2010 | OriginalPaper | Buchkapitel
Reflexive Wissenspolitik: die Bewältigung von (Nicht-) Wissenskonflikten als institutionenpolitische Herausforderung
verfasst von : Stefan Böschen
Erschienen in: Umwelt- und Technikkonflikte
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Wissen garantiert Innovation. Wissen stiftet Frieden. Die Erzeugung von Wissen ist die Urform eines demokratischen Prozesses. Wissenschaftliches Wissen erhielt in modernen Gesellschaften aufgrund seines Status als methodisch gesichertes experimentelles Wissen eine Vielfalt von gesellschaftlichen Funktionen zugewiesen. Es trug zu einer enormen Steigerung technischer Innovationen, ökonomischer Wertschöpfung und gesellschaftlicher Wohlfahrt bei. Und je erfolgreicher sich Wissenschaft entwickelte umso weit gespannter wurden die sozialen Erwartungen an eben dieses Wissen. Die mit der Erzeugung wissenschaftlichen Wissens schon immer verbundenen Konflikte konnten durch eine institutionelle Trennung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft bewältigt werden. Denn die Sonderstellung der Wissenschaft qua Forschungsfreiheit war der Garant für die Erzeugung eines Wissens, das sich allen gesellschaftlichen Bindungen entsagte, allein der unvoreingenommenen Wahrheitsfindung verpflichtet war und damit unangefochtene Legitimationskraft besaß. So garantiert(e) in modernen Gesellschaften die Sonderstellung wissenschaftlichen Wissens die Befriedung jedweder Art von Wissenskonflikten.