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1999 | Buch

Entwicklung von Führungsinformationssystemen

Ein methodenorientierter Ansatz

verfasst von: Roland Holten

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Informationsmanagement und Controlling

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Motivation
Zusammenfassung
„Jeder Aufgabenträger benötigt für die Aufgabenerfüllung Informationen.“1 Mit dieser Aussage weisen Picot, Reichwald auf die fundamentale Bedeutung der Information im Rahmen des betrieblichen Geschehens hin.2 Als informationswirtschaftliche Grundfunktionen leiten sie die Unterstützung von Planung und Entscheidung, Steuerung, Kontrolle sowie Dokumentation ab.3
Roland Holten
2. Modelltheoretische und methodische Grundlegung
Zusammenfassung
Modellierung wird hier als Vorgang verstanden, bei dem ein Modellersteller, der einen Sachverhalt in der realen oder gedachten Welt wahrnimmt, auf Basis dieser Wahrnehmung ein Abbild dieses Sachverhaltes konstruiert (vgl. zum folgenden Abbildung 2).1 Die Konstruktion basiert auf einer Abstraktion der Wahrnehmung. Es werden nur die vor dem Hintergrund eines Zwecks als relevant empfundenen Komponenten der Wahrnehmung in das Modell übernommen.2 Dieser Auswahlprozeß erfolgt durch den Modellersteller unter Anwendung des logischen Konstruktes der Abstraktion. Das Abbild ist als Artefakt ein Modell des Sachverhaltes der realen oder gedachten Welt und wird in der Regel mittels einer künstlichen, formalisierten Sprache dargestellt. Es erfüllt Zwecke für einen Modellnutzer. Modellersteller und Modellnutzer können identisch sein, was durch die Überschneidung der Ellipsen in Abbildung 2 ausgedrückt wird.
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3. Führungsinformationssysteme: Konzepte, Technik und betriebswirtschaftliche Implikationen
Zusammenfassung
Die historische Entwicklung von FIS-Konzeptionen läßt sich anhand der vier Gruppen Management Information Systems, Decision Support Systems, Expert Systems und Executive Information Systems zusammenfassen.1 Die aktuelle Diskussion ist vor allem durch die Konzepte Data Warehouse und On-Line Analytical Processing (OLAP) geprägt. Im folgenden werden die wesentlichen Charakteristika der einzelnen Konzepte sowie die ihnen entgegengebrachte Kritik und die Ursachen für ihren Erfolg und ihr Scheitern referiert.2 Die kritische Würdigung der Konzeptionen für Führungsinformationssysteme dient der Ableitung des betriebswirtschaftlichen Gestaltungsbedarfs als Grundlage für die folgenden Kapitel. Es werden drei Kernprobleme herausgestellt, die den Rahmen für das weitere Vorgehen aufspannen.
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4. Fachkonzeptuelle Spezifikation von Führungsinformationssystemen
Zusammenfassung
Führungsinformationssysteme haben den vornehmlichen Zweck, Information für Entscheider auf oberen Unternehmensebenen bereitzustellen. Entsprechend muß diese Zweckorientierung in einem für FIS adäquaten Informationsbegriff zum Ausdruck kommen. BODE weist darauf hin, daß jede Begriffsdefinition im Sinne einer Nominaldefinition weder wahr noch falsch, sondern nur für die Verwendung in wissenschaftlichen Aussagen mehr oder weniger zweckmäßig sein kann.1 Er entwickelt einen umfassenden fünfdimensionalen Rahmen, der die Einordnung verschiedener im betriebswirtschaftlichem Schrifttum existierender Informationsbegriffe erlaubt.2 BODE unterscheidet die Dimensionen Semiotik, Träger, Neuheitsgrad, Wahrheitsgehalt und Zeitbezogenheit.
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5. Aufgabenorientierte Informationsbedarfsermittlung
Zusammenfassung
Informationsbedarf und Informationsstand der Entscheider können zunächst idealisiert mittels eines Modells der Informationsteilmengen voneinander abgegrenzt werden.1 Es dient der Visualisierung des optimalen Grades an Informiertheit im Management.2
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6. Vorgehensmodell zur Entwicklung von Führungsinformationssystemen und Toolsupport
Zusammenfassung
Die benötigten Begriffe zur Diskussion von Vorgehensmodellen wurden in Kapitel 2.3.1 eingeführt. Für die folgenden Darstellungen sind die Begriffe Phase, Sprache, Dokument und Person von zentraler Bedeutung. Sie werden in der ERM-Notation als Metamodell wie in Abbildung 54 dargestellt angeordnet.1 Die vier Begriffe werden als Grundbegriffe in das Modell aufgenommen und entsprechend als Entitytypen dargestellt. Phasen können Phasenfolgen definieren, was durch den entsprechenden rekursiven Relationshiptypen ausgedrückt wird. Die (0,n):(0,n)-Kardinalitäten legen fest, daß jede Phase mehrere direkte Nachfolger und Vorgänger haben kann. Dokumente werden in Phasen als Input verwendet und von Phasen als Output produziert. In das Modell werden beide Fälle getrennt in Form der Relationshiptypen Dokument wird produziert in Phase und Dokument wird verwendet in Phase aufgenommen. Die (0,l):(l,n)-Kardinalitäten des ersten Relationshiptypen sind aus Sicht des Dokuments zu lesen. Sie legen fest, daß ein Dokument existieren kann, ohne in einer Phase produziert zu werden. Dies ist beispielsweise bei Dokumenten der Fall, die im Rahmen einer Ist-Analyse gesammelt werden, um darauf aufbauend das entsprechende Analysedokument zu erstellen. Falls Dokumente jedoch durch die Tätigkeiten in einer Phase produziert werden, muß die entsprechende Zuordnung zu einer Phase immer eindeutig sein. Aus Sicht der Phase gilt, daß jede Phase wenigstens ein Dokument produzieren muß. Bezüglich des zweiten Relationshiptypen gilt, daß jedes Dokument, das im Rahmen der Entwicklung betrachtet oder produziert wird, in wenigstens einer Phase verwendet werden muß und daß jede Phase wenigstens ein Dokument verwenden muß. Dies wird durch die (l,n):(l,n)-Kardinalitäten ausgedrückt. Der betriebliche Einsatz eines Systems ist in diesem Sinne als Phase zu begreifen. Alle Dokumentationen des Systems stellen Dokumente im hier verstandenen Sinne dar. Außerdem dienen die (zu dokumentierenden) Erfahrungen, die während der Betriebsphase gemacht werden, als Grundlage für die Weiterentwicklung und Fehlerbeseitigung des Systems.
Roland Holten
7. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung eines methodenorientierten Ansatzes zur Entwicklung von Führungsinformationssystemen. Führungsinformationssysteme stellen ein wichtiges Forschungsgebiet der Betriebswirtschaftslehre und der Wirtschaftsinformatik dar, das seit langem in der Literatur diskutiert wird. Die Modellierung als Teilaufgabe im Rahmen von Entwicklungsprozessen wird zunächst als wichtiges Forschungsfeld der Wirtschaftsinformatik motiviert. Im Rahmen der theoretischen Grundlegung werden das Modell- und Methodenverständnis der Arbeit entwickelt. Ausgehend von einem Überblick über die historische Entwicklung von Konzeptionen für Führungsinformationssysteme, ermittelt die Arbeit drei Kernprobleme, die bis heute den Erfolg der überwiegenden Zahl entsprechender Entwicklungsvorhaben in der Praxis gefährden. Diese sind das unzureichende Verständnis der fachkonzeptuellen Spezifikation von Führungsinformationssystemen, die mangelnde Eignung und mangelnde theoretische Fundierung der Verfahren der Informationsbedarfsermittlung bei der Entwicklung von Führungsinformationssystemen und schließlich unzureichend ausgearbeitete Vorgehensmodelle, die eine Beschreibung der Entwicklungsprozesse im Sinne einer Methode der Entwicklung von Führungsinformationssystemen nicht gestatten.
Roland Holten
Backmatter
Metadaten
Titel
Entwicklung von Führungsinformationssystemen
verfasst von
Roland Holten
Copyright-Jahr
1999
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-92349-3
Print ISBN
978-3-8244-6950-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-92349-3