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2017 | Buch

Komplexität und Entrepreneurship

Komplexitätsforschung sowie Implikationen auf Entrepreneurship-Prozesse

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Über dieses Buch

Ausgehend von der Fragestellung, welche systematischen Besonderheiten im Verhalten von Führungskräften und Entrepreneuren zu berücksichtigen sind, wird in diesem Buch eine neue theoretische Perspektive für unternehmerisches Analysieren, Bewerten, Entscheiden und Handeln bereitgestellt. Dazu werden verschiedene Theorien Komplexer Systeme, wie etwa die Theorie der Selbstorganisation (Synergetik) dargestellt. Ferner werden methodische Ansätze zur empirischen Untersuchung von Komplexität und die sich hieraus ergebenden Konsequenzen im Bereich Entrepreneurship diskutiert.

Insgesamt zeigt sich, dass alte Modelle wie das Laplacesche Weltbild oder Kants Frage, was wir wissen können, überdacht werden müssen. Dieses Buch hält überraschende Antworten bereit, die insbesondere in komplexen Prozessen wie etwa einer Unternehmensgründung neue Chancen und Möglichkeiten offenbaren.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einführung
Zusammenfassung
„Was können wir wissen?“ Diese Frage beschäftigt, seit sich Immanuel Kant derselben in der ‚Kritik der reinen Vernunft‘ (Kant 1995) gewidmet hat, nicht nur die Philosophen in aller Welt. In einer Zeit, in der ökonomische Katastrophen die globalisierte Welt erschüttern, stellt man diese Frage auch den Wirtschaftswissenschaftlern, die offenbar mit ihren Prognosen z. T. falsch lagen und sich mit ihren Voraussagen an die neuen Faktenlagen permanent anpassen müssen.
Andreas Liening

Hintergründe und Historie

Frontmatter
Kapitel 2. Wie reagieren wir auf Komplexität? – Eine (nicht nur) verhaltensökonomische Betrachtung für Entrepreneure
Zusammenfassung
‚Wendezeit‘, ‚the turning point‘, nennt Capra sein berühmtes Werk (Capra 1988). Wenn man sich die Schlagzeilen der letzten Jahre vor Augen führt, könnte man jedoch vielmehr geneigt sein zu sagen, dass wir in einer ‚Krisenzeit‘ leben, in der eine Krise die nächste ablöst; in einer Zeit, in der überall auf dem Globus parallel Krisen auftreten, wieder verschwinden, um mit noch verheerenderen Wirkungen irgendwo wieder aufzutauchen. Capra sah in den neunzehnhundertachtziger Jahren dahinter eher eine Wahrnehmungskrise der westlichen Welt, heute hat man dagegen den Eindruck, es handele sich um empirische Begebenheiten: ‚Börsenchaos‘, ‚Bürgerkriege‘, ‚Chaos statt arabischer Frühling‘, ‚Demokratie-Krise‘, ‚drohende kollektive Altersarmut‘, ‚Energie-Chaos‘, ‚Erdbeben-Katastrophen‘, ‚Euro-Krise‘, ‚Finanzkrise‘, ‚Flüchtlingskrise‘ ‚Globalisierungsfalle‘, ‚Hunger-Katastrophen‘, ‚Klima-Katastrophe‘, ‚Nah-Ost-Konflikt‘, ‚Politikvertrauenskrise‘, ‚Reaktor-Katastrophen‘, ‚Revolutionen‘, ‚Schuldenkrise‘, ‚Tsunami-Chaos‘, ‚Wirtschaftskrise‘ etc.
Andreas Liening
Kapitel 3. Canvas – Von der mechanistischen zur komplexen Sichtweise der Welt
Zusammenfassung
Die Frage, welche Bedeutung die Naturwissenschaften, insbesondere die Erkenntnisse der klassischen Mechanik, bei der Entwicklung der Wirtschaftswissenschaft gehabt haben, ist von großer Relevanz für das Verständnis der Ökonomik. Denn der damalige Einfluss des mechanistischen Denkens auf die Wirtschaftswissenschaft reicht bis in die heutige Zeit, in der er jedoch kritisch hinterfragt werden muss und wird.
Andreas Liening

Theorie und Empirie – Neuere Entwicklungen in der Komplexitätsforschung

Frontmatter
Kapitel 4. Theorie – Theoretische Zugänge zur Komplexität
Zusammenfassung
Diese Attraktoren existieren in einer abstrakten Welt, die als Phasenraum bezeichnet wird.
Um sich in einem solchen Phasenraum zurechtzufinden, benötigt man ‚Karten‘. Karten erlauben es dem Denken, sich auf Ausschnitte oder bestimmte Aspekte der Realität zu konzentrieren. Es sind anschauliche Bilder.
So lässt sich das Bild einer Stadt mit einer Straßenkarte oder z. B. mit einer U-Bahn-Karte abbilden. Je nachdem, welcher Aspekt der Realität auf diese Karte projiziert wird, bekommt man eine bestimmte, für unterschiedliche Zwecke benutzbare Vorstellung von einer Stadt. Straßen- und U-Bahn-Karten haben gemein, dass sie Karten der Ebene sind. Es werden nur zwei Dimensionen (Länge und Breite) dargestellt. Man kann sich aber auch Karten vorstellen, die drei Dimensionen (Länge, Breite und Höhe) widerspiegeln. Man denke hierbei an topografische Karten, in denen, neben den Flächenausmaßen des Geländes, Höhenlinien eingezeichnet sind. Mithilfe einer Karte lässt sich auch die Dynamik eines Systems veranschaulichen.
Andreas Liening
Kapitel 5. Empirie – Empirische Methoden der Komplexitätsmessung
Zusammenfassung
Es ist unzweifelhaft, dass wirtschaftswissenschaftliche Theorien nur dann ein großes Maß an Erklärungskraft besitzen, wenn sie nicht nur in sich schlüssig sind, wie es beispielsweise für mathematische Theorien verlangt wird, sondern wenn sie auch einen überzeugenden Bezug zur ökonomischen Wirklichkeit haben.
Andreas Liening

Multiperspektive – Entrepreneurship und Komplexität

Frontmatter
Kapitel 6. Entrepreneurship und Komplexität
Zusammenfassung
Die Domäne „Entrepreneurship“ zählt zu den jüngeren Forschungsgebieten der Wirtschaftswissenschaft. Will man sich dem Begriff nähern, so fällt auf, dass man keine einheitliche Definition in der Literatur findet. Zunächst muss man konstatieren, dass es für den deutschen Sprachgebrauch nicht einmal eine Übersetzung gibt.
Andreas Liening
Kapitel 7. Das ‚Synergetic Entrepreneurship Model‘ (SEM)
Zusammenfassung
Nachdem ein Verständnis der zugrunde liegenden Theorien von Entrepreneurship, und insbesondere in den vorangegangenen Teilen des Buches von Komplexität und Synergetik, erarbeitet wurde, werden diese Theorien nunmehr miteinander zu einem Entrepreneurship-Synergetikmodell verschmolzen und präsentiert, wobei wir uns für den entrepreneurialen Bereich, wie mehrfach betont, beispielhaft auf das Thema Gründung als eines der zentralen Entrepreneurship-Bereiche fokussieren wollen. Es sei dabei aber nicht unerwähnt, dass insbesondere die erste der drei zu betrachtenden Perspektiven, die durch das sogenannte SEM1 veranschaulicht wird, Allgemeingültigkeit in Bezug auf Entrepreneurship besitzt und nicht nur für Gründungsprozesse geeignet ist.
Andreas Liening
Kapitel 8. Konklusion
Zusammenfassung
Anforderungen an unser Denken Zu Beginn des Buches wurde die Frage aufgeworfen, welche Anforderungen an unser Denken gestellt werden müssen, wenn die Welt in der wir leben, wie beispielhaft erläutert, nicht länger wie ein träger langsamer Fluss dahingleitet, sondern durch Turbulenzen, Sprünge und Verwicklungen gekennzeichnet ist. Gerade ein Entrepreneur, der in neue Märkte eindringt, alte bewegen will oder gar neue erschafft, wird dabei schnell vor der Herausforderung stehen, dass die traditionellen lineal-kausalen Methoden zur Analyse und Entscheidung in derartigen komplexen Situationen, Strukturen und Prozessen nicht mehr weiterhelfen und wir mit unserer Rationalität offenbar an Grenzen stoßen.
Andreas Liening
Kapitel 9. Abspann – Auszug aus einem Reisebericht
Zusammenfassung
… „Sind wir in einem Subraumspalt gelandet?“ „Nein, Leonard“, antwortete ich. „Wir sind in einer Höhle unter der Insel.“ „Wir waren schon einmal in einer solchen Höhle“, bemerkte Leonard, „weißt du noch, da haben wir über Bildung und Platons Höhlengleichnis gesprochen. Das war während unseres letzten Urlaubs hier auf Borkum.“ „Ich weiß“, äußerte ich, „und ob du es glaubst oder nicht, es ist die gleiche Höhle wie in unserem letzten Urlaub. Es ist das Berg-Werk.“
Andreas Liening
Backmatter
Metadaten
Titel
Komplexität und Entrepreneurship
verfasst von
Andreas Liening
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-13173-9
Print ISBN
978-3-658-13172-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-13173-9