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22.04.2014 | Bankvertrieb | Schwerpunkt | Online-Artikel

Lieferantenkredite sind Segen und Fluch

verfasst von: Stefanie Hüthig

1:30 Min. Lesedauer

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Unternehmen kaufen verstärkt auf Ziel ein. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind deutlich wichtiger für die Unternehmensfinanzierung als kurzfristige Bankkredite. Für die Gläubiger ist eine gute Zahlungsmoral ihrer Schuldner überlebenswichtig.

Die Zahlungsmoral gerade größerer Unternehmen oder öffentlicher Auftraggeber ist oft nicht die beste. Diese These können wohl vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bestätigen. Geraten ihre Kunden in Zahlungsverzug, können die KMU ihre Außenstände häufig nicht mehr decken, werden im schlimmsten Fall insolvent. Um der Hinhaltetaktik ein Ende zu bereiten, hat das Bundeskabinett Anfang April den Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr beschlossen.

Wie dramatisch sich Zahlungsverzug auf Unternehmen auswirken kann, wird jedem klar, der sich die Bedeutung von Lieferantenkrediten vergegenwärtigt. Springer-Autor Timo Raffael Beck beruft sich in seiner Dissertation „Inkassounternehmen und der Erfolg beim Forderungseinzug“ auf Daten der Bundesbank, wonach Forderungen aus Lieferung und Leistung in den Bilanzen deutscher Unternehmen 2006 rund 310 Milliarden Euro betrugen. Das entsprach mehr als zwölf Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Bundesrepublik. Nach neueren Hochrechnungen der Bundesbank kamen KMU 2011 auf einen Wert von 168,9 Milliarden Euro. Großunternehmen verzeichneten 221,6 Milliarden Euro.

Wichtigste Form der kurzfristigen Finanzierung

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Zu Gläubigern gehören immer auch Schuldner. Die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung stellen „die wichtigste Form der kurzfristigen Unternehmensfinanzierung dar“, schreibt Beck in seinem Buch. Das gilt insbesondere im Vergleich zu kurzfristigen Krediten gegenüber Kreditinstituten. Im Jahr 2011 erreichten laut Bundesbank-Daten die Schulden gegenüber Lieferanten bei Unternehmen aller Wirtschaftszweige einen Anteil von 7,1 Prozent der Bilanzsumme. Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Banken lagen im gleichen Jahr bei lediglich 2,9 Prozent der Bilanzsumme.

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