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2009 | OriginalPaper | Buchkapitel

Erweiterung des Sicherheitsbegriffs

verfasst von : Stephan Heinrich, Hans-Jürgen Lange

Erschienen in: Auf der Suche nach neuer Sicherheit

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Die Erweiterung des Sicherheitsbegriffs bzw. der erweiterte Sicherheitsbegriff entstammt ursprünglich der militärischen und sicherheitspolitischen Diskussion. Er orientiert sich an der Auflösung der strikten, historisch bedingten Trennung zwischen äußerer und innerer Sicherheit. Unter Innerer Sicherheit werden dabei diejenigen Fragen und Problemlagen verstanden, die sowohl Staat als auch Gesellschaft aus sich selbst heraus bedrohen. Die äußere Sicherheit hingegen besteht in der Abwesenheit von äußeren Eingriffen in die Staatssphäre bzw. der entsprechenden Vorsorge. Der Wegfall der Blockkonfrontation zwischen Ost und West in Folge der Reformprozesse in Osteuropa und des Zerfalls der Sowjetunion führten in den 1990er Jahren in der NATO dazu, die neue weltpolitische Lage als Ausgangssituation für neue Strategien und Aufgabenstellungen zu nehmen und auf neue Sicherheitsbedingungen hin auszurichten (vgl. Bundesakademie für Sicherheitspolitik 2001). Von wesentlicher Bedeutung dafür sind die Zunahme von regional begrenzten Krisen, die nicht mehr als klassische Stellvertreter-Konflikte wie in der Ära der Blockkonfrontation zu verstehen waren. Diese Krisen werden vor allem als Low Intensity Conflicts ( - LIC -, vgl. van Creveld 1998) oder asymmetrische Kriegsführung (vgl. Münkler 2002) thematisiert und zeichnen sich dadurch aus, dass sie vor allem in Form von Bürgerkriegen innerstaatliche Konflikte eskalieren und auf Grund ihrer Folgen wie Flüchtlingsbewegungen, dem Zusammenbruch kompletter Infrastruktursysteme sowie Verelendungserscheinungen zur Destabilisierung ganzer Regionen führen. Überregionale Bedeutung kommt diesen Krisen auf Grund ihrer antizipierten Wirkung auf die westlichen Staaten zu: Migrations- und Fluchtbewegungen, Kriegsökonomien (Waffen- und Drogenhandel), aber schlussendlich auch terroristische Bewegungen werden als indirekte und direkte Bedrohungen verstanden. Vor diesem Hintergrund setzt sich Sicherheit zumindest aus fünf Dimensionen zusammen, die nicht mehr streng voneinander getrennt werden können. Neben der traditionellen äußeren (militärisch verstandenen) Sicherheit nimmt die Bedeutung der polizeilichen, ökonomischen, aber auch der sozialen und ökologischen Aspekte der Sicherheit zu (vgl. Buzan et al. 1998). Nur in ihrer Gesamtheit und mittels einer integrierten Betrachtung führen diese unterschiedlichen, aber sämtliche menschlichen Lebensweisen umfassenden Aspekte zur annähernden Erreichung eines Sicherheitszustandes. Ein umfassender Sicherheitsbegriff wird daher zum wesentlichen und entscheidenden Faktor der gesellschaftlichen Entwicklung und deren Bestand.

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Metadaten
Titel
Erweiterung des Sicherheitsbegriffs
verfasst von
Stephan Heinrich
Hans-Jürgen Lange
Copyright-Jahr
2009
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-91837-2_15