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2015 | Buch

Gruppenberatung und Gruppendynamik

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Über dieses Buch

Ein Muss für jeden, der fundiert mit Gruppen arbeitet, ist diese in den sechziger Jahren erstmals publizierte Grundlagenschrift von Tobias Brocher, dem Wegbereiter der Gruppentherapie in Deutschland und Mitbegründer der Zeitschrift „Gruppendynamik".Tobias Brocher weckt ein tiefes Verständnis für die psychodynamischen Vorgänge und Lernprozesse in Gruppen und Teams. Behandelt werden unter anderem das Themenfeld Identität und Gruppenzugehörigkeit sowie die Bedeutung der Kommunikation und des Führungsstils für die affektiven Prozesse in Gruppen. Das letzte Kapitel bietet direkt anwendbare Übungen und einen Fragebogen zum Gruppenprozess.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Sie haben dieses Buch erworben, weil Sie daraus Anregungen für die Arbeit mit Gruppen erwarten. Das bedeutet, dass Sie, haupt- oder nebenberuflich, als Ausbilder in Wirtschaft und Verwaltung, als Berater in Bildung und Beruf, als Change agent in wirtschaftenden Organisationen, als Dozent in der Erwachsenenbildung, als Gruppencoach, als Personalentwickler eines Betriebes, als Referent in der Weiterbildung, als Supervisor von Beratern, als interner oder freiberuflicher Trainer tätig sind und regelmäßig mit Gruppen arbeiten. Möglicherweise gehen Sie dieser Tätigkeit schon sehr lange nach und dürfen als berufserfahrener Gruppenberater gelten; vielleicht stehen Sie auch am Anfang Ihrer praktischen Beratungsarbeit.
Tobias Brocher
2. Einleitung
Zusammenfassung
In den Bemühungen der Erwachsenenbildung ist durch viele Jahre hindurch deutlich geworden, dass die Art der Schulerziehung und der Persönlichkeitsentwicklung im Elternhaus aus mancherlei Gründen nicht zu einem befriedigenden Ergebnis führt. Sicher ist es nicht nur der Wunsch nach dem Erwerb neuen Wissens allein, der die Nachfrage nach der Erwachsenenbildung verstärkt, sondern es sind gerade jene Probleme der Persönlichkeitsbildung und Erweiterung des Weltverständnisses, die durch alle zuvor bestehenden Bildungseinrichtungen nicht erreicht werden konnten.
Tobias Brocher
3. Zum Problem der Entwicklung von Konformismus oder Autonomie in Arbeitsgruppen
Zusammenfassung
Wir wissen heute, dass die Lernfähigkeit des Einzelnen erheblich wächst, wenn er nicht ausschließlich passiver Konsument von mitgeteilten Fakten ist. Hat der Lernende die Möglichkeit, ein Bildungsangebot produktiv aufzunehmen und zu erarbeiten, so kann dies zu einer Wissenserweiterung führen, die zugleich eine Persönlichkeitsveränderung bewirkt. Diese Wandlung umfasst dann sowohl das Verständnis der Weltzusammenhänge als auch die Selbstwahrnehmung.
Tobias Brocher
4. Was ist Gruppendynamik?
Zusammenfassung
Es gibt zahlreiche Darstellungen der verschiedenen Methoden der Gruppendynamik in englischer und französischer Sprache. In deutscher Sprache existiert bisher die allgemein informierende Übersicht über die verschiedensten gruppendynamischen Versuche von PETER ROBERT HOFSTÄTTER, sowie die bereits erwähnte, stark gekürzte Beschreibung für die Erwachsenenbildung von KNOWLES.
Tobias Brocher
5. Individualbeziehung und Gruppenzugehörigkeit
Zusammenfassung
Gruppendynamik versteht sich selbst als die Lehre von der Gesetzlichkeit vorbewusster und unbewusster Prozesse in Gruppen, unabhängig von deren Intelligenzgrad und weitgehend unabhängig von der Sozialschichtung. In der praktischen Erprobung der Methode während der letzten Jahrzehnte ergab sich, dass die Sozialpsychologie das Schwergewicht der Beobachtung mehr auf die vorbewussten Prozesse richtet, während die tiefenpsychologisch orientierten Arbeitsweisen die unbewussten Gruppenprozesse mit beobachten.
Tobias Brocher
6. Lernprozess und Führungsstil
Zusammenfassung
Die zuvor bereits dargestellten Forschungsergebnisse LEWINS, LIPPITTS und WHITES zur Bedeutung des Führungsstils bekamen für die Gruppenforschung vor allem deshalb erhebliches Gewicht, weil sie insbesondere den Einfluss des jeweiligen Führungsstils auf den Lernprozess und die Lernergebnisse deutlich machten. Notwendigerweise muss jedoch das beste technische Instrument versagen, wenn man die Voraussetzungen seiner Handhabung zu wenig in die praktischen Überlegungen einbezieht.
Tobias Brocher
7. Lernprozesse in Gruppen – Gruppendynamik als Lernmethode
Zusammenfassung
Die Einsicht in die tatsächlichen Zusammenhänge zwischen Individualbeziehung und Gruppenzugehörigkeit vermag nun auch das weitverbreitete Missverständnis auszuräumen, die Gruppendynamik sei eine Lehrmethode für sich. Zeigt beispielsweise das Entraînement Mental (EM) eine Lehrsystematik, die zwar auch sehr realistisch auf die psychischen Gegebenheiten des Menschen zugeschnitten ist, indem sie vor allem den Trägheitswiderstand, die Probleme der Assoziationsverankerung und die Schwierigkeit der Herstellung neuer Gedankenverbindungen berücksichtigt, wobei sie aber auf die Ordnung von Sachverhalten abzielt, so kann man ihr die Gruppendynamik nicht direkt gegenüberstellen, da diese sich nicht auf die Bewältigung eines Lehrstoffes allein richtet.
Tobias Brocher
8. Entwicklung affektiver Prozesse in Gruppen
Zusammenfassung
Eingangs wurden die in Gruppen auftretenden, affektiv begründeten, irrationalen Grundannahmen bereits dargestellt. Bis zu einem gewissen Grade wird man diesen von Bion erstmalig formulierten Thesen, die eine didaktische Vereinfachung eines komplizierteren Sachverhaltes darstellen, wohl folgen können.
Tobias Brocher
9. Kommunikation, Abwehr und Lernvorgänge
Zusammenfassung
Ziel der bisherigen Darstellung war es, die individuell verschiedenen, in einer Gruppe aufeinander treffenden Mitglieder auf ihre Wirkungen hin zu untersuchen, von denen die Arbeitsmöglichkeiten der Gruppe beeinflusst werden. Die Einbeziehung der Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie war dabei unvermeidlich, da jeder Lernprozess ursprünglich entwicklungsgeschichtlich tiefer liegende Lernmodelle wiederholt.
Tobias Brocher
10. Arbeitsmethoden der Gruppendynamik
Zusammenfassung
In den vorausgegangenen Kapiteln wurden die theoretischen Grundlagen psychodynamischer Vorgänge in Gruppen ausführlich dargestellt, um jedem Lehrenden bewusst zu machen, in welchem Ausmaß er selbst ohne spezifische Berücksichtigung des jeweiligen Stoffes in affektive Kommunikationsvorgänge verflochten ist.
Tobias Brocher
11. Schlussbemerkung
Zusammenfassung
Diese, im letzten Teil beschriebenen Übungsmöglichkeiten der Gruppendynamik stellen nur einen kurzen Ausschnitt sehr umfangreicher, anderer Verfahren dar. Diese Beschränkung muss vor allem deshalb erfolgen, um jedem möglichen Dilettantismus vorzubeugen, der sich auf diesem Gebiet auch in Deutschland vor allem deshalb zu entwickeln beginnt, weil die rechtzeitige Vorsorge für eine fachlich ausreichende Ausbildung auf diesem Gebiet versäumt wurde.
Tobias Brocher
Backmatter
Metadaten
Titel
Gruppenberatung und Gruppendynamik
verfasst von
Tobias Brocher
Copyright-Jahr
2015
Electronic ISBN
978-3-658-07836-2
Print ISBN
978-3-658-07835-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-07836-2