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1992 | Buch

Einkommens- und konsumorientierte Steuersysteme

Wirkungen auf Investition, Finanzierung und Rechnungslegung

verfasst von: Dr. Reiner Schwinger

Verlag: Physica-Verlag HD

Buchreihe : Betriebswirtschaftliche Studien

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Über dieses Buch

Die Beurteilung von Steuersystemen ist nach neuerem Theorieverständnis kein Gegenstand von Wertungen, sondern ist von der Erwünschtheit ihrer ökonomischen Wirkungen abhängig. Für die Erfassung von Steuerwirkungen erweisen sich die in der betriebswirtschaftlichen Steuerplanung entwickelten Entscheidungskalküle als ideale Voraussetzung. In einer marktwirtschaftlichen Ordnung liegt das Ideal eines Steuersystems in seiner grundsätzlichen Entscheidungsneutralität. Der Verfasser untersucht in einer umfassenden Modellanalyse, welche Wirkungen von der Besteuerung des Einkommens und des Konsums auf Investitions- und Finanzierungsentscheidungen ausgehen und wie neutrale Steuersysteme konzpiert sein mü?ten, die keine Wirkungen auf Entscheidungen hervorrufen. Er kommt zu neuen Erkenntnissen für den Entwurf effizienter und gleichmäßig belastender Steuersysteme, die verbreitete Ansichten durch Anwendung analytischer Methoden widerlegen. Zusätzlich untersucht der Verfasser die Konsequenzen, die Steuersysteme durch den Ausweis des Steueraufwands in der handelsrechtlichen Rechnungslegung haben. Dieses Problem war in der bisherigen Literatur ebenso vernachlässigt worden, wie der Einfluß der Besteuerung auf Agency-Probleme. Der Untersuchung liegt der Standard der neueren amerikanischen Literatur zugrunde. Durch konsequenten Einsatz betriebswirtschaftliccher Entscheidungskalküle trägt der Verfasser sowohl zur Weiterentwicklung der betriebswirtschaftlichen Theorie als auch zum Entwurf von Steuersystemen im Sinne der modernen Finanzwissenschaft bei.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einleitung
Zusammenfassung
Steuerreformen, namentlich Reformen der Einkommensteuer1) und ihrer Substitute auf Unternehmensebene, haben in den achtziger Jahren immer häufiger das wirtschaftspolitische Tagesgeschehen, und zwar nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland, sondern auch in anderen Industrienationen bestimmt2). In den wichtigsten OECD-Ländern wurde die Besteuerung des Einkommens der Haushalte und der Unternehmen neu geregelt oder bestehen zumindest ernstzunehmende Reformabsichten3).
Reiner Schwinger
Erstes Kapitel. Ökonomische Analyse der Besteuerung: Grundlagen
Zusammenfassung
Wenn sich die ökonomische Analyse der Besteuerung nicht nur auf die Darstellung der Steuerwirkungen beschränken soll, dann ist es notwendig zu wissen, an welchen Anforderungen Steuersysteme zu messen sind, welchen Kriterien sie genügen sollen. Ökonomen haben sich seit jeher darüber Gedanken gemacht. So kam z.B. Adam Smith zu der Auffassung, daß die Besteuerung den gängigen Gerechtigkeitsvorstellungen zu entsprechen habe, gesetzlich hinreichend bestimmt und somit von staatlicher Willkür frei sein solle und schließlich bei und durch ihre Erhebung möglichst wenig Kosten verursachen dürfe1). Bei diesen Grundvorstellungen ist es bis heute weitgehend geblieben. Hinzugekommen sind lediglich noch Anforderungen aus dem Bereich der politischen Ökonomie, die sich im wesentlichen auf die beiden Bedingungen reduzieren lassen, daß die Steuerbemessungsgrundlagen politisch durchsetzbar sein müssen und keine Ausbeutung der Zensiten durch den Staat zulassen dürfen, sowie aus dem Gebiet der Konjunkturpolitik2).
Reiner Schwinger
Zweites Kapitel. Die Besteuerung des Einkommens und des Konsums auf Haushalts- und Unternehmensebene: Methoden, Probleme und ihre Konsequenzen
Zusammenfassung
Aufbauend auf den Ergebnissen des ersten Kapitels werden verschiedene Formen der direkten Besteuerung des Einkommens und des Konsums vorgestellt und untersucht. Wieder wird dabei von der Annahme ausgegangen, daß Identität zwischen Eigentum und Verfügungsmacht bestehe und somit keine Interessenkonflikte anzunehmen sind, so daß die Auswirkungen der Besteuerung auf Finanzierung und Rechnungslegung zum großen Teil ignoriert werden können.
Reiner Schwinger
Drittes Kapitel. Der Einfluß der Besteuerung auf Finanzierung, Rechtsform und Rechnungslegung eines Unternehmens
Zusammenfassung
Bereits im ersten Kapitel konnte gezeigt werden, daß der Einfluß der Besteuerung auf Finanzierungs- und Rechtsformentscheidungen vernachlässigt werden kann, soweit diese keine Auswirkungen auf die Allokation privater Güter haben. Die Bedeutung der Besteuerung für die Vorteilhaftigkeit verschiedener Finanzierungsalternativen und Rechtsformen wurde aber im weiteren Verlauf der Untersuchung nicht näher analysiert. Stattdessen wurde i.d.R. angenommen, daß sämtliche Investitionsobjekte eigenfinanziert waren, wobei das Eigenkapital vollständig von einem geschäftsführenden Eigentümerunternehmer bereitzustellen und evtl. in ein Unternehmen, dessen Rechtsform nicht spezifiziert wurde, einzulegen war. Diese Annahmen werden im folgenden fallengelassen, damit untersucht werden kann, ob die im zweiten Kapitel beschriebenen und bei Sicherheit Investitionsneutralität garantierenden Steuern die Rangfolge der Finanzierungsalternativen und der Rechtsformen ändern und unter welchen Bedingungen sie c.p. gegebenenfalls Einfluß auf die Realallokation nehmen können.
Reiner Schwinger
Schlußbemerkung
Zusammenfassung
Eine bei Sicherheit investitionsneutrale Einkommensteuer und eine Konsumsteuer sind bei gegebener zeitlicher Struktur des Konsums prinzipiell gleich zu bewerten. Beide Steuern hängen direkt vom Periodenkonsum ab, beide können aus den realisierten Konsumauszahlungen einer Periode ermittelt werden.
Reiner Schwinger
Backmatter
Metadaten
Titel
Einkommens- und konsumorientierte Steuersysteme
verfasst von
Dr. Reiner Schwinger
Copyright-Jahr
1992
Verlag
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-642-93633-3
Print ISBN
978-3-7908-0597-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-93633-3