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16.07.2013 | Fahrzeugtechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Zuliefergeschäft: auf Asien und kosteneffiziente Innovationen kommt es an

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

3 Min. Lesedauer

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Der weltweite Markt im Automobilzuliefergeschäft wächst. Die Chancen für die Unternehmen liegen vor allem in Asien und in kosteneffizienten Innovationen. Volatilität, Kapitalbedarf und Fachkräftelücke sind die größten Herausforderungen.

Bis 2020 soll der weltweite Markt im Automobilzuliefergeschäft auf bis zu 2 Billionen Euro anwachsen. Maßgebliche Treiber hierfür sind das anhaltende Wachstum in Asien, die verstärkte Nachfrage nach kleineren Fahrzeugen, ein expansiver Ersatzteilmarkt und neue Technologien. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie mit dem Titel "New Rules for Winners – Ensuring the Competitiveness of the Automotive Supplier Industry" der Unternehmensberatung McKinsey & Company. Für die Studie untersuchten die Autoren die aktuellen Branchentrends und analysierten in Kooperation mit dem europäischen Automobilzuliefererverband Clepa die 100 weltweit größten Zulieferer.

Europäische Zulieferer wuchsen am stärksten, asiatische Unternehmen waren am profitabelsten

Nach der McKinsey-Analyse lassen sich die 100 größten Zulieferer anhand ihres Wachstums und ihrer Rendite in den vergangenen zehn Jahren in drei Gruppen einteilen: Während die besten 30 Unternehmen um durchschnittlich mehr als 10 Prozent pro Jahr wuchsen und eine Rendite von 6 Prozent erwirtschafteten, kamen die unteren 25 Zulieferer im Mittel nur auf 0,7 Prozent Wachstum und 1,8 Prozent Rendite, erläutert das Beratungsunternehmen.

Im internationalen Vergleich seien die europäischen Unternehmen im Untersuchungszeitraum mit jährlich 6,4 Prozent stärker als die asiatischen (5,2 Prozent) und nordamerikanischen Wettbewerber (2,7 Prozent) gewachsen. Anders jedoch bei der Rendite: Hier lagen die asiatischen Zulieferer mit 4,7 Prozent vor den europäischen (4,1 Prozent) und amerikanischen Firmen (3 Prozent), gibt McKinsey an.

Gleichzeitig zeigt die Studie, dass sehr unterschiedliche Strategien zum Erfolg führen. Neben den umsatzstärksten Zulieferer waren auch kleinere Firmen erfolgreich, die beispielsweise früh in Asien präsent waren, eng mit erfolgreichen Automobilherstellern zusammenarbeiteten, ein starkes Standbein im Ersatzteilgeschäft hatten oder durch starke Kostendisziplin schneller die Gewinnzone erreichten.

Vier Trends prägen das Wachstum um jährlich rund 5 bis 7 Prozent im weltweiten Zulieferermarkt: Laut Analyse bestünden Wachstumschancen in Asien, vor allem bei den europäischen und nordamerikanischen Zulieferer. Zudem hätten Zulieferer, die sich auf das Segment der kleineren und Mittelklassefahrzeuge (A-, B- und C-Segment) fokussieren, Chancen zu wachsen: Der Anteil kleinerer Fahrzeuge am Gesamtmarkt soll von 55 Prozent 2001 auf mehr als 72 Prozent im Jahr 2020 ansteigen. Darüber hinaus soll auch der Ersatzteilmarkt wachsen: Das Wachstum werde sich von bisher jährlich rund 3 Prozent in den kommenden Jahren auf 4 bis 6 Prozent beschleunigen. Gründe dafür seien starke Steigerungsraten in Asien sowie im Durchschnitt alternde Fahrzeugflotten. Wachstumstreiber seien auch weiterhin neue Technologien.

Welche Strategien die Unternehmen nun am besten verfolgen sollten, um Wachstum zu erzielen, erläutert die Analyse ebenfalls. Das Wachstum der Zulieferer in Asien erfordere eine veränderte Organisation und Kultur. Die enge Verknüpfung der Wertschöpfungsketten mache es erforderlich, vor Ort nach den besten Talenten zu suchen und das gesamte Management "asiatischer" zu machen. Darüber hinaus seien kosteneffiziente Innovationen und das Management von Volatilität (weiterhin starke Schwankungen der Preise von Rohstoffen und Währungen) zentral. Weiterhin sei der Zugang zu Kapital und Talenten wichtig. Der notwendige Kapitalbedarf für Innovationen werde weiter überproportional steigen. "Lean capital" wird zum Gebot der Stunde, erläutert das Beratungsunternehmen. Gleichzeitig müssten Zulieferer die besten Talente für sich gewinnen.

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