Skip to main content

2014 | Buch

Nutzwertanalysen in Marketing und Vertrieb

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

​Nutzwertanalysen sind eine praktikable Methode, um komplexe Entscheidungen zu treffen. Komplex ist eine Entscheidung immer dann, wenn das Spektrum von Aspekten, die zu berücksichtigen sind, zu breit ist, wenn diese Aspekte nicht eindeutig priorisiert werden können oder wenn mehrere Personen an der Entscheidungsfindung teilhaben sollen. Insbesondere in Marketing und Vertrieb hat sich die Nutzwertanalyse als Instrument der Entscheidungsfindung bewährt. Mittels einer unbestechlichen, durchdeklinierten Methode werden subjektive Einflüsse, Wahrnehmungsverzerrungen und Hierarchieblockaden weitgehend eliminiert. So gelingt es, auch schwierige Entscheidungen so objektiv wie möglich, nachvollziehbar und ausgewogen zu treffen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Wozu dient die Nutzwertanalyse?
Zusammenfassung
Dieses „Springer Essential“ macht Sie mit der Nutzwertanalyse vertraut. Dabei handelt es sich um ein Instrument zur Entscheidungsfindung: Immer dann, wenn vielfältige Aspekte zu berücksichtigen bzw. mehrere Personen am Entscheidungsprozess beteiligt sind, hilft sie durch eine ausgefeilte Methodik, eine für das Unternehmen optimale Lösung zu finden.
Jörg B. Kühnapfel
2. Das Vorgehen bei der Nutzwertanalyse
Zusammenfassung
Das übliche Vorgehen bei einer Nutzwertanalyse läuft in den in Tab. 2.1 dargestellten und anschließend erläuterten Schritten ab. Es empfiehlt sich dringend, die Reihenfolge einzuhalten und ihr stringent zu folgen.
Jörg B. Kühnapfel
3. Fallstricke und Grenzen der Nutzwertanalyse
Zusammenfassung
Das Hauptproblem der Nutzwertanalyse ist der Aufwand, der zu tätigen ist. Somit ist sie wichtigen Entscheidungsproblemen vorbehalten. Auch liegt der Versuch nahe, durch methodische Abkürzungen Zeit zu sparen. Doch dies schlägt regelmäßig fehl. Wird das Verfahren nicht wie beschrieben und mit der gebotenen Sorgfalt durchgeführt, sollte darauf verzichtet werden. Eine „Nutzwertanalyse light“ gibt es nicht. Die Nutzwertanalyse ist auch kein Medikament gegen Entscheidungsfeigheit.
Jörg B. Kühnapfel
4. Anwendungsbeispiel 1: Auswahl einer Werbeagentur
Zusammenfassung
Die (fiktive) „Screwpower GmbH“ produziert Schrauben und Schraubverbindungen. Sie beliefert weltweit produzierende Unternehmen. Es soll nun eine Werbeagentur beauftragt werden, die eine b-to-b-Kampagne für den mitteleuropäischen Markt entwirft. Mit dieser Kampagne werden zwei Ziele verfolgt: Erstens soll die Bekanntheit der Screwpower GmbH vor allem bei mittelständischen Unternehmen gesteigert werden, zweitens sollen Unternehmen der wichtigsten Zielgruppen mit der Marke und der Positionierungsbotschaft der Screwpower GmbH soweit in Kontakt kommen, dass ein sich anschließender Direktkontakt zur Vorbereitung von Vertriebsterminen erfolgreich ist.
Jörg B. Kühnapfel
5. Anwendungsbeispiel 2: Auswahl eines Vertriebswegs
Zusammenfassung
Das (fiktive) Start-up-Unternehmen „LuxLiving GmbH“ wurde von drei engagierten Jungmanagern der Haushaltswarenbranche gegründet und erhielt eine sogenannte Seed-Finanzierung. Geplanter Geschäftsgegenstand ist der Handel mit außergewöhnlichen, hochpreisigen Haushaltsutensilien. Bisher wurde vorwiegend am Produktportfolio gearbeitet und es konnten ausreichend viele Hersteller und somit Lieferanten für ein umfangreiches Warenangebot gefunden werden. Allerdings wurde bislang noch immer nicht die Frage beantwortet, wie die Waren vertrieben werden sollen. Diese Situation macht die Investoren mehr als nervös, denn ohne ein geeignetes Vertriebskonzept erscheint die nächste Finanzierungsrunde nicht durchführbar.
Jörg B. Kühnapfel
6. Fazit: Wozu taugt die Nutzwertanalyse?
Zusammenfassung
Beide Anwendungsbeispiele zeigen, dass die Nutzwertanalyse sowohl bei konkreten, komplexen Entscheidungen helfen kann, als auch durch ihre Methode als Erkenntnisquelle für Entscheidungen des Managements („Der Weg ist das Ziel“). Das Wirkprinzip, durch die Fragmentierung der ursprünglichen Fragestellung eine Entemotionalisierung in der Bewertung und Entscheidungsfindung zu erreichen, wird in beiden Fällen deutlich. Der weitere Nutzen tritt vor allem in Anwendungsbeispiel zwei deutlich hervor: Wenn bei zu vielen Detailfragen „geraten“ oder „vermutet“ werden muss und der Blick auf die Bedeutung des Details, die sich im Kriteriengewicht ausdrückt, zeigt, dass dieser „vermutete“ Aspekt bedeutsam ist, mag dies als Warnsignal dienen: Anscheinend liegen dann Know-how-Lücken vor, die zu schließen sind, um die Entscheidungssicherheit zu verbessern. Zuweilen ist dies jedoch nicht möglich, z. B. dann, wenn Vermutungen über das Verhalten bzw. die Reaktion anderer Marktteilnehmer angestellt werden müssen, ein Aspekt, der in Anwendungsbeispiel zwei außer acht gelassen wurde. Dann sind die Einschätzungen, ausgedrückt in Kriterienwerten, Ansatzpunkte für eine Sensibilitätsanalyse, indem unter Verwendung eines Tabellenkalkulationsprogramms die betreffenden Werte variiert werden und das Endergebnis beobachtet wird.
Jörg B. Kühnapfel
Backmatter
Metadaten
Titel
Nutzwertanalysen in Marketing und Vertrieb
verfasst von
Jörg B. Kühnapfel
Copyright-Jahr
2014
Electronic ISBN
978-3-658-05509-7
Print ISBN
978-3-658-05508-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-05509-7