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18.07.2018 | Unternehmen + Institutionen | Nachricht | Online-Artikel

Continental stellt sich neu auf

verfasst von: Christiane Köllner

2:30 Min. Lesedauer

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Continental gibt sich eine neue Struktur: Der Konzern soll künftig als Holding geführt werden. Dabei soll es drei geschäftliche Säulen geben: die Antriebssparte, das Zulieferergeschäft und Reifen.

Der Vorstand des Automobilzulieferers Continental hat eine neue Unternehmensstruktur beschlossen, wie das Unternehmen am Mittwoch in Hannover mitteilte. Der Beschluss sieht die Bildung einer Holding-Struktur der Continental AG unter der neuen Dachmarke "Continental Group" vor. Sie soll von drei geschäftlichen Säulen mit der Bezeichnung "Unternehmensbereiche" getragen werden. Dazu zählen "Powertrain", "Continental Automotive" und "Continental Rubber". Die Berichtsstruktur und die neuen Bezeichnungen sollen ab 2020 angewendet werden. Die Veränderungen bedürften noch der Zustimmung des Aufsichtsrats. 

Sparte Powertrain soll an die Börse

Geplant sei auch eine Abspaltung der Antriebssparte Powertrain zu Beginn des neuen Jahres. Ein Teilbörsengang sei voraussichtlich ab Mitte 2019 möglich. Dabei wolle der Konzern die Kontrolle mittel- bis langfristig behalten. Die Leitung des neuen Powertrain-Unternehmens soll Andreas Wolf (57) übernehmen. Er ist derzeit verantwortlich für die Geschäftseinheit Body & Security in der Division Interior. Grund für die Verselbstständigung sei die absehbare Veränderung im Antriebsgeschäft.

Zu den künftigen Aufgaben von Powertrain zählen wie bisher neben dem Geschäft mit Verbrennungsantrieben auch das Geschäft mit Hybrid- und Elektroantrieben sowie alle laufenden Batterieaktivitäten. Darunter fällt zum Beispiel das vor Kurzem angekündigte Gemeinschaftsunternehmen für 48-Volt-Batteriesysteme.

Continental kann sich auch nach dieser Veränderung vorstellen, im neuen Unternehmensbereich künftig Batteriezellen selbst zu produzieren. Das Unternehmen denke dabei an solche, deren Materialien aus Feststoffen bestehen (Solid-State-Technologie). Die Voraussetzung dafür sei ein attraktives Geschäftsmodell. Eine Entscheidung dazu fällt laut Continental voraussichtlich erst nach 2020.

Neuordnung der Divisionen Chassis & Safety und Interior

Außerdem sollen bis Anfang 2020 die bisherigen Divisionen Chassis & Safety und Interior neu formiert werden. Aus ihnen werden zwei Geschäftsfelder unter den neuen Bezeichnungen "Autonomous Driving Technologies" und "Vehicle Networking Technologies" hervorgehen. Ihre Geschäftsverläufe werden im künftigen Unternehmensbereich "Continental Automotive" berichtet. Unterstützt werden beide durch eine neugeschaffene, zentrale Forschung und Entwicklung Automotive.

Das Geschäftsfeld Autonomous Driving Technologies umfasst damit künftig das automatisierte und autonome Fahren sowie alle bekannten Chassis-Funktionen, darunter beispielsweise solche zum elektronischen und hydraulischen Bremsen, zur Stabilitätskontrolle und zur Fahrwerksregelung und Federung. Das Geschäftsfeld Vehicle Networking Technologies verantwortet das Geschäft der internen Vernetzung eines Fahrzeugs sowie dessen externe Vernetzung mit anderen Fahrzeugen und der Verkehrsinfrastruktur. Die Details dazu werden voraussichtlich bis Mitte 2019 ausgearbeitet und vorgestellt.

Rubber-Bereich bleibt im Besitz von Continental

Die beiden heutigen Divisionen Reifen (zukünftige Bezeichnung "Tire Technologies") und ContiTech bleiben in ihren eigenständigen Organisationsformen unverändert bestehen. Ihre Geschäftsverläufe werden im künftigen Unternehmensbereich "Continental Rubber" berichtet. Beide Geschäftsfelder bleiben auf die Entwicklung von Technologieprodukten auf Basis von Kautschuk und Kunststoff spezialisiert.

Dieses Geschäft soll im Besitz von Continental verbleiben. Eine Ausgabe von Minderheitsanteilen, zum Beispiel durch einen Börsengang, sei derzeit nicht geplant, jedoch eine denkbare Option für die Zukunft. Continental habe eine mögliche, rechtliche Verselbstständigung dieses Geschäfts bereits vor einigen Jahren vorbereitet. Weitere Schritte dafür seien derzeit nicht notwendig.

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