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2009 | OriginalPaper | Buchkapitel

Die ökonomischen Ansätze zur Analyse von Kapitalgesellschaften

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Dieses Kapitel widmet sich den verschiedenen methodischen Ansätzen der Wirtschaftswissenschaften mit denen die Unternehmen — Kapitalgesellschaften im Besonderen — analysiert werden. Sie bilden die methodische Grundlage für die anschließende Untersuchung des Freigabeverfahrens.

Die wesentlichen Bausteine sind erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt worden. In klassischen mikroökonomischen Modellen wurde die Organisationsstruktur von Unternehmen ausgeblendet. Erst die Ideen der Neuen Institutionenökonomik schließen diese Lücke. Allerdings hat auch die Neue Institutionenökonomik keine umfassende und abschließende Theorie der Kapitalgesellschaft entwickelt, sondern nur einige Aspekte beleuchtet.

Die Prinzipal-Agenten-Theorie beschreibt das Verhältnis von Aktionären und Managern als ein Geschäftsbesorgungsverhältnis, in welchem Informationsasymmetrien dazu führen, dass das Management nicht im Interesse der Aktionäre handelt.

Der Transaktionskostenansatz erklärt die Existenz von Unternehmungen mit den Kosten, die bei der Nutzung eines Marktes entstehen können (Informations- und Kontrollkosten, hold-up bei vertragsspezifischem Investitionen).

Der Nexus-of-Contract-Ansatz lehnt dagegen eine getrennte Betrachtung von Markt und Organisation ab. Die Gesellschaft ist lediglich ein Geflecht aus expliziten und impliziten relationalen Verträgen, mit deren Hilfe die Produktion zwischen den Akteuren koordiniert wird. Gesellschaftsrecht ist nach diesem Verständnis nur ein standardisierter Vertrag, der die Transaktionskosten absenken soll.

Der Property-Rights-Ansatz sieht in der Gesellschaft dagegen einen Mechanismus, um gemeinschaftlich Ressourcen zu erwerben und zu nutzen. Er sucht nach der optimalen Zuordnung dieser Verfügungsrechte.

Neben der Neuen Institutionenökonomik spielt zunehmend die Corporate-Finance-Literatur für das Verständnis von Kapitalgesellschaften eine große Rolle.

Die Portfoliotheorie zeigt, dass die Kapitalgesellschaften notwendig sind, um diversifiziert investieren zu können.

Nach der Effizienzmarkthypothese hat der Kapitalmarkt große Bedeutung für die Corporate Governance der Gesellschaft. Der Markt bildet danach alle öffentlichen Informationen im Preis einer Aktie ab und kontrolliert so die Akteure der Gesellschaft. Von Vertretern der Noise-Theorie wird die Effizienzmarkthypothese allerdings in Frage gestellt.

Theoretische Konzepte der politischen Ökonomie, der so genannten Public-Choice-Literatur, beleuchten schließlich die Kosten, die durch kollektive Entscheidungen entstehen. Sie erklären, warum ineffiziente Beschlüsse entstehen können, und unterstreichen die hohen Kosten einer „Aktionärsdemokratie “.

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Metadaten
Titel
Die ökonomischen Ansätze zur Analyse von Kapitalgesellschaften
Copyright-Jahr
2009
Verlag
Gabler
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9973-3_4