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2016 | Buch

Rüstung und Militär in Westafrika

Regionale Sicherheitskooperation in der ECOWAS und die Rolle externer Akteure

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Über dieses Buch

Der Autor beleuchtet den bisher wenig erforschten Bereich des militärisch gestützten Krisenmanagements im Kontext regionaler Sicherheitskooperation in Westafrika mit einem besonderen Fokus auf die militärischen Kapazitäten und Fähigkeiten westafrikanischer Streitkräfte. Neben einer Analyse der Rolle Nigerias als regionalen Hegemon untersucht Jan Grebe die Unterstützung afrikanisch geführter militärischer Interventionen sowie die Bekämpfung zunehmender Piraterie im Golf von Guinea durch externe Akteure. Zudem beschreibt er deren Zusammenarbeit mit westafrikanischen Staaten zur Verbesserung der militärischen Kapazitäten und Fähigkeiten.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Im Januar 2013 intervenierte Frankreich militärisch in seiner ehemaligen Kolonie Mali, um den Staat und die Regierung in der Hauptstadt Bamako vor einer Übernahme durch islamistische Aufständische und die im Norden des Landes ansässigen Tuaregrebellen zu schützen. Durch eine überlegene Streitmacht konnte Paris die Rebellengruppen schnell zurückdrängen und eine weitere Destabilisierung oder gar den Sturz der Regierung Malis abwenden. Zwischenzeitlich waren bis zu 4.000 französische Soldaten in Mali im Einsatz, um den brüchigen Waffenstillstand abzusichern.
Jan Grebe
2. Theoretische Konzepte und Ansätze
Zusammenfassung
Um der Komplexität des Untersuchungsgegenstandes gerecht zu werden, bedient sich die vorliegende Arbeit mehrerer Theoriestränge. Die ECOWAS hat auf der theoretischen Ebene schon einen recht hohen Kooperationsgrad erreicht hat, in der Praxis aber hat sich dies bis jetzt nicht vollständig niedergeschlagen. Die Gründe dafür sind vielfältig und eventuelle Lücken ergeben sich aus konzeptionellen Erwägungen. Hier soll es deshalb um eine systematische Reflexion einzelner Aspekte der regionalen Sicherheitskooperation gehen. Die Arbeit tut dies im Wissen um die Schwierigkeit der allgemeinen Generalisierbarkeit. Was für die ECOWAS gilt, muss nicht zwangsläufig für die SADC, die IGAD oder die „Association of Southeast Asian Nations“ (ASEAN) gelten. Aus etwaigen Zusammenhängen lassen sich keine automatischen Rückschlüsse auf grundsätzliche theoretische Annahmen schließen.
Jan Grebe
3. ECOWAS: Von einer Wirtschaftsgemeinschaft zur regionalen Sicherheitsorganisation
Zusammenfassung
Zur Entstehung und Geschichte der ECOWAS wurde intensiv aus verschiedenen Blickwinkeln geforscht (zum Überblick: Boom 1996; Francis 2001; Gans 2006). Frühe Arbeiten beschäftigen sich überwiegend mit der wirtschaftlichen Entwicklung und Integration der ECOWAS, während Arbeiten in den letzten zwei Jahrzehnten insbesondere sicherheitspolitische Aspekte thematisierten.
Jan Grebe
4. Externe Akteure in Westafrika: Zur Militär- und Rüstungskooperation
Zusammenfassung
Während zu Beginn der 1990er Jahre das Interesse an Afrika bei westlichen Staaten, insbesondere bei den USA, Großbritannien und Frankreich, aber auch den Vereinten Nationen wenig ausgeprägt war oder aufgrund von Ereignissen wie in Somalia oder Ruanda sogar zurückging, nahm die Aufmerksamkeit gegen Ende der 1990er Jahre deutlich zu. Hier lässt sich grundsätzlich von zwei unterschiedlichen Phasen sprechen.
Jan Grebe
5. Rüstung und Militär in Westafrika
Zusammenfassung
Eine professionelle Armee, gutes Training und insbesondere der Fokus auf das Verständnis lokaler Kulturen können den Erfolg von Einsätzen zur Konfliktbewältigung nachhaltig positiv beeinflussen. Defizite hingegen können den Erfolg militärischer Missionen erschweren oder behindern (Jaye 2003: 41). Daher betonen Beobachter die Vorteile regionaler Einsätze zur Konfliktbewältigung. Nachbarstaaten verfügen über eine gemeinsame Kultur, soziale Identitäten und eine gemeinsame Geschichte, die ein besseres Verständnis für die spezifischen Rahmenbedingungen erlauben und somit einen wesentlichen Faktor bei militärischen Interventionen darstellen (Opande 2004: 88).
Jan Grebe
6. Zwischen Kooperation und Individualismus: Einsätze zur Konfliktbewältigung und maritime Sicherheit
Zusammenfassung
In Folge der sicherheitspolitischen Umwälzungen der vergangenen Jahrzehnte zeigte sich, dass die Vereinten Nationen als alleiniger Akteur mit der Lösung vieler Konflikte überfordert sind. Als Konsequenz stieg die Bedeutung des Kapitels VIII der UN-Charta, wonach die UN auch Regionalorganisationen mit der Lösung innerstaatlicher Gewaltkonflikte beauftragen kann. Neben der Bewältigung aller politischen Hürden, Schwierigkeiten und Zerwürfnisse sind eine Grundbedingung für die erfolgreiche Durchführung von Friedensmissionen passende und ausreichende militärische Kapazitäten und Fähigkeiten. ECOMOG bzw.
Jan Grebe
7. Schlussbetrachtung
Zusammenfassung
Die Arbeit hat die Frage untersucht, ob die militärischen Kapazitäten und Fähigkeiten der Streitkräfte und anderer Sicherheitsakteure einzelner Staaten der ECOWAS, ausreichend sind, um den Sicherheitsbedrohungen in Westafrika zu begegnen. Auf der politische Ebene gilt zu konstatieren, dass eine Vielzahl formaler Institutionen geschaffen, Prozesse angestoßen und Mechanismen umgesetzt worden, die tatsächliche Kooperation jedoch bei weitem nicht so ausgebildet ist. Die westafrikanischen Staaten verfolgen allzu oft Eigeninteressen, die ein gemeinsames kooperatives Handeln auf der Ebene der ECOWAS unterwandert.
Jan Grebe
Backmatter
Metadaten
Titel
Rüstung und Militär in Westafrika
verfasst von
Jan Grebe
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-11366-7
Print ISBN
978-3-658-11365-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-11366-7