2009 | OriginalPaper | Buchkapitel
Politikvermittlung durch Massenmedien bei der Bundestagswahl 2005: Nutzungsintensität und Einflüsse auf Einstellungen und Wahlverhalten
verfasst von : Rüdiger Schmitt-Beck, Christian Mackenrodt
Erschienen in: Politik in der Mediendemokratie
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Dass die politische Berichterstattung der Massenmedien für die Unterstützung von Parteien und Politikern in der Bevölkerung maßgebliche Bedeutung besitzt, ist für viele Akteure der deutschen Politik eine fraglos feststehende Gewissheit. In den 1970er Jahren stand die seinerzeit vor allem von Politikern der CDU/CSU vertretene Überzeugung vom wahlentscheidenden Einfluss des „getarnten Elefanten“ Fernsehen (Noelle- Neumann 1970) sogar an der Wiege der fundamentalen medienpolitischen Weichenstellung in Richtung eines dualen Rundfunksystems (Schulz 2008: 236). Zum geflügelten Wort wurde in jüngerer Zeit das dem „Medienkanzler“ Gerhard Schröder nachgesagte Diktum, mit „Bild, BamS und Glotze“ könne man die Bundesrepublik Deutschland regieren (Pontzen 2006). Doch haben die Praktiker der Politik mit solch weit reichenden Wirkungsvermutungen Recht? Die in Deutschland verfügbare wissenschaftliche Evidenz zur Bedeutung von Medien für das Wahlverhalten ist fragmentarisch. Und selbst auf den vorhandenen Evidenzen kann sich die Forschung nicht ausruhen, denn beständig voranschreitender Medienwandel zwingt unablässig zur erneuten Überprüfung der Gültigkeit etablierter Wissensbestände.