Zusammenfassung
Immanuel Kant schreibt in seiner Grundlegung zur Metaphysik der Sitten: „Es ist ein Unglück, daß der Begriff der Glückseligkeit ein so unbestimmter Begriff ist, daß, obgleich jeder Mensch zu dieser zu gelangen wünscht, er doch niemals bestimmt und mit sich selbst einstimmig sagen kann, was er eigentlich wünsche und wolle.“1 Kant folgert daraus, daß sich keine bestimmten Prinzipien angeben ließen, wie die Glückseligkeit zu erlangen sei, sondern daß man allenfalls vage Ratschläge erteilen könne. Die Philosophen der Antike waren hierin gänzlich anderer Ansicht. Sie waren der Überzeugung, daß es gerade die eigentliche Aufgabe der Philosophie sei, einen verbindlichen Weg zur Glückseligkeit zu weisen, so daß es jedermann möglich sei, in vollkommenem Glück zu leben. So definiert Epikur die Philosophie geradezu als „eine Tätigkeit, die durch Argumentation und Diskussion das glückselige Leben verschafft“.2 Wie kommt es, daß sich diese Überzeugung in der Neuzeit verloren hat?
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Quelle:
Alfred Bellebaum (Hg.), Glück und Zufriedenheit. Ein Symposion, Opladen: Westdeutscher Verlag 1992, S. 13–31.
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Hossenfelder, M. (2010). Philosophie als Lehre vom glücklichen Leben. In: Bellebaum, A., Hettlage, R. (eds) Glück hat viele Gesichter. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92533-2_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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