Skip to main content

2018 | Buch

Arbeitsmarktsoziologie

Probleme, Theorien, empirische Befunde

herausgegeben von: Prof. Dr. Martin Abraham, Prof. Dr. Thomas Hinz

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Die Arbeitsmarktsoziologie beschäftigt sich mit den sozialen Determinanten bei der Erklärung von Arbeitsmarktprozessen. Dies beinhaltet u. a. den Zusammenhang zwischen Bildung und der Positionierung auf dem Arbeitsmarkt, die Risiken von Arbeitslosigkeit, die Rolle der Familie für Erwerbsentscheidungen und die Wirkung institutioneller Regelungen. Aus soziologischer Perspektive wird beleuchtet, welche Arbeitsmarktprozesse die Entstehung, die Dauerhaftigkeit und die Veränderung sozialer Ungleichheit bedingen. Der Arbeitsmarkt prägt moderne Gesellschaften maßgeblich: Das System sozialer Sicherung sowie die individuellen Lebensverhältnisse hängen vom Zugang zur Erwerbsarbeit ab.
Der Inhalt• Theorien des Arbeitsmarktes
• Übergänge in Ausbildung und berufliche Platzierung• Soziale Mobilität• Arbeitslosigkeit• Betrieb sowie Berufe und Arbeitsmarkt• Lohnbildung und Lohnverteilung• Berufliche Weiterbildung• Migration und ethnische Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt• Berufliche Geschlechtersegregation• Arbeitsmarkt und Demografie• Methoden der Arbeitsmarktforschung
Die ZielgruppenStudierende, Lehrende und Forschende der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Praktiker, die die (sozialen) Wirkungen von Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt einschätzen möchten.
Die HerausgeberProf. Dr. Martin Abraham ist Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie und empirische Sozialforschung am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Prof. Dr. Thomas Hinz leitet den Arbeitsbereich für empirische Sozialforschung an der Universität Konstanz.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Wozu Arbeitsmarktsoziologie?
Zusammenfassung
Das Kapitel stellt die Relevanz der Arbeitsmarktsoziologie im umfassenderen Feld der Arbeitsmarktforschung heraus. Die Einbettung von Arbeitsmärkten in soziale, institutionelle und kulturelle Zusammenhänge macht eine Abweichung vom ökonomischen Modell perfekter Märkte notwendig. Hier kann die Arbeitsmarktsoziologie wichtige Dienste leisten, indem sie diese Besonderheiten thematisiert. Besondere Beachtung widmet das Kapitel der Entstehung sozialer Ungleichheit durch Arbeitsmarktprozesse. Im Anschluss bietet es einen Überblick über alle weiteren Kapitel des Buches.
Martin Abraham, Thomas Hinz
Kapitel 2. Theorien des Arbeitsmarktes
Zusammenfassung
Das Kapitel bietet eine Einführung in die wichtigsten Theorien des Arbeitsmarktes. Zunächst stellen die Autoren in der ökonomischen Diskussion verbreitete Konzepte dar, die das klassische Marktmodell ergänzen: Konkurrenz, Information und Präferenzen sowie Qualifikation und Wissen. Anschließend folgen stärker soziologisch ausgerichtete Konzepte: Machtressourcen der Arbeitsmarktakteure, Entstehung und Veränderung von Institutionen und soziale Beziehungen zwischen den Akteuren. Zudem gehen die Autoren auf die Rolle von Organisationen ein, welche die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern prägen.
Thomas Hinz, Martin Abraham
Kapitel 3. Übergänge in Ausbildung und Arbeitsmarkt
Zusammenfassung
Das Kapitel behandelt die berufliche Erstplatzierung, die aus individueller Sicht eine folgenreiche Entscheidung für die weitere Berufskarriere darstellt und auch für die Entwicklung der gesamten Arbeitsmarktsituation von entscheidender Bedeutung ist. Grund dafür ist die systematische Ungleichheit des Berufseinstiegs, welche durch dem Arbeitsmarkt vorgelagerte Faktoren, vor allem soziale Herkunft und Selektion im Bildungssystem, bedingt wird. Im ersten Schritt behandeln die Autoren den Übergang von allgemeinbildenden Schulen in die berufliche Ausbildung und im zweiten Schritt den darauffolgenden Übergang in den Arbeitsmarkt. Abschließend diskutieren sie arbeitsmarktpolitische Implikationen.
Hans Dietrich, Martin Abraham
Kapitel 4. Soziale Mobilität im Arbeitsmarkt
Zusammenfassung
Im Mittelpunkt des Kapitels steht die soziale Mobilität im Arbeitsmarkt, also die Mobilität zwischen verschiedenen sozioökonomischen Positionen oder Berufsklassen. Individuelles Einkommen und soziales Ansehen werden wesentlich durch die Position innerhalb dieser Berufsklassen bestimmt. Zunächst erläutert das Kapitel grundlegende (theoretische) Konzepte von Klassen und Klassenwechseln. Anschließend werden die wichtigsten Ergebnisse der soziologischen Mobilitätsforschung skizziert.
Thomas Hinz, Sonja Pointner
Kapitel 5. Arbeitslosigkeit
Zusammenfassung
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist in den letzten Jahren zwar gesunken, aber keineswegs verschwunden. Für die Betroffenen hat Arbeitslosigkeit langfristige negative Auswirkungen auf Einkommen, subjektive Befindlichkeit und (wahrgenommenen) sozialen Anschluss. Das Kapitel behandelt zunächst die Messung, Definition und Erfassung von Arbeitslosigkeit. Im zweiten Schritt stellt es Zusammenhänge zwischen den Strukturen des Arbeitsmarktes und Arbeitslosigkeit, Arbeitslosigkeit auf der Ebene individueller Erwerbsverläufe und Folgen von Arbeitslosigkeit für die Betroffenen dar. Abschließend werden ausgewählte Daten und Forschungsergebnisse präsentiert.
Wolfgang Ludwig-Mayerhofer
Kapitel 6. Betrieb und Arbeitsmarkt
Zusammenfassung
Betrieben kommt eine hohe Bedeutung für das Arbeitsmarktgeschehen zu, da sie Qualifikationsanforderungen für Stellen definieren und umsetzen sowie Ein- und Austritte bzw. Fluktuationsraten strukturieren. Das Kapitel untersucht diese betrieblichen Strukturierungen von Mobilität am Arbeitsmarkt, indem es zunächst theoretische Ansätze beleuchtet. Anschließend folgt eine Beschreibung des Forschungsstandes zur Entwicklung stabiler und instabiler Beschäftigung im Kontext überbetrieblicher Entwicklungen und betrieblicher Beschäftigungsstrategien.
Olaf Struck
Kapitel 7. Berufe und Arbeitsmarkt
Zusammenfassung
Für die Arbeitsmarktsoziologie sind Berufe von zentraler Relevanz. Durch unterschiedliche Zugänge zu verschiedenen Berufsfeldern sowie unterschiedliche Erwerbs- und Verdienstmöglichkeiten leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Erklärung sozialer Ungleichheit. Das Kapitel betrachtet Berufe als Institutionen, das heißt als Bündel von Regeln, die den Erwerb von Humankapital und dessen Verwertung auf dem Arbeitsmarkt bestimmen. Zudem werden die Wirkungen dieser Regeln und Strukturen auf dem Arbeitsmarkt theoretisch und empirisch beleuchtet. Abschließend geht es um die Ursachen und Folgen des zeitlichen Wandels von Berufsstrukturen.
Martin Abraham, Andreas Damelang, Andreas Haupt
Kapitel 8. Lohnbildung und Lohnverteilung
Zusammenfassung
Das Kapitel vermittelt einen Überblick über die wesentlichen sozialwissenschaftlichen Theorien der Lohnbildung in Arbeitsmärkten. Durch die Unterscheidung zwischen Theorien der Lohnbildung auf Wettbewerbsmärkten, bei beschränktem Wettbewerb sowie organisationsseitigen und institutionellen Theorien strebt der Autor eine integrierende Darstellung ökonomischer, soziologischer und institutioneller Theorietraditionen an. Das Kapitel schließt mit einer Bestandsaufnahme der aktuellen empirischen Literatur zur Bedeutung der verschiedenen Einflussfaktoren für die in der Bundesrepublik und anderen westlichen Gesellschaften deutlich ansteigende Lohnungleichheit.
Markus Gangl
Kapitel 9. Berufliche Weiterbildung im Arbeitsmarkt
Zusammenfassung
Bildungsexpansion, wirtschaftliche Entwicklung und auf Flexibilität ausgerichtete Qualifikationsanforderungen machen die Fort- und Weiterbildung im Berufsverlauf notwendig. Das Kapitel untersucht die Sozialstruktur der Beteiligung an beruflicher Weiterbildung, einschließlich ihres Wandels, sowie ihre Folgen für die Arbeitsmarktteilnehmer. Der Autor erklärt, wieso sich Erwerbspersonen weiterbilden und wie und warum sich dies in ihrem Erwerbsverlauf und im Zeitverlauf verändert. Zudem beleuchtet er die mögliche Reduktion sozialer Ungleichheit als Folge beruflicher Weiterbildung.
Rolf Becker
Kapitel 10. Migration und ethnische Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt
Zusammenfassung
Empirische Befunde zeigen, dass Migranten und ihre Nachkommen auf dem deutschen Arbeitsmarkt größtenteils weniger erfolgreich sind als Deutsche ohne Migrationshintergrund. Diese Ergebnisse werfen zentrale Fragen für die Arbeitsmarktforschung auf: Wie lässt sich die geringere Arbeitsmarktintegration von Migranten erklären? Wie lassen sich zudem unterschiedliche Erfolge zwischen verschiedenen Migrantengruppen erklären? Wie stabil sind solche ethnischen Ungleichheiten langfristig? Das Kapitel behandelt diese Fragen, indem zuerst die wesentlichen theoretischen Argumente und Mechanismen vorgestellt werden. Anschließend geht es auf die entsprechenden empirischen Ergebnisse ein.
Frank Kalter, Nadia Granato
Kapitel 11. Berufliche Geschlechtersegregation
Zusammenfassung
Frauen und Männer üben unterschiedliche Berufe aus und sind innerhalb von Berufen auf unterschiedlichen Hierarchieebenen tätig. Diese berufliche Trennung ist ein bedeutsames und stabiles Merkmal des Arbeitsmarktes, das eng mit Geschlechterungleichheiten verknüpft ist. Das Kapitel behandelt die Ursachen der anhaltenden Geschlechtertrennung in der Arbeitswelt sowie die Folgen für erwerbstätige Männer und Frauen. Dafür stellt die Autorin zunächst ökonomische und soziologische Erklärungsansätze vor und erläutert wichtige Definitionen und Messkonzepte. Anschließend fasst sie zentrale empirische Ergebnisse zusammen und diskutiert Implikationen für zukünftige Forschung und Politik.
Juliane Achatz
Kapitel 12. Arbeitsmarkt und Demografie
Zusammenfassung
Im Fokus des Kapitels liegen die politischen, ökonomischen und gesamtgesellschaftlichen Wechselwirkungen zwischen Bevölkerungsentwicklung und Arbeitsmarkt. Zunächst geben die Autoren einen Überblick über demografische Entwicklungen in Deutschland und Europa in den letzten Jahrzehnten, um Arbeitsmarktentwicklungen in die gesamtdemografische Lage einzuordnen. Anschließend beschreiben sie den Zusammenhang von Bevölkerungsentwicklung und Arbeitskräftepotenzial anhand verschiedener theoretischer Erklärungsansätze und empirischer Befunde. Sie schließen das Kapitel mit einem Fazit und einem Verweis auf offene Forschungsfragen ab.
Christina Stecker, Sebastian Schnettler
Kapitel 13. Methoden der Arbeitsmarktforschung
Zusammenfassung
Das Kapitel stellt hauptsächlich quantitative Methoden der Arbeitsmarktforschung dar, die das Ziel verfolgen, die generellen Mechanismen des Arbeitsmarktgeschehens zu beschreiben oder zu erklären. Zunächst diskutiert der Autor Fragen zu verschiedenen Forschungsdesigns und Datenquellen und gibt schließlich einen Überblick über die wichtigsten Auswertungsmethoden. Der Ausblick verweist ergänzend auf einige qualitative Methoden, mit denen Wahrnehmungen und Handlungen einzelner Arbeitsmarktakteure untersucht werden. Zur Illustration behandelt das gesamte Kapitel die gemeinsame Forschungsfrage: Warum unterscheidet sich die berufliche Mobilität nach Geschlecht?
Thomas Hinz
Backmatter
Metadaten
Titel
Arbeitsmarktsoziologie
herausgegeben von
Prof. Dr. Martin Abraham
Prof. Dr. Thomas Hinz
Copyright-Jahr
2018
Electronic ISBN
978-3-658-02256-3
Print ISBN
978-3-658-02255-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-02256-3