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2016 | Buch

Nachhaltigkeitscontrolling

Strategien, Ziele, Umsetzung

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Über dieses Buch

So gelingt das nachhaltige Wirtschaften: Dieses Buch bietet Entscheidern eine praxisorientierte Einführung in die Konzepte und Methoden. Schritt für Schritt wird erläutert, wie die Nachhaltigkeitsstrategie in Unternehmen integriert wird und mit welchen Instrumenten das Controlling diesen Prozess begleitet. Die verschiedenen Controlling-Werkzeuge werden im Detail thematisiert, ebenso wie besondere Herausforderungen und mögliche Lösungswege. Praxisbeispiele und eine Fallstudie machen dieses Buch zu einem wertvollen Ratgeber bei der Umsetzung eines nachhaltigen Managements.

Die 2. Auflage wurde um zahlreiche Beispiele aus der Praxis erweitert.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Unternehmen sind in der Regel auf unbestimmte Zeit angelegt. Daher ist ein Unternehmen daran interessiert, seinen langfristigen Fortbestand zu sicheren. Der Zweck eines Unternehmens liegt nicht darin, seinen Anteilseignern kurzfristig den größtmöglichen Gewinn zu bescheren; auch nicht darin, kurzfristig den größtmöglichen Wertzuwachs zu erzielen. Der Zweck eines Unternehmens liegt ausschließlich darin, seinen Kunden den größtmöglichen Nutzen zu bieten. Dies kann zum Beispiel darin bestehen, ein substantielles Problem der Kunden zu lösen. Um den langfristigen Fortbestand zu sichern, ist es erforderlich, die angebotenen Produkte oder Dienstleitungen stetig zu verbessern, stetig weiter zu entwickeln oder immer wieder völlig neue Lösungen zu entwickeln. Mit diesen Innovationen wird auch einem sich ändernden Bedürfnis der Kunden Rechnung getragen. Ist das Unternehmen in seinem Tun erfolgreich, wird die Bedürfnisbefriedigung vom Kunden honoriert. Nur wenn ein Nutzen beim Kunden erzielt wird, der die Kosten im Unternehmen übersteigt, kann das Unternehmen Gewinn erzielen – ein Gewinn, der auch nötig ist zur weiteren Entwicklung neuer Produkte. Allerdings reicht langfristig gesehen ein Blick auf den ökonomischen Erfolg nicht aus. Wird der ökonomische Erfolg nicht als Selbstzweck des Unternehmens betrachtet, dann ist dies zwar ein erster Schritt. In gleichem Maße müssen aber auch ökologische und gesellschaftliche Aspekte auf der strategischen Ebene und im operativen Tun einbezogen und miteinander verzahnt werden. Auch wenn das langfristige Bestehen durch diesen ganzheitlichen Ansatz alleine nicht gesichert ist, so ist der ganzheitliche Ansatz eine notwendige Bedingung hierfür. In diesem Kontext wäre es selbstverständlich, in der Steuerung und der Vorbereitung von unternehmerischen Entscheidungen neben ökonomischen auch ökologische und gesellschaftliche Einflussgrößen zu berücksichtigen.
Bernhard Colsman
2. Nachhaltigkeitsmanagement
Zusammenfassung
Unterscheidet sich Nachhaltigkeit im Unternehmen von der in der Gesellschaft? Es ist nicht die Aufgabe von Unternehmen, eine verantwortungsbewusste Gesellschaft zu formen. Allerdings sind Unternehmen ein Teil der Gesellschaft. Sie leben von und in dieser Gesellschaft. Aus diesem Grund müssen sie sich mit den an sie gestellten Anforderungen auseinandersetzen. Diese Anforderungen beinhalten auch, dass Unternehmen gesellschaftliche und ökologische Verantwortung übernehmen und in ihr ökonomisches Handeln integrieren. Wenn eine Gesellschaft entscheidet, sich zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu entwickeln, dann sind auch Unternehmen Teil dieses Wandlungsprozesses. Um das erforderliche Nachhaltigkeitsmanagement zu gestalten und mit Leben zu füllen, ist es für Unternehmen zunächst nötig, den Begriff der Nachhaltigkeit individuell für sich zu definieren. Ausgangspunkt können die zahlreichen Normen und Anleitungen sein. Schwerpunkt dieses Kapitels ist daher die Darstellung von zwei grundlegenden Anleitungen: ISO 26000 und Deutsche Nachhaltigkeitskodex.
Bernhard Colsman
3. Nachhaltigkeitscontrolling
Zusammenfassung
Nachhaltigkeitscontrolling wird immer wieder mit anderen Begriffen wie Umwelt‐ bzw. Green Controlling oder CSR‐Controlling gleichgesetzt. Nachhaltigkeitscontrolling ist jedoch mehr. Wie auch Nachhaltigkeit sich nicht nur auf die Beschäftigung mit Umweltthemen oder auf die Wahrnehmung vereinzelter gesellschaftlicher Aufgaben erstreckt, so ist Nachhaltigkeitscontrolling auch mehr als Carbon Accounting and Controlling. Es beschränkt sich auch nicht auf die Erstellung einer Sustainability Balanced Scorecard.
Bernhard Colsman
4. Beispiele aus der Praxis
Zusammenfassung
Im Folgenden werden Beispiele aus unterschiedlichen Unternehmen dargestellt. Die Informationen basieren im Wesentlichen auf öffentlich zugänglichen Informationen (z. B. Nachhaltigkeitsberichten und Webseiten), aber auch auf persönlichen Gesprächen mit Vertretern der jeweiligen Unternehmen. Auch wenn die Auswahl in gewisser Weise zufällig bleiben muss und nur einzelne Aspekte eines jeweiligen Unternehmens beleuchtet werden können, sollen die Beispiele als Anregungen aus der Praxis für die Praxis dienen. Eine umfassende Beschreibung und Beurteilung eines einzelnen Unternehmens kann an dieser Stelle nicht erfolgen. Dies ist jedoch auch nicht erforderlich. Jedes Unternehmen muss seinen eigenen Weg finden – dabei können einzelne Aspekte wie Werte, Sortimentsgestaltung, Zusammenarbeit etc. als Anregung dienen. Die Kopie einer ganzen Konzeption kann nicht erfolgreich sein, da jedes Unternehmen mit anderen Themen konfrontiert ist.
Zum Teil wurden die Darstellungen aus der ersten Auflage des Buches unverändert übernommen, auch wenn sich bei dem ein oder anderen Unternehmen Änderungen ergeben haben. Da es im Wesentlichen geht es darum, Möglichkeiten und Wege in die Nachhaltigkeit aufzuzeigen, ist dies auch an diesen Beispielen möglich. Darüber hinaus wurden die Praxisbeispiele ersetzt oder ergänzt, um weitere interessante Aspekte hervorzuheben.
Bernhard Colsman
5. Nachhaltigkeitscontrolling in der Praxis (Fallstudie)
Zusammenfassung
Die Food GmbH ist eine deutsche mittelständische Nahrungsmittelgruppe mit Sitz in Süddeutschland, welche europaweit auf unterschiedlichen Märkten tätig ist. Das Unternehmen verfügt über sechs Segmente (Abb. 5.1). Folgende Eckpunkte beschreiben das Unternehmen:
  • Kunden: Ein Teil der Produkte wird als Privat Label und als Markenprodukte über den Lebensmitteleinzelhandel an Endkunden vertrieben. Ein anderer weitaus geringerer Teil wird an die weiterverarbeitende Industrie verschiedener Branchen geliefert.
  • Lieferanten: Rohstoffbasis sind pflanzliche landwirtschaftliche Erzeugnisse und Halbfabrikate aus diesen Basisstoffen. Sofern die Rohstoffe aufgrund klimatischer Bedingungen nicht in Europa wachsen, werden diese weltweit beschafft. Die globale Beschaffung erfolgt über Zwischenhändler.
  • Finanzierung: Das Unternehmen ist zu 100 % in privater Hand und nicht an der Börse notiert. Es werden auch keine Anleihen emittiert. Über Eigenmittel hinausgehender Finanzbedarf wird über Bankkredite gedeckt.
  • Umsatz und Finanzdaten: Die Food GmbH erzielt einen konsolidierten Umsatz in Höhe von ca. 2,0 Mrd. € und erwirtschaftet eine durchschnittliche, über die letzten Jahre stabile Umsatzrendite in Höhe von 5 %. Die Eigenkapitalquote liegt bei ca. 30 %.
  • Mitarbeiter: Aktuell werden 1400 Mitarbeiter beschäftigt. Davon arbeiten 1000 in Deutschland in 6 Produktionsstandorten und der Verwaltung. 400 Mitarbeiter sind im EU‐Ausland beschäftigt.
  • Standorte: Neben den 6 Produktionsstandorten und der Verwaltung in Deutschland gibt es drei kleinere Produktionen im EU‐Ausland. Die Hauptaktivität im Ausland erstreckt sich auf Vertriebsniederlassungen.
Bernhard Colsman
6. Fazit und Ausblick
Zusammenfassung
Der Ausgangspunkt für Nachhaltigkeit als Teil der Gesamtstrategie ist das vorausschauende Erkennen von Veränderungen im Unternehmensumfeld und das Verstehen der resultierenden Herausforderungen für das Kerngeschäft. Die Auseinandersetzung mit ökologischen und gesellschaftlichen Aspekten und deren vollständige Einbeziehung in den unternehmerischen Alltag führen zu direkten positiven Veränderungen der operativen Entscheidungen. Die Chance auf die Entwicklung zukunftsweisender und marktadäquater Produkte erhöht sich genauso wie die Reputation des Unternehmens in der Öffentlichkeit. Bei der Suche nach zukunftsfähigen Antworten erhalten aktive Elemente wie Produkt‐ und Technologieentwicklung, Kreativität, Innovation und neue nachhaltige Geschäftsmodelle eine bestimmende Bedeutung. Dabei stellt sich zunehmend nicht die Frage nach dem Ob, sondern immer mehr nach dem Wie. Eine spannende Entwicklung mit vielen Chancen aber auch Risiken. Um die Chancen zu nutzen und die Risiken zu umschiffen, ist es erforderlich, das Unternehmen auf seinem Kurs zu steuern.
Bernhard Colsman
Metadaten
Titel
Nachhaltigkeitscontrolling
verfasst von
Bernhard Colsman
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-09437-9
Print ISBN
978-3-658-09436-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-09437-9