Skip to main content

2003 | Buch

Integriertes Branding

Baupläne zur Gestaltung erfolgreicher Marken

verfasst von: Tobias Langner

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Marken- und Produktmanagement

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Das Branding gewinnt zunehmend an Bedeutung. Gründe dafiir liegen vor allem in der wachsenden Zahl von Unternehmensfusionen und -aufkäufen, der zunehmenden Globalisierung der Märkte sowie der Zunahme neuer Marken. Durch das Branding soll der Marke ein einzigartiges Gesicht verliehen werden. Ein Blick in die Praxis zeigt jedoch, dass viele neue Branding-Maßnahmen als kommunikative Rohr­ krepierer enden. Eine Professionalisierung des Branding durch Nutzung wissenschaftlich fun­ dierter Erkenntnisse wird notwendig. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Branding waren allerdings bislang begrenzt: Die Marketingforschung beschäftigte sich primär mit der Wirkung einzelner Markenelemente, wie etwa der Wirkung von Markennamen. Eine ganzheitliche Betrachtung von Brandingwirkun­ gen, bei der Wechselwirkungen zwischen einzelnen Brandingelementen, d. h. zwischen Mar­ kenname, Markenzeichen und Markenverpackung analysiert werden, stand bislang noch aus. Dies ist verwunderlich, weil es töricht wäre, davon auszugehen, dass jedes Element singulär wirkt. Vielmehr ist mit einer ganzheitlichen Wirkung der einzelnen Elemente zu rechnen. In der vorliegenden Arbeit widmet sich der Autor den komplexen Wirkungsbeziehungen im magischen Branding-Dreieck. Konkret geht es um die Beziehungen zwischen Markenname, Markenzeichen und Produkt. Das Thema ist aus wissenschaftlicher und aus praktischer Sicht äußerst relevant: Viele neu eingeführte Marken scheitern auf grund der sich verschärfenden Markt- und Kommuni­ kationsbedingungen und wegen einer suboptimalen Markengestaltung. Der Aufbau einer neuen Marke ist zudem horrend teuer. Dabei gilt: Je schlechter das Branding, desto mehr Geld muss man in kommunikative Maßnahmen investieren, um dennoch eine Durchsetzung im Markt zu erzielen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung in die Problemstellung des Branding

A. Einführung in die Problemstellung des Branding
Zusammenfassung
Betrachtet man die Geschichte des Branding, könnte man tatsächlich den Eindruck gewinnen, Rolf Schirm hätte Recht mit seiner Aussage. Die Geschichte der Marken beginnt lange bevor der Begriff des Branding überhaupt geprägt wurde. Das Markieren von Produkten ist Jahrhunderte alt und findet sich in vielen Hochkulturen (vgl. Leitherer, 1954; 1994; Linxweiler, 1999, S. 51ff; Sattler, 2001, S. 23f). Interessant ist, daß sich die Ziele der Produktkennzeichnung von damals und heute eigentlich kaum unterscheiden. Bereits früh wurden mit der Markierung die Ziele der Abgrenzung von konkurrierenden Herstellern, der Hervorhebung einer gleichbleibenden Qualität und damit der Schaffung von Kundenvertrauen verfolgt (vgl. Leitherer, 1994, S. 139ff.). Ziele, die bis heute nicht an Aktualität verioren haben.
Tobias Langner

Theoretischer Teil

I. Verhaltenswissenschaftliche Grundlagen des Branding
Zusammenfassung
Das oberste Ziel des Markenmanagements besteht letztlich darin, Verbraucher dahingehend zu beeinflussen, daß sie dauerhafte und treue Kunden der eigenen Marke werden16. Notwendige Bedingung zur Erreichung dieses Ziels ist eine befriedigende Angebotsqualität. Wie die Ausfuhrungen zu den Rahmenbedingungen des Branding gezeigt haben, ist diese auf gesättigten Märkten für alle Angebote in der Regel gegeben. Die Qualitätsunterschiede zwischen konkurrierenden Angeboten sind meist marginal (vgl. Michael, 1994).
Tobias Langner
II. Repräsentation des Branding im Gedächtnis
Zusammenfassung
In der kognitiven Psychologie existieren zahlreiche Taxonomien zur Strukturierung von Gedächtnismodellen (vgl. z. B. Engelkamp, 1991, S. 6ff., 49ff.; Kaufmann, 1996; S. 79ff.; Opwis/Lüer, 1996, S. 348ff.). Je nach Verwendungszweck und Blickwinkel werden unterschiedliche, manchmal eher verwirrende als ordnende Strukturen generiert. Zur Lösung der vorliegenden Problemstellung ist primär von Interesse, welche Aussagen die unterschiedlichen gedächtnistheoretischen Ansätze zur Repräsentation verbaler und visueller Reize treffen. Für die folgenden Ausfuhrungen bietet sich deshalb eine Orientierung an einer Klassifikation an, die bereits zur Strukturierung der Imagery-Kontroverse beigetragen hat (vgl. z. B. Rüge, 1988, S. 58; Kaufmann, 1996, S. 79). Nachfolgend wird deshalb zwischen deskriptiven Theorien, bildlich-analogen Theorien und integrativen Theorien unterschieden40.
Tobias Langner
III. Konzeptuelle Kombinationstheorien als verhaltenswissenschaftlicher Zugang zur Erklärung der Generierung positionierungsrelevanter Assoziationen durch das Branding
Zusammenfassung
Die Interpretation von konzeptuellen Kombinationen verläuft in der Regel nach einem klar vorgegebenen Muster, bei dem die beiden konstituierenden Wörter unterschiedliche Funktionen übernehmen68. Das erste Wort (Modifier) verändert die Semantik des zweiten Wortes (Head). Der Modifier nimmt beim Head die Veränderung bestimmter Eigenschaften vor (vgl. Kapitel B. I. 1.3; Abbildung 12), während der Head der Kombination i. d. R. seine Kategoriezugehörigkeit vererbt: Eine Tigerente ist deshalb eine Ente, die gestreift ist wie ein Tiger, ein Steinbrot ist ein Brot, das hart wie Stein ist und ein Landkind ist ein Kind, das auf dem Land aufwächst.
Tobias Langner

Empirischer Teil: Kausalanalytische Studien zur Untersuchung der Generierung positionierungsrelevanter Assoziationen durch das Branding

I. Überblick: Zielsetzung und Aufbau der Untersuchungsreihe
Zusammenfassung
Ziel dieser Arbeit ist die umfassende Erforschung der kognitiven Inferenzmechanismen, die auf Kundenseite für die Ableitung der positionierungsrelevanten Assoziationen aus dem Branding verantwortlich sind. Aufbauend auf diesen grundlegenden Erkenntnissen zur Wirkungsweise des Branding sollen praxisnahe Handlungsempfehlungen für die positionierungswirksame Gestaltung neuer Marken abgeleitet werden. Die von einer neuen Marke angestrebte Positionierung wird vor allem durch ihren Markennamen und ihr Markenbild kommuniziert (vgl. Kapitel B. I. 2.). Es sollen deshalb Brandingtechniken zur Integration von Markenname und Markenbild entwickelt werden, die eine wirkungsvolle Vermittlung der durch die Soll-Positionierung vorgegebenen Assoziationen ermöglichen. Einen Zugang zur Lösung dieser Problemstellung bieten die zuvor diskutierten psycho-linguistischen Theorien zur Erklärung verbaler, konzeptueller Kombinationen (vgl. Kapitel B. III.).
Tobias Langner
II. Kausalanalytische Studien zur Erforschung der Übertragbarkeit der konzeptuellen Kombinationstheorien auf das Branding
Zusammenfassung
Mit Hilfe der Experimentenreihe soll der Einfluß der Techniken zur Verknüpfung von Markennamen und Markenbildem auf die Vermittlung der Markenpositionierung untersucht werden. Die alternativen Verknüpfungstechniken verkörpern somit die unabhängigen Variablen122 der empirischen Studien, da der Einfluß ihrer Manipulation auf die Effizienz und Effektivität der Positionierungsvermittlung gemessen wird.
Tobias Langner
III. Experiment V: Analyse des Einflusses von Markenbild und Markenname auf die Vermittlung der Markenpositionierung und die ästhetische Beurteilung einer Wort-Bild-Kombination
Zusammenfassung
Ziel des Experimentes ist die weitere Erforschung des Einflusses von Markenbild und Markenname auf die Ableitung der Assoziationen zu einer Wort-Bild-Kombination. Die vorangegangenen Studien haben gezeigt, daß bei Wort-Bild-Diskrepanzen und in den Fällen, in denen eine Wort-Bild-Kombination nicht gemäß der beabsichtigten Markenpositionierung verstanden wurde, das Markenbild einen stärkeren Einfluß auf die Ableitung der Assoziationen ausübte als der Markenname. Die Ergebnisse zur Assoziationsableitung der diskrepanten Kombinationen verhielten sich dabei sehr ähnlich wie die Antworten zu den konzeptuellen Verknüpfungen, die nicht gemäß der angestrebten Positionierung verstanden wurden. Dieses Ergebnis überrascht nicht weiter, da die Probanden, die eine Kombination nicht gemäß der beabsichtigten Positionierung verstehen, in der Regel keinen sinnvollen Zusammenhang zwischen Wort und Bild erkennen können. Mit anderen Worten: Für diese Probanden waren die Wort-Bild-Kombinationen diskrepant. Es verwundert also auch nicht, daß sie von den Versuchspersonen wie diskrepante Verknüpfungen verarbeitet wurden.
Tobias Langner

Folgerungen für die Branding-Praxis und die Branding-Forschung

I. Implikationen für die Branding-Praxis
Zusammenfassung
Ein gutes Branding benötigt lediglich ein Wort und ein Bild! Mit der richtigen Abstimmung von Markenname und Markenbild kann das Branding eine komplexe Geschichte über den Charakter einer Marke, ihre Stärke und Einzigartigkeit erzählen und überzeugen, warum man nicht umhin kommt, sie zu konsumieren.
Tobias Langner
II. Implikationen für die psychologische Forschung und die Branding-Forschung
Zusammenfassung
Aus den vorliegenden Ergebnissen ergeben sich einige Implikationen für die weitere Erforschung konzeptueller Kombinationen und für die verhaltenswissenschaftliche Branding-Forschung.
Tobias Langner
Backmatter
Metadaten
Titel
Integriertes Branding
verfasst von
Tobias Langner
Copyright-Jahr
2003
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-91444-6
Print ISBN
978-3-8244-7814-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-91444-6