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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

10. Der Wald

verfasst von : Ulrich Hampicke

Erschienen in: Kulturlandschaft - Äcker, Wiesen, Wälder und ihre Produkte

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Deutschland besitzt wegen seiner gemäßigten Temperaturen und zuverlässigen Niederschläge ein typisches Waldklima. Fast überall würde auf die Dauer Wald wachsen, wenn man ihn ließe, Ausnahmen gibt es nur im Hochgebirge, an steilen Felsen, in manchen Mooren und dort, wo Wasser und selbst seltener Eisgang ihn verbieten, wie an der Nordseeküste. Ob es ohne Menschen fast überall geschlossenen Wald gäbe, ist aber auch bestritten worden – vielleicht würden dann ähnlich wie in der afrikanischen Savanne große Pflanzenfresser, wie früher die Mammute, ihn auflichten.
Wer immer in dieser Frage recht hat, steht doch fest, dass die Menschen früherer Jahrtausende und Jahrhunderte den Wald in mühseliger Arbeit mit primitiven Hilfsmitteln roden mussten, um Raum für ihre Äcker und Siedlungen zu gewinnen. Die Arbeit wurde ihnen gebietsweise durch Feuer erleichtert und vor allem dadurch, dass ihre Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde, die zur Weide in den Wald getrieben wurden, diesen schädigten. Wurde so etwas nur lange genug betrieben, degradierte der Wald durch den Verbiss allen Jungwuchses so weit, dass schließlich nur noch mageres Weideland und einige alte Bäume übrig blieben. Wie im Abschn. 5.3.1 näher beschrieben, war diese ruinöse Praxis, die heute streng verboten ist, der Ursprung unserer heutigen Perlen im Naturschutz, der Heiden und Magerrasen mit ihrer Vielfalt an Pflanzen und Tieren.

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Fußnoten
1
Die Zahl ist besser einzuordnen, wenn dazu gesagt wird, dass ein „voll ausgewachsener“ 120 bis 160 Jahre alter Wald je nach Standort und Baumartenzusammensetzung einen Vorrat von 500 bis 700 Festmetern pro Hektar aufweist. Der durchschnittliche Vorrat im ganzen Land reflektiert also die Mischung aus jungen, mittleren und alten Beständen.
 
2
Wegen des harten Winters 2010/2011 betrug der private Brennholzverbrauch in diesem Jahr rund 30 Mio. Fm.
 
3
Der Wert von 42 % folgt aus der Rechnung nach dem heute verbindlichen sogenannten Wirkungsgradprinzip. Bei ihm zählt jede Energieeinheit gleich, möge sie in Form von Strom oder Wärme anfallen. In Wirklichkeit ist Strom ein „edlerer“, zu höherwertigen Verwendungen befähigter Energieträger als etwa Brennholz. Dies wurde beim früher in Deutschland gültigen Substitutionsprinzip berücksichtigt. Da beim Holz die Wärmeerzeugung im Vordergrund steht, andere regenerierbare Energieträger, wie Wind- und Wasserkraft jedoch direkt Strom liefern, führt der Wert von 42 % zu einer Überschätzung der Wertigkeit des Holzes.
 
4
Der Ökonom nennt entgangene Einnahmen „Opportunitätskosten“ – in schlichtes Deutsch übersetzt Verzichtkosten.
 
5
Interessant ist, dass die Verarmung der Flechtenflora in Laubwäldern stärker auf waldbauliche Maßnahmen und Unterlassungen zurückgeführt wird als die ebenso starke Verarmung der Moosflora, für die eher der Eindrang von Stickstoff in den Wald und ähnliche Einflüsse verantwortlich sind, vgl. Hauck et al. (2013) sowie Dittrich et al. (2016).
 
Metadaten
Titel
Der Wald
verfasst von
Ulrich Hampicke
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-57753-0_10