Zusammenfassung
Seit einigen Jahren werden in Deutschland große Anstrengungen unternommen, sozialen Gefährdungen von Kindern und Jugendlichen, welche auf Gewalterfahrungen und/oder Vernachlässigungen durch Erziehungsberechtigte beruhen, durch eine Intensivierung der wohlfahrtsstaatlich veranlassten und professionell organisierten Interventionen entgegenzuwirken (Alberth u. a. 2010). Nicht zuletzt vor dem Hintergrund einiger Aufsehen erregender Fälle von Kindeswohlgefährdung sind diesbezüglich beachtliche Investitionen getätigt worden: Die entsprechenden Finanzmittel haben sich der aktuellen Jugendhilfestatistik zufolge zwischen 1999 und 2009 nahezu verdoppelt (Statistisches Bundesamt 2011), gleichzeitig sind die professionell mit entsprechenden Interventionen befassten Akteure mit einer ganzen Flut von Sonderprogrammen und gesetzlichen bzw. administrativen Neuregelungen konfrontiert worden.
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Literatur
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Bode, I., Eisentraut, S., Turba, H. (2012). Kindeswohlgefährdung als Systemfrage. In: Thole, W., Retkowski, A., Schäuble, B. (eds) Sorgende Arrangements. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94369-5_3
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