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2006 | Buch

Charakterisierung, Analyse und Beeinflussung der Konzernsteuerquote

verfasst von: Urs Dempfle, Prof. Dr. Norbert Herzig

Verlag: DUV

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Kapitel. Grundlegung
Auszug
Eines der Hauptaufgabengebiete der betriebswirtschaftlichen Steuerlehre ist die Ermittlung und insbesondere die Quantifizierung von Steuerwirkungen.1 Dabei ist vor dem Hintergrund der Dispositionsbezogenheit von Steuerwirkungen zunächst zu prüfen, ob ein realisierter Sachverhalt zu der steuerrechtlichen Wertung führt, dass er eine Steuerbelastung auslöst. Ist aus steuerjuristischer Sicht festgestellt, dass ein Steuerzugriff zu erfolgen hat, sind für betriebswirtschaftliche Zwecke die monetären Steuerrechtsfolgen zu bestimmen. Hierzu existieren verschiedene Quantifizierungsmethoden, um die Steuerbelastung in eine ökonomische Größe zu überführen. Je nach Zielsetzung kann die Quantifizierung sich dabei entweder auf die Steuerwirkungen einzelner Investitionen oder auf die gesamte Steuerbelastung der Unternehmung oder der Volkswirtschaft in einer Periode beziehen.2 Zu den hierbei verwendeten Maßgrößen zählt auch die Konzernsteuerquote, die durch eine Gegenüberstellung von effektivem Steueraufwand und Konzernergebnis vor Steuern die effektive Ertragsteuerbelastung eines Konzerns in Form eines Prozentsatzes beziffert.3
2. Kapitel. Ermittlung und Einordnung der Kennzahl Konzernsteuerquote
Auszug
Mit dem Ziel der Charakterisierung der Konzernsteuerquote werden in den folgenden beiden Abschnitten zunächst die zu ihrer Ermittlung notwendigen Elemente ausführlich betrachtet. Im Einzelnen sind dies das Konzernergebnis vor Steuern als Bezugsgröße und der effektive Steueraufwand als Beobachtungsgröße der Kennzahl Konzernsteuerquote.
3. Kapitel. Herleitung der Konzernsteuerquote in der Überleitungsrechnung
Auszug
Der im Konzernabschluss781 deutscher internationaler Konzerne ausgewiesene effektive Steueraufwand weicht trotz der Abgrenzung latenter Steuern in aller Regel782 von einem erwarteten Steueraufwand, der sich durch Anwendung des gesetzlichen Steuersatzes auf das Konzernergebnis vor Steuern ergibt, deutlich ab783 und steht deshalb für Außenstehende in keinem nachvollziehbaren sachlichen Zusammenhang zum Konzernergebnis. Unter dieser Diskrepanz leidet auch die Aussagekraft der Konzernsteuerquote, deren Zählergröße der ohne Erläuterungen sonst nicht zu erklärende effektive Steueraufwand ist.
4. Kapitel. Ansätze zur Beeinflussung der Konzernsteuerquote
Auszug
Die der Senkung der Konzernsteuerquote zugrundeliegende Konzeption ist die relative Reduktion der effektiven Steuerbelastung1446 im Verhältnis zum Konzernergebnis vor Steuern, Abbildung 13 auf Seite 117 verdeutlicht dies. Hierzu gilt es, die effektive Steuerbelastung zu senken, ohne eine Minderung des Konzernergebnisses vor Steuern auszulösen, die in ihrem Verhältnis der Konzernsteuerquote entspricht oder diese übersteigt. Ebenfalls resultiert eine Minderung der Konzernsteuerquote, wenn das Konzernergebnis gesteigert wird, ohne einen der Konzernsteuerquote entsprechenden oder übersteigenden Anstieg der effektiven Steuerbelastung zu verursachen. Auch der zweite Fall, umgesetzt durch die Generierung steuerfreier oder niedriger als mit dem der Konzernsteuerquote entsprechenden Satz besteuerter Einkünfte, führt zu einer im Verhältnis zum Konzernergebnis vor Steuern sinkenden effektiven Steuerbelastung.
5. Kapitel. Zusammenfassung und Ausblick
Auszug
In der vorliegenden Untersuchung wurde die Konzernsteuerquote als Quantifizierungsmaß der steuerlichen Belastung von Konzernen und als betriebswirtschaftliche Kennzahl charakterisiert, die als Instrument zur Analyse von Konzernabschlüssen deutscher internationaler Konzerne herangezogen werden kann. Dabei ist es aufgrund der Eigenschaft der Konzernsteuerquote als Spitzenkennzahl eines Kennzahlensystems möglich, Gestaltungsparameter und Werttreiber der Quote zu identifizieren. Daneben erfüllt die Konzernsteuerquote vielfältige weitere Funktionen. Insbesondere konnte nachgewiesen werden, dass eine aus der Konzernsteuerquote entwickelte derivative Größe als Beurteilungsgröße im Rahmen eines anreizorientierten Vergütungssystems für das Steuermanagement deutscher internationaler Konzerne dienen kann. Ansätze zur Entwicklung dieser Größe, die beispielsweise anhand von speziell zu diesem Zweck gestalteten Überleitungsrechnungen ermittelt werden kann, wurden aufgezeigt.1661
Backmatter
Metadaten
Titel
Charakterisierung, Analyse und Beeinflussung der Konzernsteuerquote
verfasst von
Urs Dempfle
Prof. Dr. Norbert Herzig
Copyright-Jahr
2006
Verlag
DUV
Electronic ISBN
978-3-8350-9370-6
Print ISBN
978-3-8350-0534-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9370-6