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18.10.2018 | Factoring | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mittelstand finanziert gerne über Factoring

verfasst von: Sylvia Meier

2:30 Min. Lesedauer

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Viele Unternehmen nutzen bereits alternative Finanzierungsinstrumente. Mittelständler schätzen neben dem klassischen Bankkredit vor allem das Factoring.

Klassische Finanzierungsformen dominieren bei mittelständischen Unternehmen noch immer. Das ergab die Finanzierungsstudie 2018 des Beratungsunternehmens Ebner Stolz, für die rund 5.000 Mittelständler befragt wurden. Das Ergebnis zeigt, über welchen Weg sich die Firmen besonders gerne Kapital besorgen:

  • Bankkredite (80 Prozent)
  • Leasing und Factoring (60 Prozent)
  • Gesellschafterdarlehen (58 Prozent)

Dass das Factoring bereits nach den Bankkrediten als beliebtes Finanzierungsinstrument rangiert, zeigt, dass der Mittelstand sich immer selbstverständlicher mit alternativen Finanzierungsinstrumenten auseinandersetzt. "Aus der Sicht des Forderungsverkäufers (sogenannter Anschlusskunde) ist Factoring der laufende Verkauf von kurzfristigen Forderungen an eine Factoringgesellschaft (sogenannter Factor)", definiert es das Buch "280 Keywords Unternehmensfinanzierung" (Seite 45). 

Empfehlung der Redaktion

2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

Alternative Finanzierungsinstrumente

Das Buchkapitel erklärt neben anderen alternativen Finanzierungsformen, welche Funktionen und Arten des Factorings existieren und welche Rolle es für mittelständische Unternehmen es in Deutschland spielt. 


Der Factoring-Markt wächst 

Dass der Verkauf von Forderungen für immer mehr Unternehmen eine attraktive und sichere Finanzierungsvariante ist, bestätigen auch die Branchenzahlen des ersten Halbjahres 2018 vom Bundesverband Factoring für den Mittelstand (BFM). Diese legen offen, mit welcher Dynamik der Markt wächst:

  • Das Ankaufvolumen stieg im Berichtszeitraum um 11,3 Prozent.
  • Die Anzahl der kleinen und mittelständischen Unternehmen, die Factoring nutzen, kletterte um 7,6 Prozent.
  • Die mittelständischen Factoren rechnen weiterhin mit steigenden Umsätzen und dass vor allem aus Neugeschäften frische Impulse kommen werden.

Auch Springer-Autor Michael Ritter stellt in seinem Buchkapitel "Factoring für den Mittelstand" fest (Seite 101): 

Factoring gewinnt in Deutschland immer mehr an Bedeutung." 

Besonders gängig ist das offene Factoring. Ritter weist darauf hin, dass bei dieser Form der Debitor über die Abtretung der Forderung informiert wird. Die Forderung ist dann direkt an den Factor zu tilgen. Häufig werden die Forderungen gegenüber allen Abnehmern von dem Factoring-Vertrag erfasst. Wenn ein Unternehmen nicht alle Forderungen verkaufen möchte, kann es auch nur bestimmte Käuferbeziehungen oder einzelne Rechnungen an den Factor übertragen. Diese Möglichkeiten machen Unternehmen besonders flexibel. 

Kosten und Vorteile abwägen

Weitere vielfältige Sonderformen, wie beispielsweise das sogenannte VOB-Factoring für Handwerksunternehmen, das Miet-Factoring zum Schutz vor einem Ausfall von Mieteinnahmen oder das Export-Import-Factoring bei grenzüberschreitenden Geschäftsvorgängen kommen für Mittelständler je nach Branche ebenfalls in Betracht. Unternehmen sollten deshalb individuell entscheiden, welche Factoring-Form besonders attraktiv sein könnte. Ausschlaggebend sind hierbei auch die Kostenaspekte der jeweiligen Variante. Springer-Autor Ritter erklärt, dass sich diese aus der Factoring-Gebühr in Prozent vom Bruttorechnungsbetrag, den Zinsen für die Finanzierung der Forderungen, den Gebühren für die Prüfung der Debitorenbonität und in aller Regel einer einmaligen Bearbeitungsgebühr zu Beginn zusammensetzen.

Doch trotz der Kosten sprechen viele Vorteile für diese spezielle Finanzierungsform. Ritter nennt beispielsweise die Liquiditätssicherung, die Rentabilität, die Forderungsausfallversicherung sowie die Verbesserung der Bonität. Diese Punkte sind insbesondere für kleinere und mittelständische Unternehmen relevant. Daher sollte das Factoring als Finanzierungsalternative immer bedacht werden. 

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