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2010 | Buch

Produktionswirtschaft

Eine Einführung

verfasst von: Harald Dyckhoff, Thomas S. Spengler

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Springer-Lehrbuch

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Über dieses Buch

Das Buch gibt einen einführenden, entscheidungstheoretisch begründeten Überblick über wichtige Probleme und Modelle der Produktionswirtschaft, veranschaulicht durch praxisnahe Beispiele unterschiedlicher Branchen. Eine zentrale Rolle spielen grafentheoretische Konzepte und Werkzeuge, die systematisch aus grundlegenden Modellen der Produktions¬theorie abgeleitet werden. Das Buch richtet sich in erster Linie an (angehende) Wirtschafts¬ingenieure, Betriebswirte und verwandte Studiengänge.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Grundlagen der Produktionswirtschaft

Frontmatter
1. Produktion in Theorie und Praxis
Zusammenfassung
Die Betriebswirtschaft(slehre) wird in der neueren Literatur üblicherweise in die Teilgebiete Produktionswirtschaft, Finanzwirtschaft, Marketing, Unternehmensführung, Unternehmensrechnung etc. eingeteilt. Abweichend von dieser funktionalen Gliederung unterscheidet die früher übliche institutionelle Gliederung betriebswirtschaftliche Fragestellungen branchenspezifisch nach Industriebetrieben (Industriebetriebslehre), Handelsbetrieben (Handelsbetriebslehre), Banken (Bankbetriebslehre) u.a.m.
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler
2. Typologie industrieller Produktionssysteme
Zusammenfassung
In der Produktionswirtschaft werden Unternehmungen in ihrer Funktion als Produktionssysteme betrachtet. Die in ihnen ablaufenden Transformationsprozesse der Leistungserbringung werden in der Literatur oftmals als Input-Output-Prozesse oder auch als Input-Throughput-Output-Prozesse beschrieben (vgl. Bild 2.1).
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler
3. Entscheidungstheoretische Einordnung des Produktionsmanagements
Zusammenfassung
Die Konkretisierung der von der Unternehmensleitung formulierten Unternehmensziele im Bereich der betrieblichen Leistungserbringung obliegt dem Produktionsmanagement, dessen zentrale Aufgabe die zielorientierte Planung und Steuerung der Produktion ist. Planung bedeutet in diesem Zusammenhang die Willensbildung im Sinne einer zielgerichteten Festlegung zukünftigen Handelns und mündet damit in einen Planentscheid als Sollvorgabe für das Produktionsgeschehen. Die Umsetzung der in der Planung ermittelten Sollvorgaben wird durch die Steuerung des Produktionssystems veranlasst und überwacht. Dazu sind die gegenwärtigen Handlungsmöglichkeiten systematisch zu identifizieren und so festzulegen, dass die gesetzten Produktionsziele erfüllt werden können. Dies umfasst die Organisation, Personalführung, Informationsversorgung und Kontrolle der Produktion.
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler

Entscheidungsorientierte Produktionstheorie

Frontmatter
4. Objekte und Aktivitäten
Zusammenfassung
Als Objekte produktionswirtschaftlichen Handelns werden Sachen oder vergleichbare Bestandsgrößen verstanden, die unmittelbar auf den Transformationsprozess einwirken, an ihm beteiligt, von ihm betroffen oder von ihm hervorgerufen sind. Sie gehören damit dem Leistungssystem, d. h. dem eigentlichen Wertschöpfungsprozess an. Subjekte produktionswirtschaftlichen Handelns sind dagegen die Angehörigen des Managementsystems, also das Produktionsmanagement. An realen Produktionsprozessen ist eine unübersehbare Vielfalt von Objekten beteiligt, so dass eine vollständige Erfassung aller Objekte unmöglich erscheint. In produktionswirtschaftlichen Analysen kommt es eher darauf an, welche Objekte vom Produzenten (Produktionsmanager) wahrgenommen und damit in die Analyse des Transformationsprozesses einbezogen werden. Dies wird im Allgemeinen auch von den Zielen der Untersuchung abhängen.
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler
5. Techniken und Restriktionen
Zusammenfassung
Die Ex-ante-Planung von Produktionssystemen erfordert im Gegensatz zu einer reinen Ex-post-Analyse vertiefte Einsichten in Ursache-Wirkungszusammenhänge. Nur so können die Konsequenzen unterschiedlicher Handlungsalternativen bereits im Vorfeld ermittelt werden. In der vorliegenden Lektion wird ein auf der Aktivitätsanalyse basierender Modellierungsansatz vorgestellt. Hierzu wird zunächst der Begriff Technik definiert und anschließend werden grundlegende Technikformen diskutiert. Die mit Hilfe einer gegebenen Technik in einer zugrunde gelegten Periode realisierbaren Durchsätze bzw. erzielbaren Produktionsmengen werden durch knappe Ressourcen begrenzt. Ressourcenbeschränkungen und andere Umfeldrestriktionen determinieren so die tatsächlich realisierbaren Produktionsmöglichkeiten. Abschließend wird anhand einer Fallstudie aufgezeigt, wie der entwickelte Modellierungsrahmen zur systematischen Modellierung realer Produktionssysteme in der Praxis angewendet werden kann.
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler
6. Erfolgstheorie
Zusammenfassung
In den zurückliegenden Lektionen 4 und 5 stand die weitgehend wertfreie Modellierung von Input- und Outputquantitäten bei der Durchführung von Produktionsprozessen im Vordergrund. Ausgangspunkt hierbei waren die Produktionsaktivitäten bzw. die zugehörigen Produktionsprogramme. Diese erfassen während einer Periode die Mengenströme aller beachteten Input- und Outputobjektarten, die die Bilanzhülle des untersuchten Produktionssystems überschreiten.
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler
7. Produktionstheorie i.e.S.
Zusammenfassung
Während die unterste Ebene als technologisch und die Erfolgsebene als ökonomisch angesehen werden können, spielt die Ergebnisebene als mittlere Betrachtungsebene der Produktionstheorie eine gewisse Zwitterrolle (vgl. Bild 7.1). Einerseits orientiert sie sich stark an technischen Sachverhalten und Kennziffern, andererseits werden schon Beurteilungen vorgenommen, allerdings in einer im Vergleich zur Erfolgstheorie deutlich schwächeren Form, welche nicht die Kenntnis von Preisen voraussetzt.
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler
8. Produktivitäts- und Effizienzanalyse
Zusammenfassung
Die in Abschnitt 7.2.3 behandelten Kompensationsmaße unterstellen effiziente Produktion. Andernfalls ließen sich bei einigen Gütern oder Übeln Verbesserungen erreichen, ohne anderweitig Nachteile in Kauf nehmen zu müssen, was einer unendlichen Grenzproduktivität oder Substitutionsrate entsprechen würde. Auf Grund der Komplexität der Realität, der prinzipiellen Unvollständigkeit und Unsicherheit der Information über die Zukunft sowie wegen begrenzter Managementfähigkeiten und -kapazitäten kann jedoch im Allgemeinen nicht davon ausgegangen werden, dass die in der Praxis realisierten Produktionen in dem bislang definierten, idealtypischen Sinne effizient sind. Die Effizienz als schwaches Erfolgsprinzip bildet insofern lediglich eine zwar anzustrebende, aber kaum erreichbare Grenze, an Hand derer man die Vorteilhaftigkeit realisierter Produktionsaktivitäten spiegeln kann, etwa so wie die Wirkungsgrade technischer Energieumwandlungsanlagen im Vergleich mit hypothetisch auf Grund der Naturgesetze berechneten Maximalwerten.
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler

Spezielle Produktionsmodelle

Frontmatter
9. Einstufige Techniken
Zusammenfassung
Zu den wichtigsten grundlegenden Technikeigenschaften zählen die Additivität und die Linearität. Diese beiden speziellen Technikformen erfassen bereits eine Fülle realer Produktionsprozesse und sind analytisch recht einfach handhabbar, besonders im Falle der Linearität. Der wesentliche Unterschied bei der Modellierung besteht in der Ganzzahligkeitsbedingung für die Aktivitätsniveaus bei den additiven Techniken. Diese Lektion befasst sich einführend mit der additiven und der linearen Technologie als Lehre von den additiven bzw. linearen Techniken. In Abschnitt 9.1 wird der Begriff einer endlich generierbaren Technik eingeführt und mittels der Technikmatrix bzw. dem Input/Output-Grafen dargestellt und analysiert. Elementare und einstufige additive bzw. lineare Technikformen werden darauf aufbauend als Spezialfälle endlich generierbarer Techniken in Abschnitt 9.2 untersucht.
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler
10. Mehrstufige und zyklische Techniken
Zusammenfassung
Mehrstufige Techniken sind durch das explizite Auftreten von Objektarten gekennzeichnet, die einerseits Output bestimmter Aktivitäten und andererseits Input mindestens einer weiteren Aktivität sind. Diese werden üblicherweise als Zwischenprodukte bezeichnet. Werden Zwischenprodukte, die in nachgelagerten Produktionsprozessen erzeugt werden, als Input in vorgelagerte Produktionsprozesse eingesetzt, so spricht man von zyklischen Techniken. Mehrstufige Techniken werden in der Praxis zur Modellierung mehrstufiger inner- und überbetrieblicher Wertschöpfungsketten benötigt. Dementsprechende Modelle sind damit wichtiges Werkzeug, unabhängig von den konkret zu untersuchenden Industriebranchen. Zyklische Techniken treten dagegen besonders häufig in der Prozessindustrie oder bei der expliziten Betrachtung von Recyclingprozessen auf. Die vorliegende Lektion fokussiert auf mehrstufige und zyklische endlich generierbare Techniken und behandelt damit eine weitere Gruppe wichtiger, raxisrelevanter additiver Techniken.
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler
11. Nicht endlich generierbare Techniken
Zusammenfassung
Additive bzw. lineare Techniken werden dann als endlich generierbar bezeichnet, wenn sie als Kombinationen einer endlichen Zahl von Grundaktivitäten darstellbar sind.
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler
12. Dynamische Modellierung der Produktion
Zusammenfassung
Der statischen Betrachtungsweise industrieller Produktionssysteme in den vorangehenden Lektionen liegt mit Ausnahme des Intensitätssplittings die Annahme einer nicht weiter unterteilten Periode [0,t max ] zugrunde. Über den Ablauf des Produktionsprozesses während dieses Zeitraums sind dabei nur mehr oder minder pauschale Annahmen getroffen worden, die es erlauben, auf eine weitere Detaillierung und eine explizite Verknüpfung des Geschehens verschiedener Zeitpunkte zu verzichten.
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler

Operatives Produktionsmanagement

Frontmatter
13. Erzeugnisprogrammplanung
Zusammenfassung
Das Erzeugnis- oder Leistungsprogramm umfasst als Ergebnis der Erzeugnisprogrammplanung innerhalb des zugrunde gelegten Planungszeitraums:
(1)
die Art der zu erstellenden Leistungen als qualitative Komponente,
 
(2)
die Menge der einzelnen zu erstellenden Leistungen als quantitative Komponente und
 
(3)
die vorgesehenen Zeitpunkte zur Erstellung der vorgesehenen Leistungen als zeitliche Komponente.
 
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler
14. Materialwirtschaft
Zusammenfassung
Die Materialwirtschaft schließt sich in den Standardkonzepten der Produktionsplanung und -steuerung (PPS) als Planungsaufgabe des operativen Produktionsmanagements an die Erzeugnis- bzw. Hauptproduktionsprogrammplanung und damit an die Ermittlung des Primärbedarfs der Hauptprodukte an. Ihre Aufgabe liegt in der Ermittlung des für die Produktion des Primärbedarfs benötigten Sekundärbedarfs, d. h. des Bedarfs an fremdzubeziehenden bzw. eigenzufertigenden materiellen Einsatzfaktoren und Zwischenerzeugnissen, wie Einzelteilen und Baugruppen.
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler
15. Produktionsablaufplanung und aktuelle Produktionssteuerung
Zusammenfassung
Die in Lektion 14 vorgestellten Planungsaufgaben der Materialwirtschaft fokussieren auf die im betrachteten Planungszeitraum zur Produktion des Primärbedarfs bereitzustellenden Repetierfaktoren und die hierdurch verursachten Kosten. Zeitliche Aspekte der Bereitstellung der Potenzialfaktoren unter Beachtung der verfügbaren Produktions- und Beschaffungskapazitäten bleiben jedoch außen vor. Dieser Aufgabe widmet sich die Produktionsablaufplanung, die in der Literatur oftmals auch als Termin- und Kapazitätsplanung bezeichnet wird. Die Terminplanung befasst sich mit der zeitlichen Strukturierung komplexer, mehrstufiger Produktionsprozesse, wie sie etwa in der Einzel- oder Projektproduktion (Bauindustrie, Anlagenbau) vorliegen. Sie ermittelt beispielsweise den frühesten Fertigstellungstermin eines Produktes auf Basis ablaufbedingter Reihenfolgerestriktionen der durchzuführenden Arbeitsaufgaben.
Harald Dyckhoff, Thomas Stefan Spengler
Backmatter
Metadaten
Titel
Produktionswirtschaft
verfasst von
Harald Dyckhoff
Thomas S. Spengler
Copyright-Jahr
2010
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-13684-9
Print ISBN
978-3-642-13683-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-13684-9