Skip to main content

08.06.2015 | Entsorgung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Coffee to go-Becher sorgen für Müllberge

verfasst von: Julia Ehl

2 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Pro Jahr müssen mehr als 2,8 Milliarden Coffee to go-Becher in Deutschland entsorgt werden. Die Deutsche Umwelthilfe will die Auswirkungen einer 20 Cent-Abgabe pro Becher prüfen. Berlin soll mit gutem Beispiel vorangehen.

Coffee to go liegt im Trend. Inzwischen greifen 70 Prozent der Verbraucher häufig oder gelegentlich zu Coffee to go-Bechern, berichtet die Deutsche Umwelthilfe. 2,8 Milliarden Becher müssen pro Jahr entsorgt werden. Das entspricht 28.000 Tonnen Abfall. Für die Bundeshauptstadt gibt die Deutsche Umwelthilfe den täglichen Verbrauch von Pappbechern mit über 325.000 an und hat sich das Ziel gesetzt, diese überflüssigen Müllberge, aber auch die Verschwendung der Ressourcen durch eine Abgabe schnell und dauerhaft zu reduzieren. Die Einführung eines Mehrwegsystems wird ebenfalls als Option genannt.

Irische Abgabe auf Plastiktüten als Vorbild

Aufgrund der guten Erfahrungen, die Irland bei der Einführung einer Abgabe auf Plastiktüten gemacht hat, rechnet die Deutsche Umwelthilfe bei einer Abgabe von 20 Cent pro Becher mit einem ähnlichen Erfolg. In Irland wurde die Verwendung von Einwegplastiktragetaschen von 328 Stück pro Kopf und Jahr auf heute 16 Stück gesenkt.

Warum nicht Mehrwegbecher benutzen?

Weitere Artikel zum Thema

Die Deutsche Umwelthilfe weist darauf hin, dass auch umweltfreundliche und wiederbefüllbare Mehrwegbecher eine Lösung des Umweltproblems wären. In den USA ist der Konsum von Kaffee in wiederbefüllbaren Thermobechern bereits weit verbreitet. Große Kaffeeketten könnten ein Poolsystem für Mehrwegbecher aufbauen, so dass die Rückgabe von Bechern für den Kunden vereinfacht wird.

Berlin als Versuchsgebiet

Zunächst haben die umweltpolitischen Sprecher der Berliner SPD- und CDU-Fraktion Daniel Buchholz und Danny Freymark den Versuch gestartet, in Berlin eine Abgabe auf den Coffee-to-go-Becher einzuführen, da sie sich von den Ergebnissen in der Bundeshauptstadt eine Signalwirkung für andere Städte erhoffen. Neben der Reduzierung des Müllbergs und dem unnötigen Verbrauch von Ressourcen könnten so auch die Städte sauberer und damit wieder ein Stückchen attraktiver werden.

Starbucks macht schon jetzt aus Mehrwegbechern ein lukratives Geschäft

Die Kaffeehauskette "Starbucks" stand wegen ihrer Wegwerfmentalität lange in der Kritik. Manfred Bruhn beschreibt im Buchkapitel "Wettbewerbsvorteile durch Nachhaltigkeit in Dienstleistungsangeboten" auf Seite 323 wie Starbucks durch die Einführung von Mehrwegbechern ein neues lukratives Geschäftsmodell entwickelt und durch den geringeren Verbrauch von Einwegbechern Kosten gesenkt hat.

Die Hintergründe zu diesem Inhalt