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Frühkindliche Bildung zwischen Politik und Recht

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Handbuch frühkindliche Bildungsforschung

Zusammenfassung

Die frühen Lebensjahre und ihre Bedeutung für den Bildungs- und Lebensweg eines Menschen sind seit der ersten PISA-Studie in Deutschland Gegenstand intensiver Erörterungen (vgl. OECD, 2001). Demzufolge werden in den ersten Lebensjahren eines Kindes – in seinem Aufwachsen zwischen Familie und Kindertagesbetreuung – wichtige Weichenstellungen für den künftigen Bildungsweg getroffen (vgl. OECD, 2012). Galt die Aufmerksamkeit der empirischen Bildungsforschung, soweit sie sich nicht ohnehin auf die Schule beschränkte, zunächst vor allem dem Kindergarten, also der Bildung, Betreuung und Erziehung von Drei- bis Sechsjährigen, so rückt in den letzten Jahren zunehmend die Kindertagesbetreuung für die Jüngsten, für die unter Dreijährigen, in das Blickfeld empirischer Analysen (vgl. Geier & Riedel, 2009; Büchner & Spieß, 2007).

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Notes

  1. 1.

    Zu erwähnen ist in diesem Kontext auch die 1968er-Bewegung, wenn auch mit ambivalent zu bewertenden Anteilen (vgl. Greiffenhagen & Greiffenhagen, 1993, S. 221 ff.).

  2. 2.

    Der Bayerische Verfassungsgerichtshof bestätigte in seiner Entscheidung vom 4. November 1976 die Entscheidung des Bayerischen Gesetzgebers und berief sich dabei auf ein modernes Verständnis des Kindergartens als Bildungseinrichtung in Abkehr von einer „fürsorgerischen Wohlfahrtseinrichtung“ (vgl. Bay. Verfassungsgerichtshof, 1977). Der Bayerische Sonderweg hinterließ seine Spuren bis in das KJHG, wo er aufgrund der Klausel in § 26 ausdrücklich respektiert wird.

  3. 3.

    Die Indikatoren sollen zudem möglichst nach folgenden Differenzierungsaspekten dargestellt werden: (a) soziökonomischer Hintergrund, Geschlecht, Migration, (b) Bundesländer, Regionen, (c) internationaler Vergleich und (d) Zeitreihen. Dabei sollen und können nicht bei jedem Indikator alle Aspekte gleichwertig dargestellt werden. Die Vorteile einer solchen Vorgehensweise bestehen darin, dass im Vorhinein eine Klärung und Festlegung von aussagekräftigen Indikatoren erfolgen muss und dass die in einem Bericht dargestellten Indikatoren in den nächsten Berichten gezielt weitergeführt werden und damit systematisch über die Entwicklung eines Themengebiets Aufschluss geben können. Das gilt auch dann, wenn bei der Darstellung der Indikatoren wechselnde Perspektiven eingenommen werden (z. B. Aufgliederung nach Region und nach soziodemografischen Merkmalen, Zeitreihen und internationale Vergleiche), um den Berichten jeweils Neuigkeitswert zu verleihen (vgl. vertiefend hierzu: Döbert & Klieme, 2010).

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Wiesner, R., Rauschenbach, T., Bergmann, C. (2013). Frühkindliche Bildung zwischen Politik und Recht. In: Stamm, M., Edelmann, D. (eds) Handbuch frühkindliche Bildungsforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19066-2_10

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