Zusammenfassung
Ein Kennzeichen des einschlägigen öffentlichen Diskurses in Deutschland in den gesamten 90er-Jahren war, dass Rechtsextremismus in starkem Ausmaß als Jugendphänomen und Jugendproblem thematisiert wurde. Dies hängt wohl stark mit einer weiteren Fokussierung der öffentlichen Aufmerksamkeit zusammen: Wenn Rechtsextremismus in Medien und Politik behandelt wird, dann meist aufgrund bestimmter aktueller Anlässe. Meist sind das Gewalttaten mit rechtsextremem oder fremdenfeindlichem Hintergrund oder Wahlerfolge rechtsextremer Parteien. Beides jedoch sind nur spezielle Formen dessen, was unter dem Begriff »Rechtsextremismus« subsumiert werden kann, und genau bei diesen beiden Formen sind Jugendliche und junge Erwachsene, vor allem junge Männer, als Täter bzw. Wähler überdurchschnittlich vertreten.
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Anmerkungen
Thomas Kliche, Interventionen, Evaluationsmaßstäbe und Artefaktbildung. Zehn Thesen zur Konstruktion von Rechtsextremismus, in: Hans-Günther Heiland/Christian Lüdemann (Hrsg.), Soziologische Dimensionen des Rechtsextremismus, Opladen 1996, S. 73 f.
Vgl. Arno Klönne, Jugend und Rechtsextremismus, in: Wolfgang Kowalsky/Wolfgang Schroe-der (Hrsg.), Rechtsextremismus. Einführung und Forschungsbilanz, Opladen 1994, S. 129 ff.
A. Klönne (Anm. 2) S. 131.
Vgl. A. Klönne (Anm. 2) S. 133.
Vgl. A. Klönne (Anm. 2) S. 134.
Vgl. A. Klönne (Anm. 2); Albert Scherr, Zum Stand der Debatte über Jugend und Rechtsextremismus, in: Jürgen W. Falter/Hans-Gerd Jaschke/Jürgen R. Winkler (Hrsg.), Rechtsextremismus. Ergebnisse und Perspektiven der Forschung, Opladen 1996, S. 97–120; Ute Schad, Rechtsextremistische Orientierungen bei Jugendlichen und soziologisch-pädagogische Defizite, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 26/99, S. 23–29.
Vgl. A. Scherr (Anm. 6) S. 97.
Jürgen R. Winkler, Jugend und Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland, in: Siegfried Schumann/Jürgen R. Winkler (Hrsg.), Jugend, Politik und Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz, Frankfurt/M. u. a. 1997, S. 14.
Vgl. A. Klönne (Anm. 2) S. 136 ff.
Vgl. Jürgen R. Winkler/Hans-Gerd Jaschke/Jürgen W. Falter, Einleitung: Stand und Perspektiven der Forschung, in: J. W. Falter (Anm. 6) S. 17 f.
Vgl. Hans-Gerd Jaschke, Arbeitslosigkeit, Gewaltbereitschaft und Zuwanderung — Erfolgsbedingungen des Rechtsextremismus? in: Peter Widmann/Rainer Erb/Wolfgang Benz (Hrsg.), Gewalt ohne Ausweg? Strategien gegen Rechtsextremismus und Jugendgewalt in Berlin und Brandenburg, Berlin 1999, S. 48 f.
Albert Scherr, Befunde der Rechtsextremismusforschung: Gründe und Ursachen der Attraktivität rechtsextremer Orientierungen für Jugendliche, in: Frieder Dünkel/Bernd Geng (Hrsg.), Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Bestandsaufnahme und Interventionsstrategien, Mönchengladbach 1999, S. 84.
Vgl. J. R. Winkler (Anm. 8) S. 56 ff.
Vgl. Oscar W. Gabriel, Rechtsextreme Einstellungen in Europa. Struktur, Entwicklung und Verhaltensimplikationen, in: J. W. Falter (Anm. 6) S. 344.
Vgl. Ruud Koopmans, Explaining the Rise of Racist and Extreme Right Violence in Western Europe: Grievances or Opportunities?, in: European Journal of Political Research, 20 (1996), S. 185–216; Hans-Georg Betz, Rechtspopulismus — ein internationaler Trend?, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 9–10/98, S. 3–12.
Vgl. O. W. Gabriel (Anm. 14); Manfred Küchler, Xenophobie im internationalen Vergleich, in: J. W. Falter (Anm. 6) S. 248–262.
Vgl. Jürgen R. Winkler, Bausteine einer allgemeinen Theorie des Rechtsextremismus. Zur Stellung und Integration von Persönlichkeits- und Umweltfaktoren, in: J. W. Falter (Anm. 6) S. 25–48.
Vgl. Ulrich Druwe/Susanne Mantino, »Rechtsextremismus«. Methodologische Bemerkungen zu einem politikwissenschaftlichen Begriff, in: J. W. Falter (Anm. 6) S. 66–80.
Vgl. Wolfgang Kowalsky/Wolfgang Schroeder, Rechtsextremismus — Begriff, Methode, Analyse, in: Dies. (Hrsg.), Rechtsextremismus. Einführung und Forschungsbilanz, Opladen 1994, S. 11 f.
Vgl. Roland Merten/Hans-Uwe Otto, Rechtsradikale Gewalt im vereinigten Deutschland: Jugend im Kontext von Gewalt, Rassismus und Rechtsextremismus, in: Hans-Uwe Otto/Roland Merten (Hrsg.), Rechtsradikale Gewalt im vereinigten Deutschland. Jugend im gesellschaftlichen Umbruch, Bonn 1993, S. 18; T. Kliche (Anm. 1) S. 57–84.
Vgl. Hans-Gerd Jaschke, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Begriffe, Positionen, Praxisfelder, Opladen 1994, S. 28 f.
Vgl. Wilhelm Heitmeyer, Rechtsextreme Orientierungen bei Jugendlichen, Weinheim-München 1989; Wilhelm Heitmeyer u. a., Die Bielefelder Rechtsextremismus-Studie. Erste Langzeituntersuchung zur politischen Sozialisation männlicher Jugendlicher. Weinheim-München 1992.
Vgl. T. Kliche (Anm. 1) S. 68 f.; U. Schad (Anm. 6) S. 26; Michael Kohlstruck, Unser Rechtsextremismus, in: Leviathan, 27 (1999), S. 469.
Vgl. Christian Seipel/Susanne Rippl/Peter Schmidt, Autoritarismus, Politikverdrossenheit und rechte Orientierungen, in: Gerda Lederer/Peter Schmidt (Hrsg.), Autoritarismus und Gesellschaft. Trendanalysen und vergleichende Jugenduntersuchungen 1945–1993, Opladen 1995, S. 238 ff.
Der DJI-Jugendsurvey basiert auf repräsentativen mündlichen Befragungen von 16- bis 29-jährigen deutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Bundesrepublik Deutschland 1992 (Stichprobenumfang 7 090) und 1997 (Stichprobenumfang 6 919). Die Ergebnisse dieser Jugendstudien können folgenden Veröffentlichungen entnommen werden: Ursula Hoffmann-Lange (Hrsg.), Jugend und Demokratie in Deutschland. DJI-Jugendsurvey 1, Opladen 1995; Martina Gille/Winfried Krüger (Hrsg.), Unzufriedene Demokraten. Politische Einstellungen der 16- bis 29-Jährigen im vereinigten Deutschland. DJI-Jugendsurvey 2, Opladen 2000.
Die benutzten Daten des ALLBUS (»Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften«) basieren auf repräsentativen mündlichen Befragungen der Wohnbevölkerung ab 18 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland, Stichprobenumfang 1994 3 450,1996 3 518 und 1998 3 234. Der ALLBUS ist eine von Bund und Ländern finanzierte Umfrage, die vom ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) und vom Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung (Köln) realisiert wurde; diese tragen keine Verantwortung für die Verwendung der Daten in diesem Beitrag.
Für einen genaueren Überblick über die Ergebnisse zu fremdenfeindlichen Einstellungen im DJI-Jugendsurvey vgl. Corinna Kleinert, Einstellungen gegenüber Migranten, in: Martina Gille/Winfried Krüger (Hrsg.), Unzufriedene Demokraten. Politische Einstellungen der 16- bis 29-Jährigen im vereinigten Deutschland. DJI-Jugendsurvey 2. Opladen 2000, S. 355–397.
Für die alte BRD bzw. die alten Bundesländer liegt das Zusammenhangsmaß Pearsons r für die Jahre 1980 bis 1996 zwischen.34 und.40; für die neuen Bundesländer für das Jahr 1994 bei.13 und für das Jahr 1996 bei.27.
Vgl. J. R. Winkler (Anm. 8) S. 24.
So stimmten 1992 dem Item »Das oberste Ziel der deutschen Politik sollte es sein, dass Deutschland eine Führungsrolle in Europa übernimmt« 20 Prozent der Befragten West und 22 Prozent Ost zu, dem Item »Die Deutschen sind anderen Völkern von Natur aus überlegen« zehn Prozent West und acht Prozent Ost, dem Item »Deutschland sollte sich niemals mit der Abtrennung seiner Ostgebiete jenseits von Oder und Neiße abfinden« 13 Prozent West und 13 Prozent Ost sowie dem Item »An der deutschen Kultur sollten sich die anderen ein Vorbild nehmen« 14 Prozent West und 15 Prozent Ost. Ost-West-Unterschiede finden sich bei diesen Statements also keine. Vgl. Bettina Westle, Nationale Identität und Nationalismus, in: Ursula Hoffmann-Lange (Hrsg.), Jugend und Demokratie in Deutschland. DJI-Jugendsurvey 1, Opladen 1995, S. 225 f.
Empirische Hinweise darauf, dass der Stolz darauf, Deutscher zu sein, auf nationalistische Haltungen hindeutet, geben deutliche Zusammenhänge dieses Indikators mit anderen Statements, die eindeutig in eine nationalistische Richtung weisen. Für den DJI-Jugendsurvey 1992 vgl. B. Westle (Anm. 30); für den Jugendsurvey 1997 vgl. Corinna Kleinert, Nationale Identität, in: Martina Gille/Winfried Krüger (Hrsg.), Unzufriedene Demokraten. Opladen 2000, S. 325–354.
Vgl. J. R. Winkler (Anm. 8) S. 24.
Da dieses Item im Jugendsurvey 1992 nicht abgefragt worden war, ist hier keine Längsschnittbetrachtung möglich.
Vgl. Jürgen W. Falter/Kai Arzheimer, Rechtsextremismus unter Jugendlichen in Deutschland 1998 im Vergleich zum Jahre 1994. Gutachten im Auftrag des Bundesministers für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bonn 1998.
Die Ergebnisse dieser Studie sind allerdings durchweg mit Vorsicht zu betrachten, da die Fallzahlen für die Jugendpopulationen sehr gering sind (zwischen 213 und 281).
Vgl. J. W. Falter/K. Arzheimer (Anm. 34).
J. W. Falter/K. Arzheimer (Anm. 34) S. 16.
Vgl. Werner Bergmann/Rainer Erb, Extreme Antisemiten in der Bundesrepublik Deutschland, in: Uwe Backes/Eckhard Jesse (Hrsg.), Jahrbuch Extremismus und Demokratie, Bd. 3, Bonn 1991, S. 84.
Reinhard Wittenberg, Antisemitische Einstellungen in Deutschland zwischen 1994 und 1998, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 52 (2000), S. 121 ff.
Vgl. R. Wittenberg (Anm. 39) S. 124 f.
Vgl. R. Wittenberg (Anm. 39) S. 128 f.
Vgl. R. Wittenberg (Anm. 39) S. 127.
Vgl. R. Wittenberg (Anm. 39) S. 125.
Vgl. Gerda Lederer/Peter Schmidt (Hrsg.), Autoritarismus und Gesellschaft. Trendanalysen und vergleichende Jugenduntersuchungen 1945–1993, Opladen 1995.
Vgl. Susanne Rippl/Christian Seipel/Gerda Lederer, Wandel des Autoritarismus bei Jugendlichen in Westdeutschland: 1945–1991, in: Gerda Lederer/Peter Schmidt (Hrsg.), Autoritarismus und Gesellschaft. Trendanalysen und vergleichende Jugenduntersuchungen 1945–1993, Opladen 1995, S. 102–135.
Vgl. R. Wittenberg (Anm. 39).
Vgl. Jürgen W. Falter, Wer wählt rechts?, München 1994;
Richard Stöss, Rechtsextremismus im vereinten Deutschland, Bonn 1999;
Siegfried Schumann/Jürgen R. Winkler (Hrsg.), Jugend, Politik und Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz, Frankfurt/M. 1997.
Hierbei wurden die Befragten gebeten, sich auf einer zehnstufigen Skalenvorgabe von 1 »links« bis 10 »rechts« selbst einzuorden. Die genaue Frageformulierung lautete: »Viele Leute verwenden die Begriffe links und rechts, wenn es darum geht, unterschiedliche politische Einstellungen zu kennzeichnen. Wir haben hier einen Maßstab, der von links nach rechts verläuft. Wenn Sie an Ihre eigenen politischen Ansichten denken, wo würden Sie diese Ansichten auf dieser Skala einstufen?«
Eine Faktorenanalyse ist ein Datenanalyseverfahren zur Bestimmung der dimensionalen Struktur korrelierter Merkmale. Lassen sich diese vornehmlich durch eine Dimension abbilden, so wird die Gesamtvariabilität der Merkmale hautpsächlich durch einen Faktor erfasst, die weiteren Dimensionen sind im Vergleich dazu relativ gering.
Vgl. Susanne Rippl/Christian Seipel, Gruppenunterschiede — Fakt oder Artefakt? Das Problem der Bedeutungsäquivalenz am Beispiel der Rechtsextremismusforschung, in: Zeitschrift für Soziologie, 26 (1997), S. 139–150;
Friedrich Funke u. a., Rechtsextreme Wirklichkeitskonstruktionen, in: Wolf gang Frindte (Hrsg.), Fremde, Freunde, Feindlichkeiten, Opladen-Wiesbaden 1999, S. 70–82.
Vgl. F. Funke u. a. (Anm. 50) S. 82.
Mit Eigenwerten zwischen.71 und.82, also in allen Gruppen deutlich unter 1, was üblicherweise als Grenze für einen relevanten Faktor betrachtet wird.
Die Indikatoren mit unterschiedlichen Wertebereichen (Nationalstolz, Links-Rechts-Skala) wurden dabei linear transformiert, so dass sie wie die übrigen Variablen auch den Wertebereich von 1 bis 6 umfassten. Der Summenindex wurde durch die Anzahl der Elemente dividiert, so dass er ebenfalls von 1 bis 6 reicht.
Vgl. S. Schumann/J. R. Winkler (Anm. 47) mit einem Cronbachs alpha von knapp unter.90.
Vgl. R. Stöss (Anm. 47) S. 31.
Vgl. J. W. Falter (Anm. 47) S. 138.
Vgl. Ursula Hoffmann-Lange, Das rechte Einstellungspotenzial in der deutschen Jugend, in: Jürgen W. Falter/Hans-Gerd Jaschke/Jürgen R. Winkler (Hrsg.), Rechtsextremismus. Ergebnisse und Perspektiven der Forschung, Opladen 1996, S. 126.
Vgl. J. W. Falter (Anm. 47); R. Stöss (Anm. 47).
Vgl. Theodor W. Adorno/Else Frenkel-Brunswik/Daniel J. Levinson/R. Nevitt Sanford, The Authoritarian Personality, New York 1950; G. Lederer/P. Schmidt (Anm. 44); Detlef Oester-reich, Autoritäre Persönlichkeit und Gesellschaftsordnung. Der Stellenwert psychischer Faktoren für politische Einstellungen. Eine empirische Untersuchung von Jugendlichen in Ost und West, Weinheim-München 1993.
Vgl. Ursula Birsl, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit: Reagieren Frauen anders? Zur theoretischen Verortung der Kategorie Geschlecht in der feministischen Rechtsextremismus-Forschung, in: J. W. Falter (Anm. 6) S. 49–65; Susanne Rippl/Klaus Boehnke/Gerd Hefler/John Hagan, Sind Männer eher rechtsextrem und wenn ja, warum? Individualistische Werthaltungen und rechtsextreme Einstellungen, in: Politische Vierteljahresschrift, 39 (1998), S. 758–774.
Vgl. Helmut Willems/Roland Eckert/Stefanie Würtz/Linda Steinmetz, Fremdenfeindliche Gewalt. Einstellungen, Täter, Konflikteskalation, Opladen 1993.
Vgl. U. Birsl (Anm. 60).
Vgl. U. Birsl (Anm. 60); S. Rippl u. a. (Anm. 60).
Vgl. S. Rippl u. a. (Anm. 60) S. 762 f.
Vgl. U. Birsl (Anm. 60).
Vgl. A. Scherr (Anm. 6); Roland Eckert, Neue Quellen des Rechtsextremismus, in: Peter Widmann/Rainer Erb/Wolfgang Benz (Hrsg.), Gewalt ohne Ausweg? Strategien gegen Rechtsextremismus und Jugendgewalt in Berlin und Brandenburg, Berlin 1999, S. 31–45.
Vgl. Meredith W. Watts, Xenophobia in United Germany: Generations, Modernization, and Ideology, New York 1997, S. 252.
Vgl. W. Heitmeyer (Anm. 22); W. Heitmeyer u. a. (Anm. 22).
Für einen genaueren Überblick vgl. J. R. Winkler (Anm. 17) S. 41 ff.
Dieser Index besteht aus den drei folgenden Statements: »Heutzutage ist alles so unsicher geworden, dass man auf alles gefasst sein muss«, »Heute ändert sich alles so schnell, dass man nicht weiß, woran man sich halten soll« und »Früher waren die Leute besser dran, weil jeder wusste, was er zu tun hatte«. Zum Index im Einzelnen vgl. Dagmar Krebs, Soziale Desorientierung und Devianzbereitschaft, in: Ursula Hoffmann-Lange, Jugend und Demokratie in Deutschland. DJI-Jugendsurvey 1, Opladen 1995, S. 337–357.
Die standarisierten Regressionskoeffizienten (Beta) für den Einfluss der genannten Variablen auf den Rechtsextremismusindex betragen für das Geschlecht.11 im Westen (.08 im Osten), für den Schulabschluss -.31 (-.27) und für soziale Verunsicherung.23 (.18). Für die Merkmale Arbeitslosigkeit, die Befürchtung, arbeitlos zu werden und relative Deprivation ergeben sich Betawerte unter.02. Allein der Indikator für relative Deprivation weist im Osten ein Beta von.05 auf. Die erklärte Varianz (R2) der Regressionsgleichungen beträgt im Westen.19, im Osten.16.
Die letzten beiden Merkmale hat U. Hoffmann-Lange (Anm. 57) in Bezug auf Ausländerfeindlichkeit anhand des Jugendsurveys 1992 ebenfalls untersucht.
Vgl. J. W. Falter (Anm. 47) S. 143 ff.
Vgl. Wilfried Schubarth, Rechtsextreme Einstellungen Jugendlicher vor und nach dem gesellschaftlichen Umbruch. Kontinuität und Diskontinuität des Rechtsextremismus in Ostdeutschland, in: Deutsches Jugendinstitut (Hrsg.), Gewalt gegen Fremde, München 1993, S. 150.
Vgl. D. Oesterreich (Anm. 59).
Vgl. Christian Pfeiffer, Anleitung zum Hass, in: Der Spiegel, 12/1999, S. 60–66.
Weiterhin gibt es Thesen zur Erklärung des Bildungseinflusses, die entweder darauf abstellen, dass Hochgebildete in einem höheren Maße im Sinne sozialer Erwünschtheit in Befragungen reagieren, oder darauf, dass diese Gruppe stärker zu gesellschaftlichem Konformismus neigt als junge Menschen mit einem niedrigeren Bildungsgrad. Für einen Überblick über mögliche Erklärungen des Bildungseinflusses vgl. Wulf Hopf, Ungleichheit der Bildung und Ethnozen-trismus, in: Zeitschrift für Pädagogik, 45 (1999), S. 847–865. In diesem Aufsatz bilden allerdings ethnozentrische Haltungen die abhängige Variable, für die jedoch ähnliche Erklärungen denkbar sind wie für rechtsextreme Orientierungen.
Vgl. D.Krebs (Anm. 70) S. 339 f.
Vgl. auch Ursula Hoffmann-Lange, Determinanten politischer Gewaltbereitschaft von Jugendlichen in Deutschland, in: Siegfried Lamnek (Hrsg.), Jugend und Gewalt. Opladen 1995, S. 72 f.
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Kleinert, C., de Rijke, J. (2001). Rechtsextreme Orientierungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In: Schubarth, W., Stöss, R. (eds) Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97526-3_7
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