Skip to main content

2011 | Buch

Neue Soziale Pakte in Deutschland und den Niederlanden

Das Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit und der Museumpleinakkoord 2004 im Vergleich

verfasst von: Cornelia Fraune

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

insite
SUCHEN

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Verständigungs- und Verhandlungsprozessen, die über die Ergebnisse von Sozialen Pakten entscheiden. Untersuchungsgegenstände sind der Museumpleinakkoord 2004 in den Niederlanden und das Bündnis für Arbeit in Deutschland. Die Niederlande und Deutschland sind nicht nur direkte Nachbarstaaten, sie gehören beide zum Kern der Europäischen Union sowie der Wirtschafts- und Währungsunion und sind moderne, am Export ausgerichtete Industriestaaten. Trotz ihrer auffälligen Unterschiede hinsichtlich der Größe, der Bevölkerungszahl, der Wirtschaftskraft und der geschichtlichen Entwicklung werden die beiden Länder sowohl von Politikern als auch von Politikwissenschaftlern häufig vergleichend gegenüber gestellt. In Bezug auf den Forschungsgegenstand der Sozialen Pakte – also der Einbeziehung der Sozialpartner in politische Entscheidungsprozesse – ist die Korporatismusforschung der maßgebliche theoretische Zugang. Deswegen wird zunächst der Frage nachgegangen, welche Erklärungskraft diese Theorie in Bezug auf so genannte „Neue Soziale Pakte“ hat. Daran anschließend wird erörtert, inwieweit sich dieser theoretische Rahmen durch die Einbeziehung der Zivilgesellschaftsforschung sinnvoll erweitern lässt.
Cornelia Fraune
2. Museumpleinakkoord: Verständigungsprozesse und Konzertierung in den Niederlanden (2003 – 2004)
Zusammenfassung
Die tripartistisch ausgehandelten Abkommen unter der Regierung Balkenende II markieren einen Wendepunkt in den neokorporatistischen Verhandlungsprozessen: Zum ersten Mal in der niederländischen Geschichte wurden so genannte Neue Soziale Pakte in den Niederlanden geschlossen (Toren 2007: 176, Seils 2006: 265f). Neue Soziale Pakte bestehen aus auf zentraler Ebene geschlossenen politikfeldübergreifenden Abkommen. Sie unterscheiden sich damit vor allem inhaltlich von den in erster Linie die Lohn- und Preispolitik umfassenden tripartistischen Absprachen, welche die Nachkriegsjahre bis etwa Ende der 1970er Jahre prägten (Hassel 2003b: 74ff).
Cornelia Fraune
3. Das Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit (1998 – 2003)
Zusammenfassung
Das Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit (im Folgenden: Bündnis für Arbeit) ist die bislang letzte korporatistische Handlungsarena in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland im Bereich der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Es wurde 1998 von der damals neu ins Amt gewählten rot-grünen Bundesregierung angelegt und sollte zu einer Reduzierung der Arbeitslosigkeit beitragen. Mit 9,4 Prozent lag die Arbeitslosenquote zwar unter dem europäischen Durchschnitt (10 Prozent, EU15) und auch in anderen großen europäischen Staaten wie Frankreich hatte die Arbeitslosenquote einen vergleichsweise hohen Wert (11,7 Prozent), im Vergleich zu den durchschnittlichen Arbeitslosenquoten von Nachbarländern wie den Niederlanden (4 Prozent), Österreich (4,7 Prozent) und Großbritannien (6,3 Prozent) war die deutsche Arbeitslosenquote aber dennoch sehr hoch und wurde dementsprechend als ein politisch zu bearbeitendes Problem wahrgenommen (European Commission 1999).
Cornelia Fraune
4. Tripartistische Verhandlungen in Deutschland und den Niederlanden im Vergleich
Zusammenfassung
Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Frage, inwiefern das Verhandlungsresultat in Sozialen Pakten vom Verhandlungsprozess geprägt ist. Der Verhandlungsprozess wird vor allem vom Verhalten der Akteure in den Verhandlungen beeinflusst. In Sozialen Pakten lassen sich drei Aktionsmodi unterscheiden: Hierarchie, Tauschhandel und Kooperation. Vor dem Hintergrund der übergeordneten Forschungsfrage stellt sich die Frage, ob sich diese drei Aktionsmodi hinsichtlich ihres Effektes auf das Verhandlungsresultat unterscheiden. Das Maß für die Beurteilung der Verhandlungsresultate ist der erreichte Grad an Konzertierung. Der in den Verhandlungen erreichte Grad an Konzertierung ist somit die abhängige Variabel, die verschiedenen Aktionsmodi stellen die unabhängige Variabel dar. Ziel der Arbeit ist, Erklärungen dafür zu liefern, warum sich der Verhandlungsprozess in Sozialen Pakten trotz ähnlicher Verhandlungsstrukturen unterschiedlich entwickelt.
Cornelia Fraune
Backmatter
Metadaten
Titel
Neue Soziale Pakte in Deutschland und den Niederlanden
verfasst von
Cornelia Fraune
Copyright-Jahr
2011
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-94186-8
Print ISBN
978-3-531-18307-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-94186-8