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25.03.2015 | Bankstrategie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Investoren kaufen Fintech-Markt leer

verfasst von: Stefanie Hüthig

2 Min. Lesedauer

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Banken versuchen zunehmend, junge, innovative Unternehmen als Partner zu gewinnen. Meist treten sie als Geldgeber auf. Einige Experten warnen vor einer neuen Technologieblase.

Ein Drittel der Bankumsätze stehen in den kommenden Jahren durch Fintechs auf dem Spiel. Diese Zahl nannte Samarth Shekhar, Berater und Experte für die Start-ups in der Finanzwelt, bei einer Veranstaltung des Investorenverbands DVFA in Frankfurt. Besonders kritisch wird es für die etablierten Kreditinstitute, wenn sich die innovativen Fintechs mit reichweitenstarken Unternehmen zusammentun. „Diese Partnerschaften sind sehr gefährlich“, meint Shekhar. Gleichzeitig lobt er, dass die Geldhäuser aktuell den Spieß umdrehen und ihrerseits Kooperationen mit den Fintechs eingehen: „Bankmanager sehen auch die Chancen, nicht nur die Gefahren.“

Etablierte Partner bringen Fintechs Kunden

Matthias Hübner, Partner bei Oliver Wyman, kann bestätigen, dass Partnerschaften zwischen Finanzdienstleistern und Jungunternehmern am Entstehen sind. Wobei zwei Drittel der Banken laut Medium.com noch keine Kooperationen im engeren Sinne eingehen, sondern sich hauptsächlich als Investoren an Fintechs beteiligen. Hübner sieht die Vorteile der Zusammenarbeit nicht nur auf der Seite der Geldinstitute. „So gut die Ideen der Fintechs auch sind“, die Banken „haben einen Startvorteil“, nämlich ihren Kundenbestand. Die ersten Kunden sammeln Fintechs noch leicht im Kreis der „Family and Friends“ und über Guerilla-Marketing ein. Die anschließende Neukundengewinnung im großen Stil sei aber deutlich schwieriger und teuer, sagt Hübner. Der Unternehmensberater schätzt, dass weniger als zehn Prozent der Start-ups überleben werden. Die Fintechs, die es schaffen, seien aber umso spannender.

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Ähnlich hatte sich Felix Stöckle, Partner beim Beratungshaus Prophet, im vergangenen Jahr gegenüber Bankmagazin geäußert: „Oft bieten zehn Start-ups das Gleiche an. Viele werden die notwendige Auslese nicht überleben oder gar eine globale Rolle einnehmen. Wir stehen vor einem großen Bereinigungsprozess.“

Schon längst wird die Frage nach einer neuen Technologieblase gestellt, denn die Investitionen in Fintechs haben in kurzer Zeit stark zugelegt. Im Vergleich zur Dotcom-Manie um die Jahrtausendwende seien die heutigen Start-ups im Besitz besserer Geschäftsmodelle, glaubt Shekhar. Gleichwohl berichtet er, dass ein Viertel der in Social Media aktiven Experten an eine Blase glauben. Überdies sei der Markt fast leergekauft. Seine Prognose ist, dass Investoren es bald schwer haben werden, noch interessante Fintechs zu finden.

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