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2003 | Buch

Geschäftsmodelle für Wertschöpfungsnetzwerke

herausgegeben von: Norbert Bach, Wolfgang Buchholz, Bernd Eichler

Verlag: Gabler Verlag

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Merkmale und Wesen von Wertschöpfungsnetzwerken

Geschäftsmodelle für Wertschöpfungsnetzwerke — Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen
Zusammenfassung
Wurde vor einigen Jahren die Diskussion um die Aufgabenverteilung zwischen Unternehmen unter der Überschrift „Make or buy“geführt, so ist mittlerweile der Dreiklang „Make, cooperate or buy“prägend für die Situation. Die scharfe Grenzziehung zwischen Unternehmen ist aufgehoben, partnerschaftliche Zusammenarbeit, vorwiegend innerhalb von Netzwerken, ist angesagt. Anfang der 90er Jahre wurde das Thema Netzwerkorganisation intensiv von der betriebswirtschaftlichen Literatur aufgegriffen (vgl. stellvertretend Jarillo 1988; Miles/Snow 1992; Sydow 1992). Beispiele waren die japanischen Keiretsu oder regionale Agglomerationen von Unternehmen wie die Schweizer Uhrenindustrie, ansonsten waren interorganisationale Netzwerke in der Praxis noch nicht so weit verbreitet. Diesbezüglich hat es in den letzten zehn Jahren massive Veränderungen gegeben. Nicht zuletzt durch die Nutzung der Internettechnologie als „Enabler“und der damit verbundenen gleichzeitigen Erhöhung der Reichweite und Reichhaltigkeit von Informationen (vgl. Evans/Wurster 2000, S.31ff.) ist die netzwerkartige Zusammenarbeit in vielen Branchen zu einem wichtigen Thema avanciert. Die Zusammenarbeit in einem Wertschöpfungsnetzwerk stellt mittlerweile sowohl für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) als auch für Großunternehmen eine viel versprechende strategische Option dar.
Norbert Bach, Wolfgang Buchholz, Bernd Eichler
Die räumliche Dimension im Strategischen Management von Wertschöpfungssystemen: Operationalisierung des Cluster — Ansatzes für die strategische Analyse
Zusammenfassung
Krüger beschreibt in seiner Untersuchung zur “Auswirkung des Internet auf Wertketten” den Trend zur Entflechtung von Wertketten: Das Sinken der Transaktionskosten führt dazu, dass bestehende Ketten aufgebrochen werden. Einzelne Unternehmungen können sich auf spezifische Kernkompetenzen ausrichten. Eine interessante Folge der Kettenentflechtung zeigt sich darin, dass eine Reihe neuer strategischer Konzepte mit unterschiedlichen Kombinationen der Wertkette möglich wird. Im Ergebnis entsteht ein “Wettbewerb um das beste Wertkettenkonzept” (Krüger 2002, S.71, in Anlehnung an Heuskel, 1999). Der vorliegende Beitrag stellt einen Kandidaten für diesen Wettbewerb vor: die räumlich konstituierte Wertkette.
Claus Steinle, Holger Schiele
Unternehmenskooperationen und Unternehmensakquisitionen als alternative Wachstumsformen: Theoretische Erklärungsansätze und empirische Befunde
Zusammenfassung
Unternehmenskooperationen und Unternehmensakquisitionen als die beiden Grundformen von Untemehmenszusammenschlüssen sind in der wirtschaftswissensschaftlichen Literatur in den vergangenen Jahren intensiv diskutiert worden. Dabei wurden ganz unterschiedliche Perspektiven eingenommen. In volkswirtschaftlich ausgerichteten Arbeiten werden Kooperationen und Akquisitionen häufig als wettbewerblich relevante Konzentrationsvorgänge angesehen, aus betriebswirtschaflicher Sicht dominiert das Interesse an den Erfolgsfaktoren und an der effizienten Gestaltung der verschiedenen Aktivitäten im Zusammenschlussprozess.
Andreas Bausch, Martin Glaum
Organisatorische Flexibilität in Wertschöpfungsnetzwerken
Zusammenfassung
Die Gesamtaufgabe des Unternehmens wird im klassischen Sinne durch eine unternehmensspezifische Wertschöpfungskette abgebildet. Die Wertkette eines Unternehmens stellt ein System interdependenter Aktivitäten dar. Die konkrete Ausgestaltung wird durch die Unternehmens- und Wettbewerbsstrategie determiniert. Die Wertkette eines Unternehmens (oder bestimmten Geschäftsfeldes) ist typischerweise wiederum in einen übergeordneten Strom von Aktivitäten eingebettet, der von Porter als „Wertsystem“bezeichnet wird (vgl. Porter 1992, S.59ff.). Das Wertsystem umfasst innerhalb einer Branche auch die Wertketten der Lieferanten, welche Produktionsfaktoren einspeisen, und die Wertkette der Vertriebskanäle.
Carsten R. Brehm
Strategisches Wachstum im Netzwerk — Quantensprünge und Paradoxa —
Zusammenfassung
In der jüngsten Zeit ist in der Fachliteratur viel von Netzwerken die Rede. In vielen Publikationen finden sich Begriffe und Themen wie zum Beispiel „Strategische Netzwerke“, „Wertschöpfungsnetzwerke“oder „Netzwerkunternehmen“. Aus Gründen der Zweckmäßigkeit soll hier kurz grundsätzlich auf den Begriff „Netzwerk“eingegangen werden: Im täglichen Sprachgebrauch assoziiert man damit ein nicht nur temporär bestehendes Gefüge verschiedener Elemente, zwischen denen ein Austausch nach strukturierten, sich wiederholenden Mustern stattfindet. Es handelt sich also im weitesten Sinne um ein Gefüge von zum Beispiel Kommunikationsbeziehungen (Telefonnetz, Spionagenetz), Transportbeziehungen (Logistiknetz) oder individuellen Beziehungen (Alumni-Organisation, Parteifreunde).
Peter Diesch
Machtverteilung und Konfliktregelung in Netzwerken
Zusammenfassung
Macht wurde früher und wird auch heute noch als „unfassbares“, teilweise „böses“gesellschaftliches Phänomen verstanden. Andererseits haben sich schon früh politische Autoren (z.B. Cicero, Macchiavelli) wie auch Wirtschafts- und Sozial Wissenschaftler mit Macht in Staaten und sozialen Systemen, zu denen ja auch Unternehmungen gehören, befasst. Eine erste betriebswirtschaftliche Aufarbeitung hat Krüger 1976 veröffentlicht. Darauf aufbauend wurden in den folgenden Jahren Projekte zur „Machtverteilung in der Unternehmung“durchgeführt, deren Ergebnisse auf die in der Unternehmungsverfassung begründeten Beziehungen vor allem zwischen Unternehmungsleitung, Arbeitnehmern und Kapitalgebern zielten (vgl. Krüger 1982; Thost 1983; Eichler 1985). Die begrifflichen und methodischen Grundlagen dieser Studien sollen hier auszugsweise skizziert und später auf Wertschöpfungsnetzwerke angewendet werden.
Bernd Eichler
Macht in Unternehmungen und Netzwerken — eine Frage der ökonomischen Effizienz
Zusammenfassung
Während mein Doktorvater und verehrter akademischer Lehrer Wilfried Krüger auch heute noch keine Schwierigkeiten hat, sich an der Spitze der Forschung seines Faches zu bewegen (vgl. Krüger 2002), sorgte er zu Beginn seiner akademischen Laufbahn für Aufsehen, indem er sich nicht scheute, ungewöhnliche Themen zu behandeln und auch politisch heiße Eisen anzufassen, um diese dennoch wertneutral darzustellen. Das galt bereits für seine Dissertation (Krüger 1972), in der er „Grundlagen, Probleme und Instrumente der Konflikthandhabung in der Unternehmung“untersuchte. Seine Habilitation über „Elemente und Strukturen der Macht in der Unternehmung“stellte einen weiteren mutigen Schritt in diese Richtung dar (Krüger 1976). So war es nicht verwunderlich, dass für das lang erwartete Handwörterbuch der Planung ihm der Artikel „Macht und Planung“angetragen wurde (Krüger/Thost 1989).
Wolfgang Thost

Management von Wertschöpfungsnetzwerken

Integriertes Management von Wertschöpfungsnetzwerken
Zusammenfassung
Der Weg in die quartäre Wirtschaft der dienstleistungsgeprägten Wissensgesellschaft ist weit offen. Treibende Kraft dieser Entwicklung ist die rasante Entwicklung der Informationstechnologie, die nahezu alle räumlichen Beschränkungen, denen die Kommunikation bisher unterlag, aufhebt. Das “globale Dorf” scheint aus dieser Perspektive heraus Wirklichkeit zu werden. Dennoch wird diese Entwicklung das menschliche Urstreben nach sozialer Einbindung und Nähe nicht vermindern, sondern eher verstärken: Der homo sociologi-cus” (Dahrendorf) oder das von den Griechen als “zoon politicon” apostrophierte Bild des Menschen wird in einer multikulturellen Gesellschaft eher neue Restriktionen in der Kommunikation und Kooperation aufbauen: Eine neue Entwicklungsschere zeichnet sich ab. Sie birgt Risiken in sich, schafft aber auch für diejenigen Unternehmungen, die sich innovativ als Pioniere neuer Organisationsmodelle bedienen, nicht unerhebliche neue Chancen.
Knut Bleicher
Management von Wertschöpfungsnetzwerken in De-facto-Standardisierungsprozessen
Zusammenfassung
Die heutige Wirtschaft, insbesondere die Wachstumsbranchen der Informations- und Kommunikationstechnologien, ist von einer immer stärker werdenden Bedeutung von Kompatibilitätsstandards gekennzeichnet. Die Industrien für Computer, Betriebssystem-und Anwendungssoftware, Telekommunikationsprodukte sowie für Produkte der Unterhaltungselektronik wie Videorecorder oder CD- bzw. DVD-Spieler sind System-branchen in dem Sinne, dass in jeder dieser Branchen Zusatz- bzw. Ergänzungsprodukte, die häufig von anderen Firmen hergestellt werden, verträglich — d. h. kompatibel -sein müssen, um die Kundenbedürfnisse zu erfüllen. Die Nutzer wollen Dateien austauschen, Zugriff auf ein großes Softwareangebot für ihre Technologie haben, Produkte unterschiedlicher Anbieter kombinieren oder direkt mit anderen Nutzern kommunizieren.
Marcus Ehrhardt
Kernkompetenzaufbau als Projekt — oder Projektmanagement als Kernkompetenz?
Zusammenfassung
Projektmanagement und Kernkompetenzen sind beides Themen, die die Unternehmungen seit vielen Jahren beschäftigen. Dabei kann das Projektmanagement auf eine weitaus längere Historie als das Kernkompetenz-Management zurückblicken. Projektmanagement ist aus den Weiterbildungsprogrammen nicht mehr wegzudenken. Dieser Trend hält sowohl bei externen Seminaranbietern wie auch in internen Weiterbildungsbroschüren ungebrochen an. Hiervon ist das Kernkompetenz-Management noch weit entfernt.
Christian Homp, Dietgard Jantzen-Homp
Synergiemanagement in Netzwerken
Zusammenfassung
Spektakuläre Fehlgriffe bei Mergers & Acquisitions, unlängst noch als „Big Deals“ von herausragender strategischer Bedeutung gefeiert, haben in der jüngsten Vergangenheit zu einem ausgeprägten Misstrauen gegenüber dem Synergie-Phänomen geführt. Zahllose Global Player der Telekommunikationsbranche, internationale Airlines oder Automobil-Weltkonzerne, die ihre Akquisitionsentscheidungen allzu leichtgläubigen Aktionären immer wieder mit Synergieargumenten „verkauften“, befinden sich heute in schlagzeilenträchtigen bilanziellen Schieflagen, wenn nicht bereits in Liquidationsverfahren.
Stefan Reissner
Personalmanagement in Netzwerken
Zusammenfassung
Die Anforderungen an das Personalmanagement steigen stetig. Globalisierung, Wertewandel, demographische Effekte sowie technologische Innovationen sind nur einige Faktoren, die die Personalarbeit vor neue Herausforderungen stellen. In vielen Unternehmen ist sie diesen Anforderungen allerdings nicht gewachsen. Die meisten Personalabteilungen werden als ineffektiv, inkompetent und kostenintensiv angesehen. Es bedarf daher eines grundlegenden Wandels der Personalarbeit, um den aktuellen wie zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden (vgl. Becker 2001, S.183ff.).
Larissa Becker, Andreas Janz
Markenführung in Wertschöpfungsnetzwerken
Zusammenfassung
Seit Anfang der 90er Jahre spielt das Thema Netzwerkorganisation eine bedeutende Rolle in der betriebswirtschaftlichen Literatur. In vielen Branchen sind Wertschöpfungsnetzwerke mittlerweile nicht mehr aus der Unternehmenspraxis wegzudenken. Der Begriff des Wertschöpfungsnetzwerks beschreibt dabei eine auf die Realisation von Wertschöpfungsvorteilen zielende Organisationsform, bei der rechtlich selbständige Unternehmen in ein Netz relativ stabiler kooperativer Beziehungen und Aktivitäten eingebunden sind (vgl. Jarillo/Ricart 1987, S.83ff.; Siebert 1999, S.9f.; Krüger 2002, S.76ff.; Picot/ReichwaldAVigand 2001, S.316ff; Sydow 1999, S.1; vgl. den Artikel von Bach, Buchholz und Eichler in diesem Buch).
Franz-Rudolf Esch, Tobias Langner

Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsnetzwerke in der Praxis

Der Einfluss von Wertschöpfungsnetzwerken auf das Innovationsmanagement der chemischen Industrie
Zusammenfassung
Die chemische Industrie durchläuft seit Beginn der Neunziger Jahre einen tief greifenden Wandlungsprozess. Die Gründe hierfür sind sowohl im Umfeld der Unternehmen zu suchen als auch interner Natur. Zu den wichtigsten gehören:
  • Globalisierung: Die zunehmende Öffnung vieler Länder zur Teilnahme am globalen Wirtschaftsgeschehen ermöglicht nicht nur vermehrten Austausch von Gütern und Dienstleistungen, sondern bietet den Unternehmen auch weltweiten Zugang zu Ressourcen. Für Unternehmen der chemischen Industrie sind dies neben klassischen Rohstoffen, wie z.B. Erdöl, insbesondere auch immaterielle Ressourcen wie der Qualifikationsgrad der jeweiligen nationalen Bevölkerung. Die Verlagerung von Produktionsstandorten ins Ausland dient der Senkung von Produktionskosten ebenso wie der zügigen Belieferung ausländischer Wachstumsmärkte.
    • Als wichtigstes Beispiel für diese Entwicklung ist die wirtschaftliche Öffnung Chinas zu nennen. Die Volksrepublik China steht bereits in der Reihe aller Handelspartner der BRD an neunter Stelle bei den Exporten und an vierzehnter Stelle bei den Importen (Statistisches Bundesamt 2001). Gerade als Markt für chemische Produkte wird China mittel- bis langfristig als sehr attraktiv eingeschätzt, da es ein bevölkerungsreiches Land mit wachsendem Wohlstand ist (vgl. Handelsblatt vom 03.12.2002).
    • Die Unternehmen der chemischen Industrie stehen vor der Aufgabe, organisatorische Konzepte zu entwickeln, um sich auf national divergierenden Märkten effizient aufstellen zu können (vgl. Nicnerski 2001, S.1).
Jens Leker, Saskia Rühmer
Wertschöpfungsnetzwerke im Energiemarkt
Zusammenfassung
Durch die Deregulierung der EU-Strommärkte wurde die Wertkette der Unternehmen entflochten und rekomponiert. Insbesondere im deutschen Markt, der seit 1998 vollständig liberalisiert ist und mit rund 1.000 Marktteilnehmern pluralistisch strukturiert ist, hat sich durch diese einschneidenden Veränderungen das Interesse an Netzwerken deutlich intensiviert. Neue Marktanforderungen, Wettbewerbsdruck und technologische Herausforderungen wie in der Informationstechnologie sind Beispiele für Treiber zahlreicher Kooperationen, Partnerschaften und Verflechtungen. Auf der Grundlage der wesentlichen Charakteristika und Entwicklungen der Strombranche werden im Folgenden ausgewählte Netzwerkansätze in ihren Ursachen und Möglichkeiten vorgestellt.
Uwe Kolks
Strategische Kooperation durch Co-Sourcing
Zusammenfassung
Gemeinsamer Ansatz der unterschiedlichen Sourcingmodelle ist der Versuch, Nicht-Kerngeschäfts-Aktivitäten so zu bündeln, dass sie mindestens kostengünstiger sind als der Eigenbetrieb und im Idealfall strategischen Nutzen für das Gesamtgeschäft bringen. Die begrifflichen Unterscheidungen von Outsourcing, Co-Sourcing, Shared Services etc. sind dabei nicht immer trennscharf und werden in der Praxis häufig in einen Topf geworfen. Wir diskutieren hier ein bestimmtes Verständnis von Co-Sourcine.
Ralf Bauermann, Wolfgang Thon-Jacobi
Rekonfiguration von Wertschöpfungsketten in der Konsumgüterindustrie
Zusammenfassung
Die Konsumgüterbranche hat es mit einer Klientel zu tun, die von ihr einen ständigen Wandel fordert. Die Aufspaltung der Gesellschaft in immer kleinere und schneller wechselnde Gruppen — die sich vermeintlich scharf voneinander abgrenzen — sowie die auslösende und verstärkende Wirkung der Medien führt zu (Lifestyle-) Produkten in immer kürzeren Abständen: gestern Kick-Board und Functional Food, heute x-treme Sports und Ayurveda und morgen wird es wieder etwas völlig anderes sein. Dadurch verkürzt sich der Lebenszyklus von Konsumgütern immer mehr und der Innovationsdruck auf die Hersteller zum Erhalt ihrer Marktanteile steigt.
Peter Pfeiffer
Vernetzung als strategische Option in der deutschen Leiterplattenindustrie
Zusammenfassung
Fast alle elektrischen Haushalts- und Unterhaltungsgeräte sind mit Leiterplatten bestückt. Beim Öffnen des Gehäuses stößt man auf braune oder grüne Glasfaserplatten mit aufgedruckten Kupferadern. Aufgrund ihres Herstellungsverfahrens werden diese Leiterplatten auch als „gedruckte Schaltung“ („printed circuit boardpcb”) bezeichnet. Die Platte aus Isoliermaterial hat dabei sowohl die Funktion der mechanischen Halterung als auch die der elektrischen Verbindung der aufgesetzten Bauelemente. Mit dem Einzug der Elektronik in Gebrauchs- und Konsumgüter in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts begann zugleich die Boomzeit der Leiterplattenindustrie. Heute sind Hauptanwenderbranchen die Automobilindustrie, Industrieelektronik, Telekommunikation, Datentechnik, Unterhaltungselektronik und Medizintechnik (vgl. Stoppok/Pophal 2000).
Norbert Bach
Netzwerkmanagement im Mittelstand
Zusammenfassung
Es ist nur eine kurze Zeit her, da wurde solides, nachhaltiges Arbeiten und dabei insbesondere die Beachtung von ökonomischen Grundtatbeständen von Analysten und Investmentbankern, aber auch von den Medien verhöhnt. Expandieren, fusionieren, globalisieren und dies mit exorbitantem Tempo war das Diktum der Kapitalmärkte. Junge Unternehmen wuchsen atemberaubend, Börsengänge spielten die notwendigen finanziellen Mittel in die Kassen, sie stiegen auf zu Stars und brachten Helden hervor. Doch weder das Geschäftsmodell, noch die kaufmännische Infrastruktur konnten diesem rapiden Wachstum standhalten. Von Nachhaltigkeit konnte keine Rede sein. In der Folge stürzten diese Stars schneller vom Himmel als sie aufstiegen und verglühten als Kometen. Wie schnell dieser Vorgang stattfand hing lediglich von ihrer „Burnrate“ ab. Was war passiert?
Christian Rohm
Steuerung von Logistiknetzwerken — Vom virtuellen 4PL zum integrierten Logistikdienstleister
Zusammenfassung
„Schneller, weiter, pünktlicher. Die Logistikbranche wächst trotz Konjunktureinbruch. Doch nur Unternehmen mit globalem Netzwerk werden überleben.“ So lautete die Headline in einem Artikel in „Die Zeit“ im Frühjahr des Jahres 2002. Auch wenn die große Euphorie, wie bei vielen heiß diskutierten Themen der letzten Jahre, etwas abgeflacht ist, so bleibt unstrittig, dass die Logistik als Erfolgsfaktor von Unternehmen identifiziert worden ist und es vielfältige Optimierungsbemühungen in dieser Richtung gibt. Auch die Hochschulen erkennen die Relevanz des Themas. Exemplarisch sei hierzu die Einrichtung eines interdisziplinären Masterstudienganges Logistik an der Fachhochschule Münster ab dem Wintersemester 2003 genannt.
Wolfgang Buchholz, Thomas Olemotz
Strategischer Rückzug — eine fallbezogene Analyse im Kontext von Wettbewerbsstrategie, Wettbewerbssituation und Geschäftsmodell
Zusammenfassung
Die Entwicklung von Unternehmungen ist gekennzeichnet durch Phasen des Wachstums, der Stagnation und der Schrumpfung. Man ist geneigt zu sagen, sie sei abhängig von der volkswirtschaftlichen Entwicklung eines Landes, eines Wirtschaftsraums oder gar der Weltwirtschaft. Betrachtet man die Wachstumsraten der Industrieländer seit 1959, so fällt auf, dass jedes Jahrzehnt durch einen Rückgang der Werte gekennzeichnet ist (vgl. Gertz/Baptista 1996, S.41ff.). Das durchschnittliche jährliche Wachstum des BIP sank in Europa von fast 6% in den 50er Jahren auf Werte unter 3% in den 90er Jahren. In Deutschland betrug es zwischen 1995 und 2001 im Durchschnitt nur 1,6%.
Olaf Stietz, Marc Danner
Wandel von Branchenstrukturen und Geschäftsmodellen am Beispiel der europäischen Versicherungsindustrie
Zusammenfassung
Die nachfolgenden Ausführungen konzentrieren sich auf zwei Kernsparten europäischer Versicherer: das Leben- sowie das Nicht-Leben-Geschäft, d. h., das Krankengeschäft wird nicht explizit betrachtet.
Günther Schwarz
Wertschöpfungsnetzwerke in gemeinnützigen Vereinen am Beispiel der deutschsprachigen Gesellschaften für Organisation
Zusammenfassung
Im deutschsprachigen Bereich gibt es für die spezielle Betriebswirtschaftslehre der Organisation drei rechtlich selbständige Gesellschaften, die als gemeinnützige, eingetragene Vereine tätig sind: Gesellschaft für Organisation e.V. (GfürO), Österreichische Vereinigung von Organisatoren in Wirtschaft und Verwaltung (ÖVO), Schweizerische Gesellschaft für Organisation und Management (SGO). Alle drei sehen Organisation als integralen Bestandteil von Managementsystemen an und verfolgen im Grundsatz die gleichen Ziele:
  • Entwicklung und Förderung organisatorischen Wissens,
  • Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis,
  • Förderung organisatorisch Tätiger (Erfahrungsaustausch, Information, Fortbildung, sonstige Dienstleistungen).
Götz Schmidt, Caroline Dönnebrink
Möglichkeiten der Wertschöpfungssteigerung durch Public Private Partnership
Zusammenfassung
Längst sind die Zeiten vorbei, als die staatliche Verwaltung für ihre zumeist scharf abgegrenzten Aufgabenbereiche in vollkommener Eigenregie verantwortlich war. Dieser Strukturwandel öffentlicher Institutionen ist aus einer weiten Perspektive der sich abzeichnenden Umsystemveränderungen zu betrachten. Die grundlegenden Veränderungen im Staatsverständnis moderner Dienstleistungsnationen seit Beginn der 1990er Jahre kann daher als Folge mehrerer Krisenerscheinungen gesehen werden (vgl. Albrow 2001, S.183ff.; Coombes 1998, S.20ff.; Thom/Ritz 2000, S.26ff.).
  • Legitimationskrise: Die Möglichkeiten des Verwaltungsstaats reichen nicht mehr aus, die anstehenden Probleme der Marktwirtschaft selbständig zu lösen, weshalb die Legitimation des Verwaltungsstaats in Frage gestellt wird.
  • Interdependenzkrise: Die bisherigen Führungsformen im Verwaltungsstaat sind nicht geeignet, die Interdependenzen zwischen supranationalen Entwicklungen mit dem gleichzeitig anzutreffenden neuen Regionalismus zu bewältigen.
  • Leistungskrise: Überbeanspruchung und falscher Einsatz des staatlichen Leistungsapparats als Folge gesellschaftlicher Entwicklungen und in Konsequenz unproduktiver Umverteilung von Ressourcen im sozial-liberalen Marktsystem.
Norbert Thom, Adrian Ritz
Metadaten
Titel
Geschäftsmodelle für Wertschöpfungsnetzwerke
herausgegeben von
Norbert Bach
Wolfgang Buchholz
Bernd Eichler
Copyright-Jahr
2003
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-88977-5
Print ISBN
978-3-322-88978-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-88977-5