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2015 | Buch

Die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen

Eine Ursachenanalyse

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Über dieses Buch

Julia Kaup erforscht in diesem Buch die Gründe für die mangelnde Repräsentanz von weiblichen Führungskräften mittels Konzeption eines Ursachen-Modells. Die Untersuchung zeigt, dass die Ursache der Unterrepräsentanz in einem komplexen Wirkungszusammenhang von politischen, sozio-kulturellen sowie ökonomischen und betrieblichen Einflussfaktoren begründet liegt und sich damit deutlich vielschichtiger darstellt, als im bisherigen Forschungsstand angenommen. Die Analyse der Entwicklung weiblicher Partizipation am Erwerbsleben ermöglicht zudem die Berücksichtigung historisch bedingter Einflüsse. Insgesamt können so geeignete – auf die Ursachen abgestimmte – Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis abgeleitet werden.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Obwohl die öffentliche und mediale Diskussion zur Forderung nach mehr Frauen in Führungspositionen dazu beigetragen hat, dass ihre Unterrepräsentanz weitgehend nicht mehr als gesellschaftsfähig angesehen wird (Ochsenfeld, 2012), bleibt doch festzustellen, dass Frauen nach wie vor - insbesondere in den höchsten Managementebenen – deutlich seltener als Männer in Führungspositionen vertreten sind (Holst & Schimeta, 2013; Holst & Kirsch, 2014a). Die bisherigen Maßnahmen von Politik und Wirtschaft, wie beispielsweise die Selbstverpflichtung der Privatwirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit beider Geschlechter im Jahr 2001, zeigten somit nicht die gewünschte Wirkung (Holst & Wiemer, 2010a; BMFSFJ, 2011a). Um zu verstehen, warum bisherige Bestrebungen zur Erhöhung des Frauenanteils gescheitert sind, bedarf es einer tiefergehenden Analyse der Ursachen für die Unterrepräsentanz.
Julia Kaup
2. Begriffliche Erläuterungen
Zusammenfassung
Im Folgenden sollen die Begriffe Frauen und Geschlecht sowie Führungspositionen erläutert werden, um so zur Klärung des Verständnisses und der Nachvollziehbarkeit von Zusammenhängen beizutragen. In Kapitel 2.1 werden daher verschiedene Ansätze und Theorien zum Verständnis von Geschlecht aufgezeigt, die differenzierte Perspektiven auf die Verknüpfung von biologischem Merkmal und sozialem Konstrukt liefern. Kapitel 2.2 umfasst die Einordnung von Führungspositionen innerhalb von Organisationsstrukturen sowie den damit verbundenen Merkmalen und Aufgaben.
Julia Kaup
3. Status quo: Zur aktuellen Situation von Frauen in Führung
Zusammenfassung
Das folgende Kapitel soll Aufschluss darüber geben, wie sich die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen aktuell darstellt. Hierzu wird in Kapitel 3.1 zunächst eine Bemessungsgrundlage geschaffen, um eine adäquate Beurteilung über eine mögliche Unterrepräsentanz überhaupt vollziehen zu können. In Kapitel 3.2 erfolgt eine ausführliche Analyse der Frauenbeteiligung im Top- Management der deutschen Wirtschaft, um damit vor allem der öffentlichen und politischen Diskussion Rechnung zu tragen. In den folgenden Kapiteln 3.3 und 3.4 soll darüber hinaus aber auch der Repräsentanz von Frauen in generellen Managementpositionen und in Führungspositionen des öffentlichen Sektors Beachtung geschenkt werden, um so ein ganzheitlicheres Bild zur aktuellen Situation von Frauen in Führung zu erhalten.
Julia Kaup
4. Historische Entwicklung
Zusammenfassung
Im Folgenden soll die historische Entwicklung der Teilhabe an Führungspositionen in deutschen Unternehmen aufgezeigt werden. Hierbei erfolgt zunächst eine Untersuchung der Frauenarbeit ausgehend vom Ende des 19. Jahrhundert. Dies ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass zur Thematik Frauen in Führungspositionen lediglich Aufzeichnungen, Daten und Werte aus der jüngeren Vergangenheit zur Verfügung stehen. Zum anderen liefern die Analyseergebnisse der historischen Entwicklung zur generellen Frauenarbeit bereits selbst erste Hinweise auf die Entstehung von Arbeitsstrukturen, Rollenbildern und demnach folglich auch Ansatzpunkte für die Ursachenanalyse zur Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen.
Julia Kaup
5. Das Ursachen-Modell
Zusammenfassung
Zur Unterrepräsentanz von Frauen In Führungspositionen hat die aktuelle Forschung bereits einzelne Erklärungsansätze untersucht. Begründet wird die Unterrepräsentanz unter anderem mittels des differenztheoretischen Ansatzes (Holst & Wiemer, 2010b; Bischoff, 2010), durch strukturelle (Abele, 2013; Henn, 2012; Kaiser, Hochfeld, Gertje, & Schraudner, 2012) sowie durch ideologische Barrieren, wie Rollenbilder und Stereotype (Stangel-Meseke, 2009; BMFSFJ, 2010; Abele, 2013). Diese einzelnen Untersuchungsansätze berücksichtigen größtenteils jedoch nur unzureichend die zugrunde liegenden Einflussfaktoren sowie die Zusammenhänge und gegenseitigen Wechselwirkungen der ursächlichen Faktoren. Im Folgenden sollen unter Berücksichtigung der komplexen Zusammenhänge der politischen, sozio-kulturellen sowie ökonomischen und betrieblichen Einflussfaktoren die Gründe für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen aufzeigt werden. Hierbei soll auch auf die historische Entwicklung der jeweiligen Faktoren Bezug genommen werden.
Julia Kaup
6. Aktuelle Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen
Zusammenfassung
Im Zuge der ganzheitlichen Untersuchung der Ursachen für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen werden im Folgenden ausgewählte Maßnahmen, Programme sowie Initiativen zur Frauenförderung vorgestellt. Hierauf aufbauend können so fundierte Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.
Julia Kaup
7. Implikationen für Wissenschaft, Politik und Praxis
Zusammenfassung
Die Analyse der historischen Entwicklung zur Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen sowie die im Ursachen-Modell diskutierten Einflussfaktoren verdeutlichten bereits, dass der Frauenanteil in den höchsten Management- Positionen ohne Veränderung von Strukturen und Umsetzung geeigneter Maßnahmen in Zukunft nur sehr langsam steigen wird und damit das Ende einer weiblichen Unterrepräsentanz erst in Jahrzehnten absehbar ist. Es erfordert vor allem einen grundsätzlichen politischen, sozio-kulturellen sowie betrieblichen Wandel, um vorhandene Strukturen zu verändern und das bisher ungenutzte Potenzial von Frauen deutlich besser zu nutzen sowie die umfängliche gleichberechtigte Teilhabe am Erwerbsleben von Frauen und Männern zunächst her- und dann nachhaltig sicherzustellen.
Julia Kaup
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen
verfasst von
Julia Kaup
Copyright-Jahr
2015
Electronic ISBN
978-3-658-10696-6
Print ISBN
978-3-658-10695-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-10696-6