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2001 | Buch | 3. Auflage

Wirkung integrierter Kommunikation

Ein verhaltenswissenschaftlicher Ansatz für die Werbung

verfasst von: Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Forschungsgruppe Konsum und Verhalten

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung in die Problemstellung

A. Einführung in die Problemstellung
Zusammenfassung
Bereits 1986 bemerkte ein Redner auf einer Tagung: „Das Gebot der Stunde heißt integrierte Kommunikation“ (Sandt, 1991, S. 95). Aufgrund der Gefahren der Desintegration der Kommunikationsinstrumente, mit denen sich Unternehmen, Marken oder Dienstleistungen an zum Teil heterogene Zielgruppen wenden, rückt das Thema “integrierte Kommunikation” zunehmend in den Blickpunkt von Marketingpraktikern. Das Interesse an der integrierten Kommunikation dokumentiert sich an der Vielzahl der dazu veranstalteten Tagungen. 1991 beschäftigte sich die Jahrestagung der Deutschen Werbewissenschaftlichen Gesellschaft mit dem Thema “Integrierte Kommunikation”. Danach reihten sich Tagungen zur integrierten Kommunikation auf wie Perlen an einer Schnur bis zur Tagung der American Academy of Advertising zum Thema “Integrierte Kommunikation und Rolle der Werbung” (Thorson, Moore, 1996). Unter integrierter Kommunikation soll - bis zu einer genauen Begriffsabgrenzung - zunächst die Abstimmung aller Maßnahmen der Marktkommunikation verstanden werden.
Franz-Rudolf Esch

Theoretischer Teil

I. Wissenschaftliche Einordnung der “integrierten Kommunikation”
Zusammenfassung
“Integrierte Kommunikation” ist ein facettenreiches und beliebtes Schlagwort, das in Marketingpraxis und -wissenschaft zum Gegenstand intensiver und teilweise heftiger Diskussionen geworden ist (vgl. Nowak, Phelps, 1994)15. So beliebt der Begriff ist, so unterschiedlich sind zum Teil die Definitionen zur integrierten Kommunikation. Bereits 1982 entwickelte Tietz vier verschiedene Definitionen zur integrierten Kommunikation mit unterschiedlicher Reichweite. Diese reichen von einer “bewußte(n) Einpassung in den sich ständig verändernden, institutionen- und umweltbezogenen Datenrahmen” bis zu einer “Harmonisierung und Integration werbender und informativer Kommunikation - im externen und internen Bereich - mehrerer auf einem bestimmten Gebiet tätiger Unternehmen und Institutionen” (Tietz, 1982, S. 2270–2276).
Franz-Rudolf Esch
II. Verhaltenswissenschaftliche Ansätze zur Erklärung von Wirkungen auf integrierte Kommunikation
Zusammenfassung
Aus verhaltenswissenschaftlicher Sicht kann die integrierte Kommunikation als ein Lernkonzept aufgefaßt werden: Es geht um den Aufbau von — aus Unternehmenssicht klar festgelegten - Gedächtnisstrukturen für eine Marke81. Bestimmte Informationen und Eindrücke sollen mit einer Marke im Gedächtnis der Konsumenten verbunden werden. Demnach geht es also um die Übernahme der in der Kommunikation dargebotenen Markeninformationen in den Langzeitspeicher der Konsumenten82. Dazu sind Wiederholungen der zu vermittelnden Lerninhalte notwendig.
Franz-Rudolf Esch
III. Empirische Erkenntnisse zur Wirkung koordinierter Werbung
Zusammenfassung
Der Wirkungsprozeß der Werbung wird bei zeitraumbezogener Betrachtung häufig durch Werbewirkungskurven abgebildet. Diese geben Veränderungen eines einzelnen Werbewirkungsindikators in Abhängigkeit von der Anzahl der Werbekontakte an. Im allgemeinen erwartet man eine Steigerung der Werbewirkung bei wiederholtem Werbekontakt, wobei oft unterstellt wird, daß erst nach mehreren Werbekontakten eine erhöhte Werbewirkung nachweisbar wird (vgl. Wimmer, 1980, S. 14). Erst nach Überschreiten eines bestimmten Schwellenwertes führen steigende Kontaktzahlen zu erhöhter Werbewirkung. Dieser Schwellenwert wird als “Wearin-point” bezeichnet (vgl. Corkingdale, Newall, 1978, S. 334; Wimmer, 1980, S. 14)156. Nach den gängigen Werbewirkungskurven ist nur bis zu einer bestimmten Zahl von Werbekontakten mit positiven Wirkungen auf Größen wie die Einstellung der Konsumenten zur Marke oder auf die Abverkäufe für eine beworbene Marke zu rechnen. Weitere zusätzliche Kontakte mit der Werbung können dann zur Verringerung der Werbewirkung führen. Man spricht in diesem Fall von einem “Wearout-Effekt”. Dieser Wearout-Effekt kann sich auf einen relativen oder auf einen absoluten Rückgang der Werbewirkung beziehen157. Im folgenden wird unter einem “Wearout” ein absoluter Rückgang der Werbewirkung verstanden.
Franz-Rudolf Esch
IV. Folgerungen: ein Modell der integrierten Kommunikation
Zusammenfassung
Die wesentlichen Einflußfaktoren für die integrierte Kommunikation werden im folgenden in Form eines Modells bzw. einer theoretischen Erklärungsskizze dargestellt181. Dieses Modell soll einen Einblick in Marktreaktionen auf integrierte Kommunikation geben.
Franz-Rudolf Esch

Empirischer Teil: Untersuchungen zur integrierten Kommunikation

I. Explorative Studie zur integrierten Kommunikation: Inhaltsanalyse zur Überprüfung des Integrationsstandes der Werbung in der Praxis
Zusammenfassung
Folgt man den Postulaten der Manager, die die Bedeutung der integrierten Kommunikation betonen, könnte man daraus schließen, daß viele Unternehmen ihre Kommunikation bereits integrieren. In der explorativen Studie soll geprüft werden, ob und inwieweit diese Willensäußerungen tatsächlich in der Praxis umgesetzt werden. Dabei stellen sich u. a. folgende Untersuchungsfragen:
1.
Wieviele Unternehmen verfügen über einen integrierten Kommunikationsauftritt?
 
2.
Welche Mittel zur Integration der Kommunikation werden bevorzugt eingesetzt?
 
3.
Auf welchen Ebenen erfolgt eine Integration der Kommunikation?
 
4.
Gibt es branchenspezifische Unterschiede bei der Integration der Kommunikation?
 
Franz-Rudolf Esch
II. Kausalanalytische Studien zur Messung der Wirkung integrierter Kommunikation
Zusammenfassung
In dieser Studie wird die Wirkung unterschiedlich integrierter Kommunikation im Zeitablauf untersucht. Zudem soll geprüft werden, ob nach einer gewissen Zahl von Wiederholungen tatsächlich Wearout-Effekte bei bestimmten Integrationsform auftreten. Das Experiment soll dabei unter mit den vorherrschenden Markt- und Kommunikationsbedingungen vergleichbaren Bedingungen erfolgen. Die Untersuchung erfolgt für Zeitschriftenwerbung263.
Franz-Rudolf Esch
III. Folgerungen für die integrierte Kommunikation
Zusammenfassung
Die Ergebnisse der empirischen Untersuchungen haben gezeigt, daß unter Low-Involvement-Bedingungen von der Schlüsselbildintegration die stärksten Integrationswirkungen ausgehen. Dieses Resultat entspricht den theoretischen Überlegungen, aus denen die Entwicklung des Modells zur integrierten Kommunikation resultierte.
Franz-Rudolf Esch

Perspektiven für die Umsetzung der integrierten Kommunikation im Marketing

D. Perspektiven für die Umsetzung der integrierten Kommunikation im Marketing
Zusammenfassung
Um die Perspektiven der Umsetzung einer integrierten Kommunikation in der Marketingpraxis richtig einschätzen zu können, müssen Chancen und Barrieren einer integrierten Kommunikation gegeneinander abgewogen werden.
Franz-Rudolf Esch
Backmatter
Metadaten
Titel
Wirkung integrierter Kommunikation
verfasst von
Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch
Copyright-Jahr
2001
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-95225-7
Print ISBN
978-3-8244-7449-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-95225-7