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05.08.2018 | Verbindungstechnik | Nachricht | Online-Artikel

International Bonding-Forum: Erfolgreiche Debüt-Veranstaltung in Raperswil

verfasst von: Dr. Hubert Pelc

2:30 Min. Lesedauer

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Das erste internationale Klebeforum am 27. Juni 2018 in Rapperswil befasste sich unter anderem mit den Verbindungseigenschaften von Metall- oder faserverstärkten Bauteilen sowie der simulationsgestützten Auslegung von Verklebungen. 

Prof. Dr. Pierre Jousset, Leiter des Fachbereichs Verbindungstechnik am Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung (IWK) der Hochschule für Technik in Rapperswil (Schweiz), initiierte und organisierte die ganztägige Veranstaltung, zu der er über 90 Teilnehmern aus 9 verschiedenen Ländern begrüßen konnte. Gegenstand des Forums waren 20 englischsprachige Präsentationen aus Forschung und Industrie, verteilt auf 4 Themenblöcke: industrielle Anwendung, Herstellungsprozesse, Oberflächenbehandlung und Simulation. Ein Mammutprogramm, das nicht nur die Präsentationen, sondern auch die Ausstellung diverser Poster sowie Laborbesuche beinhaltete.

Gewichtseinsparung in Fahrzeugkonstruktionen

Durch den Einsatz von Klebstoffen sind Werkstoffpaarungen möglich, die eine bedeutende Rolle für die Gewichtseinsparung in Fahrzeugkonstruktionen und somit für das Erreichen der Klimaziele spielen spielen. Herr Dr. Lutz von Dow Europe GmbH zeigte, dass das Verkleben von Karosseriebauteilen aus Aluminium eine Gewichtsreduktion von rund 40 % ermöglicht. Verklebung von kohlenfaserverstärkte Bauteilen führt sogar zu einer Reduktion von 60 % des Fahrzeuggewichtes. Um optimale Hafteigenschaften zwischen Substrat und Klebstoff zu erzielen, sind Oberflächenvorbehandlungen notwendig. Herr Sommer vom deutschen Unternehmen cleanLaser präsentierte Oberflächenbehandlungen von Bauteilen mit Hilfe eines Laser-Roboters. Verunreinigungen, alte Lackschichten oder oxidierte Oberflächen können innerhalb extrem kurzer Zeit sowohl gereinigt und für das Kleben vorbereitet werden. Statische und dynamische Mischer versprechen eine korrekte Mischung von zwei Komponenten-Klebstoffen. Frau Dr. Jafari von Sulzer Mixpac AG beschrieb die Problematik einer simulationstechnischen Auslegung von dynamischen Mischern. Ein von Sulzer Mixpac entwickelter Algorithmus ermöglicht die Simulation und Vorhersage des Mischvorgangs in dynamischen Mischern, wodurch eine Analyse der Einflussgrössen wie Geometrie und Rotationsgeschwindigkeit ermöglicht wird Dies sind nur einige Beispiele von mehreren sehr spannenden Präsentationen.

Klebverbindungen auf Holz

Die Schwerpunkte des Forums waren sicherlich die Verbindungseigenschaften von Metall- oder faserverstärkten Bauteilen sowie die simulationsgestützte Auslegung, die eine Verklebung an extremen Baustellen ermöglicht. Für ein Highlight sorgte jedoch die Präsentation von Herr Themessl von der Berner Fachhochschule, die sich mit stirnseitigen Klebverbindungen auf Holz im Bauwesen befasste. Ab einer gewissen Klebschichtdicke können Holzbalken verbunden werden und hohen Belastungen standhalten. Dieses Verfahren ermöglicht es, terrassenähnliche Konstruktionen aus Holz stirnseitig zu verkleben ohne den Bedarf zusätzlicher Abstützungen. Der Klebprozess erfolgt durch eine Klebstoffinjektion wenige Zentimeter von der Kleboberfläche entfernt. Somit ist es möglich, lange Holzbalken gleichmäßig zu verkleben – und dies ganz unabhängig von den Wetterbedingungen.

Gespräche mit Ausblick

Die Pausen zwischen den Themenblöcken boten den Teilnehmer des Forums ausreichend Gelegenheit, sich über aktuelle Themen auszutauschen und sich von dem herrlichen Blick über den nahegelegenen Obersee inspirieren zu lassen.

Zudem konnten sich die Teilnehmer anhand zehn verschiedener Poster über diverse Prüf- oder Simulationsmethoden in der Klebtechnik informieren. An dem Ausstellungsstand der Firma Dopag erläuterte Herr Bischof verschiedene Dosiermethoden, die eine perfekte Dosierung von Ölen und Fetten ermöglichen. Am späten Nachmittag gab es dann noch die Möglichkeit einer Besichtigung der Laborräume des Instituts für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung (IWK).

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