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Erschienen in: Controlling & Management Review 7/2005

01.03.2005 | KOSTENSENKUNG IM GESUNDHEITSWESEN

Controlling und Kostenvergleich in Einrichtungen und Unternehmen aus dem Gesundheitswesen

verfasst von: Diplom-Betriebswirt Harald Seipp

Erschienen in: Controlling & Management Review | Sonderheft 7/2005

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Auszug

Für viele, insbesondere kommunal geführte, Einrichtungen des Gesundheitswesens hat in den letzten Jahren ein dramatischer Kampf um die Existenz und Eigenständigkeit begonnen. Eine Reihe von Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeeinrichtungen sind in neue Trägerschaften übergangen, fusionierten mit größeren (finanzstarken) Partnern oder wurden geschlossen. Im Wettbewerb mit privaten Anbietern und aufgrund der sich veränderten Rechtslage waren diese Einrichtungen nicht in der Lage, die Anforderungen an ein modernes Sozialunternehmen zu erfüllen. Die Hintergründe dieses Scheiterns sind sicherlich von Fall zu Fall unterschiedlich. Wesentliche Gründe liegen in den sich ständig veränderten Rahmenbedingungen im Gesundheitsmarkt. Neue Vergütungssysteme: Bis zu Beginn der neunziger Jahre galt ein Selbstkostendeckungsprinzip. Die Einrichtungen mussten Budgets zwar im Vorfeld anmelden und genehmigen lassen, um keine ungerechtfertigten Spitzenkosten aufzubauen, aber vom System her wurde für die erbrachte Leistung ein Selbstkostenpreis errechnet, der über einen Tagespflegesatz vergütet wurde. Mit der Einführung der Leistungs- und Kalkulationsaufstellung bei Krankenhäusern und den Pflegesatzverhandlungen mit den Pflegkassen bei Alten- und Pflegeeinrichtungen änderte sich das Vergütungssystem. In den nun wesentlich umfangreicheren Verhandlungen wurden seitens der Kostenträger die Ergebnisse von Budget – und Pflegesatzverhandlungen mit anderen Einrichtungen ins Feld geführt, während die Einrichtungen die eigene Struktur, Qualität und Menge der erbrachten Leistung in den Vordergrund stellten. Viele Einrichtungen mussten durch diesen Wechsel der Vergütungssysteme erhebliche Einbußen bei den Umsatzerlösen hinnehmen und konnten fortan nur noch defizitäre Jahresabschlüsse vorweisen. Seit dem Jahrtausendwechsel wird bei der Entwicklung neuer Vergütungssysteme mit Nachdruck daran gearbeitet, weitere, den Wettbewerb steigernde, Komponenten bei der Darstellung eines Leistungspreises zu entwickeln. Im Bereich der Krankenhäuser wurde ein von der jeweiligen Diagnose abhängiges Preismodell entwickelt. Dieses DRG – Modell (Diagnose Related Groups) macht die Zahlung einer Vergütung vom diagnostizierten Krankheitsbild abhängig und es wird auf diese Art und Weise der Versuch unternommen, Marktpreise zu etablieren, um den Wettbewerb unter den Krankenhäuser zu steigern und nur noch den wirtschaftlichsten Anbieter eine Chance zu geben. Bei Altenund Pflegeeinrichtungen wird nun der Abschluss einer Leistungs- und Qualitätsvereinbarung (LQV) zur Pflicht, um die Einrichtungen im Rahmen der Pflegesatzverhandlungen an verbindlich festgelegte Leistungen zu binden. Diese zu erbringenden Leistungen sind entsprechend dokumentiert und können im Streitfall nachgeprüft werden. Bei der Nichterfüllung des vereinbarten Leistungskataloges können dann Rückzahlungsansprüche geltend gemacht werden. …

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Literatur
Zurück zum Zitat Stoffer, Franz J.: Sozialmanagement 2000. Zwischen Menschen und Profit, Overath 1995. Stoffer, Franz J.: Sozialmanagement 2000. Zwischen Menschen und Profit, Overath 1995.
Zurück zum Zitat Cronauge, Ulrich/Westermann, GEORG: Kommunale Unternehmen, Berlin 2003. Cronauge, Ulrich/Westermann, GEORG: Kommunale Unternehmen, Berlin 2003.
Zurück zum Zitat Bien, Dieter: Personalkostensteuerung, Kulmbach 1998. Bien, Dieter: Personalkostensteuerung, Kulmbach 1998.
Metadaten
Titel
Controlling und Kostenvergleich in Einrichtungen und Unternehmen aus dem Gesundheitswesen
verfasst von
Diplom-Betriebswirt Harald Seipp
Publikationsdatum
01.03.2005
Verlag
Gabler Verlag
Erschienen in
Controlling & Management Review / Ausgabe Sonderheft 7/2005
Print ISSN: 2195-8262
Elektronische ISSN: 2195-8270
DOI
https://doi.org/10.1365/s12176-005-0460-4

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