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2008 | Buch

Optimale Fremdfinanzierung nach Basel II

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Auszug
Die Finanzierung deutscher mittelständischer. Unternehmen erfolgt zu einem wesentlichen Teil durch Fremdkapital. Für die Fremdkapitalvergabe von Banken ist aber ab 01.01.2007 mit Übergangsregelung ab 2008 spätestens-‘Basel II’ zu beachten. Wie durch die Tabelle 1.1. deutlich wird, bringen insbesondere Personengesellschaften und Einzelunternehmen ein sehr geringes Haftungskapital in Form von Eigenkapital auf. Folglich ist Fremdkapital, überwiegend in Form von Bankkrediten, die mit Abstand wichtigste Finanzierungsquelle.
2. Grundlagen zur Verfahrensweise der Kreditvergabe von Banken
Auszug
Die zu erwartende Verschlechterung der Kapitalbeschaffungsmöglichkeiten von Unternehmen aufgrund zahlreicher Neuregelungen im Kreditwesen ist im einführenden Teil bereits beschrieben worden. Aufgrund der hohen Bedeutung von Bankkrediten für die Finanzierung des deutschen Mittelstandes sollen in diesem Kapitel nun die Grundlagen des Kreditgeschäftes von Banken knapp dargestellt werden, um einen einführenden Überblick über deren Kreditvergabeprozeß zu geben, der durch Basel II geändert werden wird. Wesentlich ist dabei die geforderte Risikoabhängigkeit des Kreditzinssatzes.
3. Mindesteigenkapitalanforderungen aus Geschäften mit Unternehmen nach Basel II
Auszug
Das erste Konsultationspapier „Die Neue Basler Eigenkapitalvereinbarung“ wurde im Jahr 1999 erstmals veröffentlicht. Der Basler Ausschuß für Bankenaufsicht verfolgt seitdem mit den neuen Eigenkapitalrichtlinien das Ziel, die Eigenkapitalunterlegung der Kreditinstitute risikoabhängiger zu gestalten, um die Stabilität des Finanzsektors zu verbessern.
4. Rating als Instrument zur Senkung der Kreditkosten von Unternehmen
Auszug
Die Umsetzung von Basel II in die nationale Gesetzgebung wird vermutlich zu einer Spreizung zwischen Zinssätzen für sichere und ausfallrisikobehaftete Kredite führen, weil die Eigenkapitalunterlegungspflicht und damit die Kosten für Banken mit Zunahme des Ausfallrisikos steigen. Zur Einschätzung des unerwarteten Verlustes aus Krediten an den Mittelstand werden von den Banken vor allem interne Ratingverfahren Verwendung finden, da mittelständische Unternehmen aufgrund der hohen Kosten für externe Bonitätsbeurteilungen in der Regel keine externen Bonitätsbeurteilungen in Auftrag geben können. Zudem ist die Eigenkapitalbelastung der Banken für Kreditrisiken bei Anwendung eines internen Ansatzes geringer als bei Verwendung des Standardansatzes mit externen Ratingurteilen. Mit Hilfe von internen Ansätzen muß von den Banken im Rahmen einer Bonitätsanalyse vor allem die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Kre dites geschätzt werden. Eine Erleichterung der Bestimmung von Ausfallwahrscheinlichkeiten wird durch die Verwendung von Bonitätsklassen erreicht; Kreditnehmer mit ähnlichem Bonitätsurteil werden derselben Bonitätsklasse zugeordnet. Die anhand historischer Daten ermittelte durchschnittliche Ausfallwahrscheinlichkeit einer Ratingklasse wird jedem Kredit bzw. Unternehmen dieser Ratingklasse zugewiesen.
5. Optimale Aufteilung von Sicherheiten auf Kredite
Auszug
Bevor im Kapitel 6 die bisher erarbeiteten Ergebnisse in einem linearen Modell zur Optimierung des Investitions- und Finanzierungsprogramms verwendet werden, soll die im Konsultationspapier als kostenmindernd anerkannte Stellung von Sicherheiten aus Sicht eines Unternehmens behandelt werden. Bei kalkulatorischer Berücksichtigung von Opportunitätskosten aus der Eigenkapitalbelegung sind Kreditkosten durch die Stellung von Sicherheiten und der damit einhergehenden Risikoreduktion zu senken. Insbesondere das später in Kapitel 5.4.4 unter Berücksichtigung aller Arten von anerkannten Sicherheiten im IRB-Basisansatz vorzustellende Optimierungsmodell hebt sich von den bereits in der Literatur dargestellten Modellen zur Unternehmensfinanzierung ab. Ein über die Literatur bekannt gewordenes nichtlineares Optimierungskalkül zur Aufteilung von Sicherheiten auf Kredite ist für die Optimierung von vollständigen Investitions- und Finanzierungsprogrammen mit Hilfe der Linearoptimierung aufgrund seiner Nichtlinearität nicht verwendbar. Ein weiteres Modell ist zwar linear, jedoch wird noch nicht die erst neuerdings vom Basler Ausschuß akzeptierte Anwendung des Doppelausfall-Effektes berücksichtigt. In beiden Ansätzen fehlt zudem die Berücksichtigung eines Risikozuschlags auf den aufgenommenen Kreditbetrag, der die Modellierung des Planungs- und Entscheidungsproblems erheblich erschwert. Für Barkredite wird dieser Risikozuschlag zwar nicht verwendet, jedoch sollen auch Kreditleihen erfaßt werden können, so daß auch dieser Zuschlag Verwendung finden muß.
6. Entwicklung eines Modells zur Optimierung der Finanzstruktur nach Einführung von Basel II
Auszug
Im Kapitel 6.1 werden nun Modelle vorgestellt, mit deren Hilfe Investitions- und Finanzierungsalternativen unter besonderer Berücksichtigung von risikoabhängigen Zinssätzen erfaßt werden können. Diese Zinssätze werden insbesondere durch die Auswirkungen von Basel II auf die Eigenkapitalunterlegung von Kreditinstituten so beeinflußt, daß sich nunmehr veränderte Optima für Investitionen und Finanzanlagen ergeben.
7. Beispielrechnung
Auszug
In folgenden soll zur Kontrolle des Rechenansatzes und zum Nachweis der Anwendbarkeit mit Hilfe eines vereinfachten mehrperiodigen Modells eine Beispielrechnung durchgeführt werden. Dafür ist zunächst die Datensituation zu beschreiben.
8. Schlußbetrachtung
Auszug
Ob die Einführung von Basel II Auswirkungen auf die Investitions- und Finanzierungsprogramme von Unternehmen hat, ist nicht eindeutig zu beantworten. Geben Banken die durch Basel II entstehenden Kosten für eine zusätzliche Eigenkapitalunterlegung an die Unternehmen in Form von höheren Zinssätzen nicht weiter, ergeben sich für diese keine Änderungen. Diese Entscheidung ist vor allem von der Möglichkeit der Durchsetzung von risikoadäquaten Kreditzinssätzen am Markt abhängig. Insbesondere für das homogene Produkt “Kredit” können Unternehmen die Konditionen verschiedener Banken vergleichen, so daß der für sie günstigste Kredit aufgenommen wird. Wollen Banken weiterhin Geschäfte tätigen, werden sie durch den stark ausgeprägten Wettbewerb vermutlich gezwungen sein, marktadäquate anstelle von risikoadäquaten Kreditzinssätzen zu verlangen, und den Risikoaspekt eher an zweiter Stelle zu betrachten. Eben dieser Wettbewerb war in den vergangenen Jahrzehnten auch da für verantwortlich, daß die Konditionsmargen der Banken stetig gesunken sind. Basel II ist aber auch entwickelt worden, um diesem Sachverhalt entgegenzuwirken.
Backmatter
Metadaten
Titel
Optimale Fremdfinanzierung nach Basel II
verfasst von
Jens Steinbrügge
Copyright-Jahr
2008
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-9690-9
Print ISBN
978-3-8349-0876-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9690-9