2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Nichtfernseher - eine vernachlässigte Kategorie in der Zuschauerforschung
Erschienen in: Leben ohne Fernsehen
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Seit der Einführung des ersten regelmäßigen Fernsehprogrammbetriebs im Sendegebiet des
NWDR
zum Weihnachtsfest 1952 und dem gesamtbundesrepublikanischen Einstieg in die Fernsehgesellschaft am 1. November 1954, als das
Deutsche Fernsehen
offiziell eröffnet wurde, hat sich das Fernsehen zum bedeutendsten Massenmedium in der Bundesrepublik Deutschland entwickelt, dessen Reichweite 1996 noch vor den Medien Hörfunk und Tageszeitung bei 88% lag
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. Die Ausstattung der bundesdeutschen Haushalte mit Fernsehgeräten und die Fülle empfangbarer Programmangebote werfen ein Schlaglicht auf den Stellenwert, den das Fernsehen mittlerweile in unserer Gesellschaft errungen hat. So liegt die Versorgung der Bundesbürger mit Fernsehgeräten bereits seit Jahren bei 98%, und ein durchschnittlicher Haushalt ist heute in der Lage, zwischen dreißig unterschiedlichen Programmen auszuwählen. Die neuen kabel- und satellitengestützten Signalübertragungstechniken haben dazu beigetragen, daß rund 80% der Bundesbürger nicht mehr auf die terrestrische Versorgung mit Fernsehprogrammen angewiesen sind
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. Im Zeitalter des dualen Rundfunksystems ist Fernsehen für die meisten Zuschauer rund um die Uhr verfügbar, und der Fernsehkonsum ist zu einem integralen Bestandteil des normalen Alltagshandelns geworden:
„Fernsehen als Leitmedium der Massenkommunikation ist eine ‘innere’ Einheit mit dem Alltagsleben der Menschen eingegangen. [...] Fernsehrezeption, Fernseherlebnisse und die Bilder/Symbolik des Fernsehens sind sinnvoller Teil des Soziallebens, der alltäglichen Ereignisse und der Lebensgestaltung.“ (Bachmair, 1992: S.144 und S.146.)