Zusammenfassung
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1.
Durch eine neue Art Drehaufnahmen wurde es im höchsten Grade wahrscheinlich gemacht, daß die „kristallinische“ Materie aus der „amorphen“ entsteht, wenn Kautschuk gedehnt wird.
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2.
Es muß unterschieden werden zwischen Gleichrichtung der Moleküle und Bildung eines dreidimensionalen Gitters; das letztere liegt hier vor. Ob das echte Kristalle sind, blieb unentschieden.
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3.
Aus dieser Annahme findet der Joule-Effekt des Kautschuks (Erwärmung bei der Dehnung) seine ungezwungene Erklärung: jede amorphe Substanz entwickelt Wärme, wenn sie kristallisiert.
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4.
Ebenso läßt sich charakteristisches im Verlauf des Dehnungsgrades mit der Spannung und im Verlauf der optischen Anisotropie mit dem Dehnungsgrad auf Grund dieser Annahme erklären.
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5.
Ein Feld für weitere experimentelle Untersuchungen ergibt sich auf Grund dieser Tatsachen.
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Herrn Prof. N. Bohr in Kopenhagen bin ich dankbar dafür, daß er seinen Mechaniker beauftragt hat, die genannte Drehkamera für mich herzustellen. Herrn Prof. H. M. Hansen danke ich für die Erlaubnis, diese Drehaufnahmen in seinem Laboratorium in Kopenhagen ausführen zu dürfen.
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Katz, J.R. Was sind die Ursachen der eigentümlichen Dehnbarkeit des Kautschuks?. Kolloid-Zeitschrift 37, 19–22 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01436231
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01436231