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2004 | Buch

Wenn Käufer streiken

Mit klarem Profil gegen Consumer Confusion und Kaufmüdigkeit

verfasst von: Dr. Markus Schweizer, Prof. Dr. Thomas Rudolph

Verlag: Gabler Verlag

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Warum Käufer streiken und die Umsätze der Händler zurückgehen

Im Überblick: Der Prozess der Consumer Confusion
Zusammenfassung
Die Regale in Warenhäusern und Supermärkten quellen über — und die Kunden kaufen immer weniger. Ist nur die konjunkturelle Lage schuld, oder sind auch einige der Probleme hausgemacht?
Markus Schweizer, Thomas Rudolph
Managementperspektive: Wie Managementfehler Konsummüdigkeit verursachen
Zusammenfassung
Die Vorzeichen der Wirtschaftsentwicklung haben sich in den vergangenen Jahren nicht zu Gunsten der Hersteller und Händler verändert. Die Arbeitslosigkeit ist fast im gesamten europäischen Raum auf hohem Niveau angesiedelt, das Bruttosozialprodukt stagniert vielerorts, die Last der Sozialabgaben drückt auf den Geldbeutel der Konsumenten, und fast flächendeckend beklagt sich der Groß- und Einzelhandel über einen sinkenden Umsatz und Ertrag. Ist die Quelle der Konsumgesellschaft endgültig dabei zu versiegen?
Markus Schweizer, Thomas Rudolph
Kundenperspektive: Warum Kunden sich überfordert fühlen und wie sie reagieren
Zusammenfassung
Es ist nicht mehr klar nachvollziehbar, wer eigentlich für die Vielfalt an Optionen im Einzelhandel verantwortlich ist — die anspruchsvoller gewordenen Konsumenten oder die nach Differenzierung strebenden Händler. Vermutlich haben die Verhaltensweisen beider Akteure diesen Überfluss an Auswahlmöglichkeiten verursacht. Tatsache ist, dass mit der viel zitierten Multioptionsgesellschaft16 Traditionen und Gewohnheiten an Bedeutung verloren haben und der Konsument den bislang mit Sicherheiten und Routinen gesäumten Weg verlassen hat oder ihn verlassen musste.
Markus Schweizer, Thomas Rudolph
Selektieren, aufschieben, ignorieren — wie sich Kunden wehren
Zusammenfassung
Durch die Kundenverwirrung verändert sich das Kaufverhalten der Kunden grundlegend, denn in verwirrenden Situationen greifen Konsumenten häufig auf Reduktionsstrategien zurück. Diese vereinfachen den Konsumenten ihre Entscheidungen erheblich; dazu gehört zum Beispiel die Wahl des günstigsten Produkts, wenn die vielen ähnlichen Produkte keine anderen Entscheidungskriterien vermitteln können. Das führt dazu, dass das beobachtbare Verhalten der Konsumenten nicht mehr die eigentlichen Konsumpräferenzen abbildet. Ein Konsument, der preisgünstige Produkte in einer Verkaufsstelle erwirbt, muss nicht unbedingt ein preisorientierter Kunde sein. Consumer Confusion kann dazu geführt haben, dass der Konsument eine selektive Entscheidung vorgenommen und den Preis als Entscheidungsgrundlage zu Rate gezogen hat. Diese Verhaltensweise führt dazu, dass Kaufmuster noch schwieriger zu identifizieren sind — und damit schließt sich die in Abbildung 1 dargestellte Verwirrungsspirale.
Markus Schweizer, Thomas Rudolph

Mit Profil gegen Consumer Confusion — So vermeiden Sie Käuferverwirrung und erreichen mehr Umsatz

Strategieentwicklung als umfassender Prozess: die Profilierungspyramide
Zusammenfassung
Die Erläuterungen in Teil I dieses Buches haben aufgezeigt, dass Consumer Confusion die Entscheidungseffizienz eines Konsumenten beeinträchtigen kann. Ineffiziente Kaufprozesse können dazu führen, dass die Kaufbereitschaft abflaut beziehungsweise der Gang in die Verkaufsstelle kaum mehr für Begeisterung sorgt. Reduktionsstrategien dienen dazu, die Reizflut zu minimieren und ein inneres Gleichgewicht herzustellen.
Markus Schweizer, Thomas Rudolph
Grundsatzstrategie und Geschäftsmodell: die verlässliche Leitlinie
Zusammenfassung
Um von Konsumenten in Zukunft wahrgenommen zu werden, bedarf es einer langfristigen Strategie, die die „polychrone“ Zeit innerhalb des Unternehmenssystems berücksichtigt (vgl. Abbildung 18). Die polychrone Logik geht davon aus, dass die unterschiedlichen Prozesse im Unternehmen (Strategieentwicklungsprozess, Wettbewerbstaktik etc.) mit unterschiedlicher, aber aufeinander abgestimmter Geschwindigkeit verändert werden sollten.39 Diese zwiebelartige Veränderungslogik hat den Vorteil, dass sowohl Mitarbeitern als auch Konsumenten eine nachhaltige Orientierung vermittelt wird. Wenn ein Konsument zum Beispiel das Bedürfnis nach qualitativ hoch stehenden Produkten hat, greift er auf die äußerste Zwiebelschale eines Unternehmens zurück. Dabei verleiht ihm die Stabilität der unternehmerischen Grundsatzstrategie Orientierung. Bleibt die grundsatzstrategische Ausrichtung eines Unternehmens über Jahre hinweg dieselbe (zum Beispiel Produktführer) und sind die inneren Zwiebelschalen aufeinander abgestimmt, kann sich ein Vertrauensverhältnis zwischen Anbieter und Konsument entwickeln. Verändert sich jedoch die Grundsatzstrategie ständig, entsteht Unsicherheit.
Markus Schweizer, Thomas Rudolph
Die neue Definition der Zielgruppe: Segmentierung nach Kaufmotiven
Zusammenfassung
„Most mass markets are dead.“44 Die Existenzberechtigung der klassischen Marketingstrategie nach dem Prinzip der Massenansprache wird immer mehr in Frage gestellt. Neue Verhaltensmuster der Konsumenten haben Händler dazu veranlasst, potenzielle Konsumenten einer feineren Aufteilung zu unterziehen. Das Pendel der Segmentierung ist dabei vielerorts vom Massenmarkt in das gegenüberliegende Extrem des „One-to-One-Marketings“ ausgeschlagen. Die Feststellung, dass die heutigen Konsumenten anspruchsvoller geworden sind und sich mehr Abwechslung und Auswahl wünschen, hat dazu geführt, dass vielerorts einer Ein-Kunden-Segmentierung die höchste Leistungsfähigkeit zugesprochen wird. Dadurch soll die Chance erhöht werden, dass die Bedürfnisse der Konsumenten optimal befriedigt werden können.
Markus Schweizer, Thomas Rudolph
Profilierungsmaßnahmen: Orientierung für den Kunden
Zusammenfassung
Wie bereits mehrfach erwähnt wurde, muss sich ein Händler von der Konkurrenz klar differenzieren, um vom Konsumenten wahrgenommen zu werden. Dies bedingt eine klare Vision, ein darauf abgestütztes Geschäftsmodell, das die gesamte Wertschöpfungskette dirigiert, und schließlich eine optimale Orchestrierung der Profilierungsinstrumente.
Markus Schweizer, Thomas Rudolph
Epilog
Zusammenfassung
Was wir heute über das Phänomen Consumer Confusion wissen, deutet unweigerlich darauf hin, dass viele Selbstverständlichkeiten des Marketings kritisch hinterfragt werden müssen. Es ist an der Zeit, dass vor der Kulisse einer sich immer schneller drehenden Filmrolle inne gehalten wird, damit die Wirkung und die Sinnhaltigkeit unseres Handelns überprüft werden können. Die Früchte in Form von Umsatzwachstum und Karrieresprung haben viele Akteure geblendet, wodurch die Essenz des eigenen Handelns verloren gegangen ist. Nämlich, wie dies bereits Gottlieb Duttweiler proklamiert und vorgelebt hat, dem Kunden wieder Rechnung tragen.
Markus Schweizer, Thomas Rudolph
Backmatter
Metadaten
Titel
Wenn Käufer streiken
verfasst von
Dr. Markus Schweizer
Prof. Dr. Thomas Rudolph
Copyright-Jahr
2004
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-82502-5
Print ISBN
978-3-322-82503-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-82502-5