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2000 | Buch

Kundenorientierung im Innovationsprozess

Eine Untersuchung der Kunden-Hersteller-Interaktion in Konsumgütermärkten

verfasst von: Christian Lüthje

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Betriebswirtschaftslehre für Technologie und Innovation

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Über dieses Buch

Endverbrauchern wird in der Regel nicht zugetraut, eigenständige Anregungen und Ideen für die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen zu erbringen. Folglich wird ihnen lediglich eine passive Rolle im Innovationsprozeß zugeschrieben. Empirische Studien und zahlreiche Fallbeispiele zeigen jedoch deutlich, daß Konsumgüterkunden Neuentwicklungen durchaus bereichern und gelegentlich sogar dominieren. Vor diesem Hintergrund widmet sich die vorliegende Arbeit den spezifischen Herausforderungen, die mit der aktiven Einbeziehung von Kunden in Innovationsprozesse verbunden sind. Zunächst stellt sich die Schwierigkeit der Identifikation von Endverbrauchern, die für eine Beteiligung an innovativen Entwicklungsvorhaben qualifiziert und motiviert sind. Der Verfasser stellt hierzu Hypothesen über Charakteristika auf, durch die sich derart fortschritt­ liche Kunden auszeichnen. Die Hypothesen werden mittels einer Befragung bei Nutzern von Outdoor- und Trekkingprodukten (z.B. Sportausrüstung) einer empirische Prüfung unter­ zogen. Dabei zeigt sich, daß viele Befragte eigene Ideen und Konzepte für neue Produkte entwickeln und daß diese Kunden sich hinsichtlich spezifischer Merkmale von innova­ tionspassiven Konsumenten unterscheiden. Nach der Kundenauswahl stellt sich die Herausforderung der Einbindung fortschrittlicher Kunden in den Innovationprozeß. Um den aktuellen Stand der Kunden-Hersteller-Interaktion aufzuzeigen und Einflußfaktoren auf die Zusammenarbeit zu identifizieren, führt der Ver­ fasser eine Herstellerbefragung durch. Als empirisches Feld dient erneut die Branche für Sportausrüstung. Es zeigt sich, daß Kunden-Hersteller-Interaktion wenig methodengestützt und nur punktuell im Innovationsprozeß erfolgt. Weiterhin wird deutlich, daß die Entschei­ dung für oder gegen die Kundeneinbindung von subjektiven Erwartungen verantwortlicher Herstellermitarbeiter beeinflußt wird.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Die Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte und Dienstleistungen ist eine notwendige Bedingung für die Schaffung entscheidender Wettbewerbsvorteile.1 Das langfristige Überleben eines Unternehmens kann demnach insbesondere durch (temporäre) Innovationsvorsprünge gesichert werden.2 Innovationen sind jedoch gleichzeitig mit großen Risiken verbunden. In zahlreichen Studien wurden hohe Flopraten neu entwickelter Güter ermittelt.3 Da Innovationsprozesse erhebliche Investitionen erfordern, kann eine Häufung von Mißerfolgen das Überleben eines Unternehmens bedrohen.
Christian Lüthje
2. Kundenorientierung im Innovationsprozeß als Erfolgsfaktor
Zusammenfassung
Der positive Zusammenhang zwischen Kundenorientierung und Innovationserfolg wird sowohl in der Innovations- als auch in der Marketingliteratur nur selten in Frage gestellt.1 Dabei wird jedoch häufig versäumt, den Begriff der Kundenorientierung klar abzugrenzen. Zudem wird die Vermutung der positiven Erfolgswirkung nicht immer durch theoretisch-empirische Erkenntnisse untermauert.2
Christian Lüthje
3. Theoriebezüge zur Kundenauswahl
Zusammenfassung
Bevor im Rahmen von Innovationsprozessen mit Kunden interagiert werden kann, müssen geeignete Endverbraucher für die Interaktion ausgewählt werden. Es erscheint dabei vorteilhaft, gezielt nach Kunden zu suchen, die zukunftsgerichtete (Bedürfnis-) Informationen liefern können und qualifiziert sowie motiviert sind, sich frühzeitig an der Entwicklung von Innovationen zu beteiligen. Diese Abnehmer werden im folgenden als fortschrittliche Kunden bezeichnet.
Christian Lüthje
4. Empirische Untersuchung zur Auswahl fortschrittlicher Kunden
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die Vorgehensweise und die Ergebnisse einer Kundenbefragung in der Outdoor-Branche dargestellt. Damit sollen Motivations- und Qualifikationsmerkmale der Endverbraucher hinsichtlich ihrer Bedeutung für Innovationsaktivitäten untersucht werden. Nach der Erläuterung des empirischen Feldes (4.1) wird die Konzeption sowie die Durchführung der Fragebogenerhebung behandelt (4.2). Die Ergebnisse der Befragung sind Inhalt des dritten Unterkapitels (4.3). Den Abschluß bildet die Erläuterung der wesentlichen Schlußfolgerungen (4.4).
Christian Lüthje
5. Theoriebezüge zur Kunden-Hersteller-Interaktion
Zusammenfassung
In den bisherigen Kapiteln wurde untersucht, wie die Ermittlung zukunftsgerichteter Kundeninformationen (Bedürfnisse, Anforderungen, Ideen) durch die Auswahl fortschrittlicher Kunden unterstützt werden kann. Im Anschluß stellt sich für einen Hersteller die Aufgabe, die identifizierten Endverbraucher möglichst frühzeitig in den Innovationsprozeß einzubinden.1
Christian Lüthje
6. Untersuchung zur Gestaltung der Kunden-Hersteller-Interaktion
Zusammenfassung
Hersteller können sich insbesondere in Konsumgütermärkten nicht darauf verlassen, daß fortschrittliche Kunden alle Aktivitäten zur Entwicklung innovativer Güter eigenständig vollziehen. Aus den Überlegungen des vorherigen Kapitels resultiert die Annahme, daß Hersteller die Zusammenarbeit mit Konsumgüterkunden durch konkrete Bemühungen zur Initiierung und Gestaltung des Interaktionsprozesses fördern müssen. Es erscheint ratsam, daß Hersteller in der Interaktionsbeziehung mit Kunden die Prozeßkompetenz übernehmen.1
Christian Lüthje
7. Methode zur Auswahl und Einbindung fortschrittlicher Kunden
Zusammenfassung
Herstelleruntemehmen, die Kundenorientierung im Innovationsprozeß gewährleisten wollen, werden hauptsächlich mit zwei Fragestellungen konfrontiert:
1.
Wie können fortschrittliche Kunden aus der Masse aktueller und potentieller Verbraucher ausgewählt werden?
 
2.
Wie soll mit den ausgewählten Kunden interagiert werden, um deren Bedürfnisse, aber auch deren Verbesserungsvorschläge sowie Ideen zu ermitteln und in innovative Problemlösungen umzusetzen?
 
Christian Lüthje
8. Fallstudien
Zusammenfassung
Die Ausarbeitung der Methode zur Auswahl und Einbindung fortschrittlicher Kunden im vorherigen Kapitel erfolgte unabhängig vom Einzelfall in der Wirtschaftspraxis. Es wurden technologische Aussagen abgeleitet, deren Gültigkeit über singuläre Anwendungssituationen hinausgehen soll. Die Frage nach der Praktikabilität und tatsächlichen Anwendbarkeit der entwickelten Methode in realen Innovationsprozessen blieb bisher unbehandelt.1
Christian Lüthje
9. Schlußbetrachtung
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit hat die Gestaltung kundenorientierter Innovationsprozesse zum Inhalt. Dieses Themenfeld wurde bisher, trotz seiner potentiell hohen Relevanz für den langfristigen Unternehmenserfolg, in der Interaktions- und in der Marktforschung kaum bearbeitet. Die wenigen theoretisch-empirischen Forschungsergebnisse betreffen Investitionsgütermärkte, so daß in dieser Arbeit die Analyse des Konsumgüterbereichs im Vordergrund stand. Ziel war es, Problembereiche und Realisierungsmöglichkeiten, die mit der Ermittlung und Umsetzung innovationsrelevanter Kundeninformationen verbunden sind (Prognose- und Realisierungsproblem), zu untersuchen. Mit diesem Ziel wurde sowohl ein Erkenntnis- als auch ein Gestaltungsinteresse verbunden.
Christian Lüthje
Backmatter
Metadaten
Titel
Kundenorientierung im Innovationsprozess
verfasst von
Christian Lüthje
Copyright-Jahr
2000
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-83433-1
Print ISBN
978-3-8244-0498-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-83433-1