Zusammenfassung
Eine Sprache sprechen lernt jeder, aber sich richtig zu verstehen, scheint ziemlich schwer zu sein. Mit Blick auf die sprachtheoretischen Arbeiten Wilhelm von Humboldts werden Schwierigkeiten der Verständigung in diesem Beitrag als Aufgaben des sprachlichen „In-der-Welt-Sein“ vorgestellt. Sprache wird mit Humboldt als wesentliches Erkenntnisorgan, das individuell und subjektiv ist, gefasst. Verständigung gelingt trotz aller Schwierigkeiten deshalb, so Humboldt, weil Menschen zur Perspektivenübernahme in der Lage sind und ihr eigenes Denken zum Gegenstand des Nachdenkens machen können. So können Voraussetzungen des Denkens und zugrundeliegende Annahmen sichtbar werden. Mit dem Dialogansatz des Physikers und Philosophen David Bohm wird gezeigt, wie das „In der Schwebe halten“ von Annahmen eine Möglichkeit bietet, schnelle und falsche Ordnungen und Kategorien, die in der Kommunikation zwischen Menschen vorgenommen werden, zu umgehen und etwas neu zu betrachten.
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Gölitzer, S. (2015). Sprachtheoretische Grundlagen des Dialogs nach Wilhelm von Humboldt. In: de Boer, H., Bonanati, M. (eds) Gespräche über Lernen - Lernen im Gespräch. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09696-0_5
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