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2001 | Buch

Informationsmanagement

verfasst von: Prof. Dr. Stefan Voß, Dipl.-Wirtsch.-Inform. Kai Gutenschwager

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Das Buch bietet einen umfassenden Überblick über das Informationsmanagement. Den Ausgangspunkt bildet ein Ebenenmodell des Informationsmanagements, anhand dessen insbesondere aus entscheidungsorientierten Anforderungen potentielle Unterstützungsleistungen abgeleitet werden, die sich maßgeblich mit geeigneten Systemen auf Basis der Informationstechnologie erbringen lassen. Dabei stehen zu fordernde Funktionalitäten derartiger Systeme - insbesondere moderne Konzepte im Daten-, Dokumenten- und Wissensmanagement sowie im Bereich Groupware - und hierzu notwendige Infrastrukturen im Vordergrund der Betrachtung. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht bildet das Informationsmanagement gemäß der hier betrachteten Lehrmeinung einen zwar mit der Wirtschaftsinformatik stark verzahnten, aber eigenständigen Bereich.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Bereits Mitte der 40er Jahre hat Hayek (1945) festgestellt, daß das eigentliche Problem des Entscheidens die Informationsbeschaffung darstellt. Sobald alle Informationen bekannt sind, reduziert sich das Problem der Entscheidung auf ein rein logisches. Das Bekanntsein aller Informationen bezieht sich dabei auf genau diejenige Person, welche die Entscheidung trifft, d.h. es ist ungenügend, wenn sie verteilt im Unternehmen vorliegen. Die Komplexität der Entscheidungsinhalte ist seit 1945 im Kontext von Globalisierung und zunehmender technologischer Entwicklungsgeschwindigkeit tendenziell größer geworden, und damals wie heute ist die Informationsbeschaffung (eines Entscheiders) der eigentliche Engpaß im Entscheidungsprozeß.
Stefan Voß, Kai Gutenschwager
2. Informations-, Kommunikations- und Entscheidungsmodelle
Zusammenfassung
Wirtschaftliches Handeln bedingt ein geeignetes Zusammenspiel von Wissen und Entscheidungsprozessen. Daraus resultiert die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit den Begriffen Information und Kommunikation sowie deren Einbindung in Entscheidungsmodelle. Nach einem ersten Einstieg in die Problematik der Informationsversorgung und Entscheidungsfindung (siehe Abschnitt 1.2) soll in diesem Kapitel zunächst der Informationsbegriff näher beleuchtet und in Verbindung zu Kommunikationsmodellen gesetzt werden. Entscheidungsmodelle und Modelle des Informationsverhaltens von Individuen werden im darauffolgenden Abschnitt 2.3 genauer behandelt.
Stefan Voß, Kai Gutenschwager
3. Begriff, Ziele, Aufgaben und Organisation des Informationsmanagements
Zusammenfassung
Die möglichen Anforderungen an ein Informationsmanagement, wie sie im vorangegangenen Kapitel entwickelt wurden, lassen sich folgendermaßen zusammenfassen. Die effiziente Unterstützung von Entscheidungen und Entscheidungsprozessen ist ein übergeordnetes Ziel des Informationsmanagements. In diesem Zusammenhang haben wir insbesondere die Reduktion der Unbequemlichkeit der Informationsbeschaffung und deren Verarbeitung angesprochen. Diese Reduktion kann durch eine effiziente Gestaltung des Zugriffs auf Daten und Lösungsverfahren erreicht werden. Betrachtungsgegen-stand ist hier die Gestaltung der Datenhaltung in Hinblick auf Informationssysteme und gleichzeitig die Bereitstellung von Lösungs verfahren, z.B. in entscheidungsunterstützenden Systemen.
Stefan Voß, Kai Gutenschwager
4. Informationsplanung — Methoden der Informationsbedarfsanalyse und Wissensakquisition
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wenden wir uns den Methoden und Techniken zu, die in einem engen Zusammenhang mit der Erfassung von Informationsbedarfen und Entscheidungsverhalten stehen und die einer Analyse und zielorientierten Strukturierung von Informationsbeschaffungs- und Informationsverarbeitungsprozessen idealtypisch vorausgehen. Mögliche Themenkomplexe einer solchen (gesamtheitlich) entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre im informationswirtschaftlichen Bereich lassen sich wie folgt angeben (vgl. Link (1982)):
  • Der generelle Ablauf von Entscheidungsprozessen (aus informationsverarbeitender Sicht)
  • Grundsätzliche Möglichkeiten, die impliziten Modelle von Entscheidungsträgern offenzulegen und zu nutzen sowie explizite Entscheidungsmodelle den Entscheidern zugänglich zu machen1
  • Möglichkeiten der unter Kosten-Nutzen-Aspekten vorzunehmenden Ermittlung eines objektiven Bedarfs von Entscheidern hinsichtlich informationswirtschaftlicher Leistungen2
  • Ansätze zur Erklärung und Beeinflussung eines vom objektiven Bedarf abweichenden Nachfrageverhaltens der Entscheidungsträger
  • Grundsätzliche Möglichkeiten der Rationalisierung von Führungsprozessen (hinsichtlich der Problemerkennungsphase beispielsweise Einsatz von Abweichungsberichten; hinsichtlich der Problemlösungsphase z.B. Einsatz von DSS)
  • Vorgehensweise bei der Entwicklung und Implementierung von Modellen und Systemen unter verhaltenswissenschaftlichen Aspekten
Stefan Voß, Kai Gutenschwager
5. Unternehmensmodellierung
Zusammenfassung
Die Unternehmensmodellierung soll die notwendige Transparenz über Daten und Prozesse im Unternehmen schaffen, d.h. auch über Informationen und Informationsflüsse.1 Die Bedeutung dieser Transparenz liegt sowohl in der Analyse von Prozessen mit Blick auf Rationalisierung und Automatisierung als auch dem Erkennen von Mustern (für eine rezeptive Problemwahrnehmung und Entscheidungsfindung), d.h. in der Schaffung einer strukturierten Basis für die Strategieentwicklung. Die Unternehmensmodellierung ist somit aus zwei unterschiedlichen Sichtweisen von großer Bedeutung für das Informationsmanagement und die Wirtschaftsinformatik; zum einen für die Konzeption und Erstellung von Anwendungssystemen, zum anderen (und zwar übergeordnet) für die Gestaltung des Informationssystems an sich, d.h. für die Organisationsgestaltung durch Darstellung der Prozeß- und Datenstrukturen sowie deren Zusammenhänge.
Stefan Voß, Kai Gutenschwager
6. Management der IT-Infrastruktur
Zusammenfassung
In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit dem Management derjenigen Teile der Informations- und Kommunikationstechnologie, die sich im Ebenenmodell des Informationsmanagements nach Wollnik (1988) auf der untersten Ebene finden. Generell können verschiedene Bereiche der IT in folgender Weise differenziert werden (vgl. z.B. Zahn (1997)):
  • Hardware (einschließlich Kommunikationsnetze)
  • Systemsoftware (Betriebssysteme und betriebssystemnahe Programme, wie z.B. Datenbankverwaltung)
  • Middleware (Software, die zwischen Anwendung und Betriebssystem bzw. zwischen verteilten Anwendungen steht und diese miteinander verknüpft)
  • Anwendungssoftware
Stefan Voß, Kai Gutenschwager
7. Datenmanagement
Zusammenfassung
Unter Datenmanagement versteht man die Beschaffung und Bereitstellung (unternehmensinterner) Daten (für Informationssysteme) zur Aufgabenerfüllung und Entscheidungsunterstützung. Ausgehend von dieser allgemeinen Definition lassen sich zwei Anforderungen aus Sicht des Informationsmanagements formulieren. Zum einen ist dafür zu sorgen, alle relevanten Informationen im Unternehmen zu speichern, zum anderen muß der (einfache) Zugriff gewährleistet sein. Die sich aus der ersten Forderung ergebende Masse an Daten führt oftmals zu einer Informationsproliferation. Dieser ist mit Werkzeugen für eine “intelligente” Selektion zu begegnen. Neben der Vollständigkeit und der Qualität der Daten ist ein Ziel des Datenmanagements — vor allem im Bereich Controlling — die Wirtschaftlichkeit der Informationsbeschaffung; vgl. Steinbichler (1990), S. 144.
Stefan Voß, Kai Gutenschwager
8. Wissensmanagement
Zusammenfassung
Wissensmanagement beschäftigt sich mit der wirtschaftlichen Unterstützung (im Sinne einer Strukturierung) der Generierung, Distribution und Allokation von Wissen. Die organisationale Wissensbasis setzt sich dabei aus individuellen und kollektiven Wissensbeständen zusammen, auf die eine Organisation zur Lösung von Problemen zugreifen kann. Organisationales Lernen betrifft die Veränderung der organisationalen Wissensbasis, die Schaffung kollektiver Bezugsrahmen sowie die Erhöhung der organisationalen Problemlösungs- und Handlungskompetenz. Wissensmanagement bildet in diesem Zusammenhang ein integriertes Interventionskonzept zur Gestaltung der organisationalen Wissensbasis; vgl. Probst et al. (1998).
Stefan Voß, Kai Gutenschwager
9. Kommunikation und Koordination
Zusammenfassung
Information und Kommunikation bedingen einander und sind damit untrennbar miteinander verbundene Begriffe. Demzufolge beschäftigen wir uns in diesem Kapitel mit Gruppenentscheidungsprozessen (Kommunikation) und Möglichkeiten, diese durch die IT zu unterstützen. Zur Verdeutlichung greifen wir das Beispiel des Help Desks noch einmal auf, um ein Workflow Management-System mittels der Software Lotus Notes zu implementieren. Wir wollen darüber hinaus den Bezug zur Organisation verdeutlichen, die durch jede Veränderung der Art der Kommunikation evoziert bzw. ermöglicht wird (Koordination). In diesem Kapitel stellen somit neue Koordinationsformen der Arbeit einen zentralen Betrachtungsgegenstand dar. Die Aufgaben des Informationsmanagements liegen in diesem Gebiet im Aufzeigen der Enabler-Funktion der IT zur Reorganisation der Arbeit, aber auch zur Reorganisation marktlicher Koordination.
Stefan Voß, Kai Gutenschwager
Backmatter
Metadaten
Titel
Informationsmanagement
verfasst von
Prof. Dr. Stefan Voß
Dipl.-Wirtsch.-Inform. Kai Gutenschwager
Copyright-Jahr
2001
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-56878-7
Print ISBN
978-3-540-67807-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-56878-7