1999 | OriginalPaper | Buchkapitel
Informelle Institutionen politischer Partizipation und ihre demokratietheoretische Bedeutung
Klientelismus, Korruption, Putschdrohung und ziviler Widerstand
verfasst von : Hans-Joachim Lauth
Erschienen in: Im Schatten demokratischer Legitimität
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die freie und faire politische Partizipation der Bürger kennzeichnet den Kern der Demokratie. Nicht ohne Grund werden Wahlen sowohl in der Demokratietheorie (Dahl 1971, 1989) als auch im politischen Alltag als das markanteste Merkmal der Demokratie begriffen. Eine Untersuchung von Wahlen hinsichtlich ihres demokratischen Gehaltes kann sich nicht auf die deskriptive Erfassung des Wahlaktes beschränken. Sollen Wahlen frei und fair verlaufen, ist ein komplexes Netz korrespondierender formaler Institutionen involviert, das durch seine rechtsstaatliche Setzung seine Absicherung erfährt (Elklit/Svensson 1997). Die Beteiligung von Bürgern ist durch den Wahlprozess nicht abgeschlossen, wie die kontinuierlichen Aktivitäten von Parteien und Verbänden oder anderen Akteuren der zivilgesellschaftlichen Sphäre verdeutlichen, die ständig versuchen, auf den politischen Entscheidungspro-zess Einfluss zu erlangen. Unabhängig von Fragen der Optimierung des institutionellen Designs und ihrer kontextabhängigen empirischen Angemessenheit operieren alle Demokratiekonzepte mit der Annahme des demokratischen Charakters formeller Strukturen in Demokratien.2 Insgesamt besteht in der Demokratie ein umfangreiches Repertoire institutioneller Wege politischer Partizipation, deren Erfassung bereits beachtliche Forschungsanstrengungen erfordert (Klein/Schmalz-Bruns 1997).