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2007 | Buch

Materialflusssysteme

Förder- und Lagertechnik

verfasst von: Professor Dr. Michael ten Hompel, Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil. Thorsten Schmidt, Dipl.-Ing. Lars Nagel, Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. Dr.-Ing. E.h. Prof. E.h. Reinhardt Jünemann

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : VDI-Buch

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Über dieses Buch

Materialflusssysteme als Symbiose aus betrieblicher Organisation und physischer, fördertechnischer Umsetzung stehen im Mittelpunkt dieses Grundlagenwerks der Intralogistik. Zahlreiche Tabellen, Grafiken und technische Daten sowie eine Fülle von Systembeispielen und Auswahlmöglichkeiten liefern dem Leser einen vollständigen Überblick über die wesentlichen Komponenten der Förder- und Lagertechnik. Die Gestaltung effizienter Materialflusssysteme setzt Kenntnisse über den Stand der heute verfügbaren Technologien für die vielfältigen Materialflussoperationen und deren Wechselwirkungen in den zahlreichen Anwendungen voraus. Beim Abwägen der großen Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten, die aus den vielen Technologien hervorgeht, steht dieses Buch sowohl Studierenden als auch Praktikern, Planern und Entscheidern zur Seite. Eine Einführung in die Planung und analytische Berechnung von Materialflusssystemen vervollständigt den grundlegenden Überblick über die Komponenten zur Erfüllung der zentralen logistischen Funktionen, Dinge zu lagern, zu transportieren, zusammenzuführen und zu verteilen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1.. Einleitung
Auszug
Logistik ist keine Erfindung der Neuzeit. Nicht nur, dass es Fernhandel und Warenströme bereits in vorchristlicher Zeit gab. Auf die Lehren und Methoden der Logistik wird im militärischen Bereich schon seit dem römischen Reich zurückgegriffen. Einzug in die Wirtschaft hielt die Logistik jedoch erst Mitte des 20. Jahrhunderts durch die Übertragung der theoretischen Überlegungen vom Militär auf die Wirtschaft [MORG55] und durch die Verknüpfung der reinen Materialflüsse mit den sie steuernden Informationsflüssen. Mit der Auffassung der Logistik als Managementaufgabe entsteht Ende des 20. Jahrhunderts die Logistik in ihrer heutigen Form.
2.. Verpackungssysteme
Auszug
An die Verpackung wurden lange Zeit ausschließlich Anforderungen des Warenschutzes gestellt. Diese Tatsache liegt unter anderem in den relativ hohen Transportschäden begründet. Die Bemühungen der Verpackungstechnik waren daher lediglich darauf ausgerichtet, den Schutz der zu transportierenden Güter zu verbessern. Die mit Mitte des letzten Jahrhunderts in den Volkswirtschaften Einzug haltenden Änderungen in den Vertriebs- und Absatzstrukturen im Handel in Form von Selbstbedienungssystemen und länderiibergreifendem Transport und Warenumschlag stellten zwangsläufig auch zusätzliche Anforderungen an die Verpackungstechnik. War sie zuvor als lästiges Erfordernis im Anschluss an den Produktionsprozess eingeordnet, avancierte sie nun zum integrierten Prozess in der Produktion von Gütern. Die Verpackungstechnik und die darauf aufbauende Ladeeinheitenbildung, ausgerichtet auf die Bedürfnisse des modernen Warenumschlags, stellen somit Basiselemente des modernen Materialflusses dar. Im Rahmen dieser Neuausrichtung wird die Verpackungstechnik unter neuen Gesichtspunkten betrachtet. Hierzu zählt z. B. die optische Gestaltung einer Verpackung mit dem Ziel einer Produktaufwertung, die informativ und werbend sein soll, um den Kaufanreiz der Waren zu steigern. Neben dem Schutz der Ware vor Umwelteinflüssen stieg im Laufe der Zeit auch die Bedeutung des Schutzes der Umwelt durch das Packgut, insbesondere bei der Verpackung von Gefahrgut.
3.. Lagersysteme
Auszug
Gemäß der VDI-Richtlinie 2411 ist Lagern jedes geplante Liegen des Arbeitsgegenstandes im Materialfluss. Das Lager ist ein Raum bzw. eine Fläche zum Aufbewahren von Stück- und/oder Schüttgut in Form von Rohstoffen, Zwischenprodukten oder Fertigwaren, das mengen- und/oder wertmäßig erfasst wird. Die grundlegenden Prozesse in einem Lager sind das Einlagern von Lagereinheiten, das Aufbewahren und Bereithalten von Lagereinheiten auf Lagerplätzen sowie das Auslagern einer Lagereinheit. Optional findet in einem Lager das Kommissionieren ganzer Ladeeinheiten statt.
4.. Fördersysteme
Auszug
Die Fortbewegung oder Ortsveränderung von Gütern oder Personen mit technischen Mitteln wird allgemein als Transport bezeichnet. Findet diese Ortsveränderung in einem räumlich begrenzten Gebiet wie beispielsweise innerhalb eines Betriebes oder Werkes statt, so wird dieser Vorgang durch den Begriff Fördern präzisiert. Das Fördern bzw. die Fördertechnik umfasst also das Bewegen von Gütern und Personen über relativ kurze Entfernungen ein-schließlich der dazu notwendigen technischen, organisatorischen und personel-len Mittel. Demgegenüber wird der Transport über weite Entfernungen oder außerhalb eines Betriebes als Verkehr bezeichnet bzw. als Verkehrstechnik, sofern der Personenfußverkehr hier unberücksichtigt bleibt. Neben dieser Un-terscheidung erfolgt zudem die Untergliederung nach dem innerbetrieblichen und außerbetrieblichen Transport. Die Intralogistik bezeichnet den Bereich des innerbetrieblichen Transport oder wie zuvor definiert das Fördern von Gütern innerhalb von Materialflusssystemen. Der außerbetriebliche Transport ist der Verkehrstechnik und den Überlegungen der Distributionslogistik unterworfen.
5.. Teilfunktionen in Materialflusssystemen
Auszug
Das Sortieren großer Sortimente mit hohen Geschwindigkeiten gehört zu den anspruchsvolleren Aufgaben der Logistik. Die Anforderungen weltweiter Beschaffungs- und Liefernetzwerke haben die Ansprüche an die Warenver-teilung, aber auch an die Leistungsfähigkeit der Sortier- und Verteilsysteme deutlich gesteigert. Die so genannte Atomisierung der Aufträge im Handel führt zu einem vielfachen Anstieg der in den Netzwerken fließenden Stückgüter und der möglichen Zielstellen. Die Logistik verbindet nicht mehr nur die Wirtschaftsunternehmen, sondern theoretisch sind heutzutage weltweit alle Haushalte miteinander vernetzt. In den Netzknoten müssen täglich Millionen von unterschiedlichen Gütern auf ihre Ziele sortiert werden.
6.. Planung von Materialflusssystemen
Auszug
Allgemein umfasst der Begriff der Planung einen systematischen Prozess, bei dem Ziele und die zur Erreichung der Ziele notwendigen künftigen Handlungen festgelegt werden. Ausgangspunkt für die Materialflussplanung können die verschiedensten Motive und anzustrebenden Ziele sein. Die Gründe für einen Planungsanstoß sind vielfältiger Natur und im Einzelnen eng mit den allgemeinen logistischen Zielsetzungen verbunden. Zu unterscheiden sind äußere Gründe, die eine Planung erforderlich machen (wie z. B. Gesetze oder behördliche Auflagen) und innere Gründe, beispielsweise der stete Zwang zur Optimierung der eigenen Prozesse. Weitere Gründe für einen Planungsanstoß können sein:
1.
Reduzierung gebundenen Kapitals, z. B. durch Bestandsminimierung,
 
2.
Personal(kosten)reduzierung,
 
3.
Ablauf-, Organisations- und Strukturoptimierung,
 
4.
Modernisierung von Anlagen,
 
5.
Verbesserung des Kundenservice (z. B. Lieferzeit, Auftragsdurchlaufzeit, Servicegrad),
 
6.
Erhöhung der Zuverlässigkeit und Sicherheit von Betriebsanlagen,
 
7.
Expansion, Vergrößerung, Geschäftsfelderweiterung,
 
8.
Anpassung der internen/externen Firmenpolitik und -struktur,
 
9.
neue Regulierungs- oder Gesetzesauflagen.
 
7.. Systembeispiele des Materialflusses
Auszug
Die Distributionslogistik ist die Verbindung des Beschaffungsmarktes mit dem Absatzmarkt. Sie steuert mit ihren Konzepten und Verfahren den Absatz der Produkte und die Verteilung auf dem Absatzmarkt. Die Distributionslogistik befasst sich mit alien physischen, dispositiven und administrativen Prozessen der Warenverteilung von einem Industrie- oder Handelsunternehmen zur nachgelagerten Wirtschaftsstufe bzw. zum Konsumenten.
Backmatter
Metadaten
Titel
Materialflusssysteme
verfasst von
Professor Dr. Michael ten Hompel
Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil. Thorsten Schmidt
Dipl.-Ing. Lars Nagel
Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. Dr.-Ing. E.h. Prof. E.h. Reinhardt Jünemann
Copyright-Jahr
2007
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-540-73236-5
Print ISBN
978-3-540-73235-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-540-73236-5