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1997 | Buch

Sequentielle nicht-lineare Tarife

Nicht-lineare Preispolitik bei Nachfrageunsicherheit

verfasst von: Joachim Büschken

Verlag: Gabler Verlag

Buchreihe : neue betriebswirtschaftliche forschung (nbf)

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Das Problem der Gestaltung sequentieller nicht-linearer Preise bei exogener Nachfrageunsicherheit
Zusammenfassung
Das in dieser Arbeit untersuchte Problem läßt sich sehr anschaulich an einem Beispiel verdeutlichen: Ein potentieller Käufer einer BahnCard der Deutsche Bahn AG steht vor einem besonderen Entscheidungsproblem. Die BahnCard ermöglicht ihm oder ihr für ein Jahr den Bezug von um 50 % verbilligten Fahrscheinen. Je häufiger ein Kunde der Deutsche Bahn AG die BahnCard benutzt, desto niedriger sind die Durchschnittskosten des Schienentransports. Der Durchschnittspreis verhält sich in Relation zur Gesamtzahl der Kilometer, die mit dem Zug zurückgelegt werden, nicht-linear. Die Frage, ob sich der Kauf einer BahnCard lohnt, hängt von dieser Gesamtzahl der Kilometer ab. Diese ist aber — berücksichtigt man die recht lange Gültigkeitsdauer der Bahn-Card von einem Jahr — wohl den meisten Kunden zum Zeitpunkt des Kaufs nicht genau bekannt.
Joachim Büschken
2. Nachfragerpräferenzen gegenüber sequentiellen nicht-linearen Tarifen
Zusammenfassung
Die Entscheidung eines Nachfragers, dem „Klub“ eines Anbieters durch Zahlung einer periodenfixen Grundgebühr als Element eines sequentiellen nichtlinearen Tarifs beizutreten, kann eine Entscheidung unter exogener Unsicherheit sein. Die Analyse der Auswirkungen exogener Unsicherheit auf das Tarifwahlverhalten der Nachfrager und die optimale Gestaltung sequentieller zweiteiliger Tarife steht im Rahmen dieser Arbeit im Vordergrund.1 Zum Zeitpunkt des Eintritts in den Klub ist das Ausmaß der zukünftigen Nachfrage unsicher. Das Ausmaß der Unsicherheit kann intersubjektiv schwanken.
Joachim Büschken
3. Gestaltung sequentieller nicht-linearer Tarife mit periodenfixer Grundgebühr
Zusammenfassung
Die Analyse der Akzeptanz sequentieller nicht-linearer Tarife mit periodenfixer Grundgebühr bei exogener Nachfrageunsicherheit hat gezeigt, daß diese -in Abhängigkeit vom Ausmaß der Unsicherheit und der Risikoneigung der Nachfrager — zuweilen auf starke Präferenzen gegenüber linearen Tarifen stoßen. Diese Präferenzen der Nachfrager legen die Frage nahe, welchen Einfluß exogene Nachfrageunsicherheit auf die Gestaltung solcher Tarifsysteme hat. Diese Frage soll im Mittelpunkt der folgenden Ausführungen stehen. Um Gestaltungskonsequenzen für eine nicht-lineare Preispolitik aufzeigen zu können, bedarf es zunächst einer operationalen Zieldefinition für einen Anbieter. Es wird im folgenden davon ausgegangen, daß ein Anbieter
  • — in einer Situation von Nachfragesicherheit den Gewinn über den Bezugszeitraum der Grundgebühr maximiert bzw.
  • — in einer Situation exogener Nachfrageunsicherheit den Erwartungswert des Risikonutzens des zufallsbedingten Gewinns П=EW{ψ(G)} über den Bezugszeitraum der Grundgebühr maximiert. Hierzu bedarf es zusätzlicher Annahmen über die Risikoneigung eines Anbieters. Analog zu den Annahmen über das Entscheidungsverhalten der Nachfrager wird eine anbieterspezifische (Risiko-) Nutzenfunktion ψ definiert, die eine streng monoton steigende und zweifach differenzierbare Funktion mit ψ(0)=0 darstellt. Die Analyse des Gestaltungsproblems unter Unsicherheit beruht also auf der gleichen entscheidungstheoretischen Grundlage wie die des Tarifwahlverhaltens (vgl. Kapitel 2.1.1).1
Joachim Büschken
4. Akzeptanz und Gestaltung sequentieller zweiteiliger Tarife bei exogener Nachfrageunsicherheit — eine kritische Würdigung der Untersuchungsergebnisse
Zusammenfassung
Sequentielle zweiteilige Tarife finden in der Praxis in vielfältiger Form Einsatz. Die aufgeführten Beispiele der BahnCard, der Tarifstruktur im Mobilfunkmarkt und der Bepreisung von Pauschalreisen stehen lediglich exemplarisch für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen. Alle diese Tarife zeichnet die Tatsache aus, daß zwischen der Entscheidung über den Tarifzugang (= positive Entscheidung über die Zahlung der Grundgebühr1) und der/den Ent-scheidung/en über die Nachfragemenge eine zeitliche Diskrepanz besteht bzw. bestehen kann, die eine zufallsbedingte Unsicherheit über die zukünftige Nachfragemenge — sofern diese existiert — für die Tarifwahl entscheidungsrelevant werden läßt. Die Erkenntnis, daß unter diesen Umständen Unsicherheit auf das Tarifwahlverhalten der Nachfrager und die Gestaltung solcher Tarife durch die Anbieter Einfluß nimmt, läßt über die „klassischen“ Tarifelemente sequentieller zweiteiliger Tarife (marginaler Preis, Grundgebühr) hinaus weitere, zeitbezogene Tarifelemente in Erscheinung treten (Bezugszeitraum der Grundgebühr, Zahl der zulässigen Nachfrageereignisse), die bislang in der Literatur nicht diskutiert werden.
Joachim Büschken
Backmatter
Metadaten
Titel
Sequentielle nicht-lineare Tarife
verfasst von
Joachim Büschken
Copyright-Jahr
1997
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-86516-8
Print ISBN
978-3-409-12840-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-86516-8