2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Das Geschlecht der Marketingwissenschaft
Wie „männlich“ ist sie und wie „weiblich“ sollte sie sein?
verfasst von : Matthias Bode, Ursula Hansen
Erschienen in: Betriebswirtschaftslehre und Gender Studies
Verlag: Gabler Verlag
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„Ihre eigentliche Erfüllung finden Frauen im Konsum.“ Spätestens seit der amerikanischen TV-Erfolgsserie „Sex and the City“ hat sich dieses Klischee in ein von Männern und Frauen geteiltes Glaubensbekenntnis gewandelt. Der Romanautor Emile Zola (1883) wusste davon schon Ende des 19. Jahrhunderts zu berichten. Bezug nehmend auf den damals entstehenden neuen Betriebstypus des Warenhauses, berichtete er detailliert von den Einkaufserlebnissen im „Paradies der Damen“:
„Frau Marty kaufte, von ihrer Sucht nach Aufwand fortgerissen, wahllos alles im ,Paradies der Damen‘, was sie zufällig in den Auslagen sah; Frau Guibal wanderte stundenlang dort umher, ohne jemals einen Einkauf zu tätigen, glücklich und zufrieden mit der Augenweide; Frau de Boves, die knapp bei Kasse und immer von allzu großen Wünschen geplagt war, zürnte den Waren, die sie nicht mitnehmen konnte; Frau Bourdelais ging mit dem Spürsinn einer klugen und praktischen Bürgersfrau ohne Umschweife auf alle wohlfeilen Gelegenheiten los und machte sich die großen Warenhäuser mit einer solchen Geschicklichkeit einer guten, von jeder Erregung freien Hausfrau zunutze, daß es ihr große Ersparnisse eintrug; die sehr elegante Henriette endlich kaufte dort nur bestimmte Artikel, ihre Handschuhe, Wirkwaren, alle gröbere Wäsche“ (Zola, 1976, S. 128f.).