2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Konfliktmanagement
verfasst von : Friedrich Glasl
Erschienen in: Konfliktregelung und Friedensstrategien
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Die nachfolgenden Auszüge aus Friedrich Glasls Handbuch für Führungskräfte, Beraterinnen und Berater „Konfliktmanagement“ beginnen mit der graphischen Übersicht über das von diesem österreichischen Konfliktforscher entwickelte „Phasenmodell der Eskalation“, das in allen Einzelheiten hier vorzustellen unsere Platzmöglichkeiten überschritten hätte. Es empfiehlt sich aber, immer dann, wenn in dem daran anschließenden Auszug aus Kapitel 11 „Interventionen der Konfliktbehandlung“ die Rede von bestimmten Eskalationsstufen ist, deren Darstellung aufzuschlagen. Gleich zu Anfang tauchen zwei erklärungsbedürftige Begriffe auf, nämlich „heiße“ und „kalte“ Konflikte. Diese dürfen nicht mit den gängigen Metaphern vom „heißen“ und „kalten Krieg“ verwechselt werden, auch nicht mit dem im Einführungskapitel behandelten Gegensatzpaar „manifester“ und „latenter“ Konflikt. Glasl zufolge zeichnen sich bei „heißen“ Konflikten die Parteien durch eine Begeisterung für ihre Sache aus, von der sie die Gegenseite überzeugen wollen. Sie haben daher – zumindest anfangs – kein negatives Bild ihres Gegenübers und verhalten sich zu diesem äußerst kommunikativ. Bei „kalten“ Konflikten trifft man demgegenüber anstelle des Feuers der Begeisterung tiefe Enttäuschungen, eine weitgehende Desillusionierung und Frustration. Die Parteien haben es aufgegeben, einander überzeugen zu wollen und vermeiden daher die Auseinandersetzung, ja den Kontakt überhaupt. Dennoch kann ein solcher Konflikt auch eskalieren, weil die Parteien alle Gelegenheiten nutzen, die andere Seite zu schädigen, aber so, dass sie nicht bei offener Feindseligkeit ertappt werden können
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