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29.04.2007 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

BASt nimmt neuen Reifengeräusch-Prüfstand in Betrieb

verfasst von: Ulrich Knorra

1:30 Min. Lesedauer

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Um Wechselwirkungen von Reifen und Fahrbahnoberfläche im Sinne der Lärmminderung besser erforschen zu können, ist der Reifengeräusch-Prüfstand der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) auf den neuesten Stand gebracht und nach rund dreijähriger Umbauzeit am 25. April in Betrieb genommen worden. Wie es bei der Einweihung in Bergisch Gladbach hieß, haben Experten des Bereichs Automation and Drives von Siemens die Testanlage so modifiziert, dass vergleichbare Reifentests auf verschiedenen Fahrbahnbelägen möglich sind. Auch könnten die Standfestigkeit von Fahrbahndecken und der Rollwiderstand von Reifen untersucht werden. Damit, so sagte der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Jörg Hennerkes, habe die BASt weltweit den ersten Prüfstand seiner Art.

Ursachen für die Geräuschentstehung sind die Schwingungsanregung der Profilstollen und der Reifendecke durch die Fahrbahntextur und die Bildung aerodynamischer Schallquellen im Reifenprofil (Air-Pumping-Effekt). Diese Geräusche werden beim Pkw ab 60 km/h und beim Lkw ab 70 km/h zur dominanten Lärmquelle vor dem Motorgeräusch. Sie zu messen, ist Hauptzweck der Anlage. Dazu sind in einer von einem Linearmotor angetriebenen Trommel mit einem Durchmesser von 5,5 Metern 18 verschiedene Asphalt- und Betonkassetten montiert, die diverse Fahrbahnbeläge simulieren.

"Die zu testenden Reifen werden an eine der verschiedenen neu entwickelten Radstationen montiert", sagte Ralph Schade, Projektleiter bei Siemens. "Die 40 Tonnen schwere Trommel dreht sich dann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 280 km/h um die Pneus". Besonderheit der Anlage ist, dass nun auch die Abrollgeräusche von Reifen unter verschiedenen einstellbaren Radlasten vergleichbar simuliert werden können. Bei Pkw-Reifen kann zusätzlich ein Schräglaufwinkel vorgegeben werden, womit auch der Reifenabrieb beim Lenkeinschlag ermittelt wird. Auf dem Prüfstand lassen sich auch Versuche zur Schnell- und Dauerlauffestigkeit von Reifen im Hochgeschwindigkeitsbereich durchführen.

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