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2017 | Buch

Sicherheit in den Internationalen Beziehungen

Theoretische Perspektiven und aktuelle Entwicklungen

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Über dieses Buch

Das Buch liefert in komprimierter Form einen Überblick über die wichtigsten unterschiedlichen theoretischen Zugriffe auf Sicherheit in den Internationalen Beziehungen und erläutert, was daraus für die wissenschaftliche Analyse relevanter Akteure, Strukturen und Prozesse folgt. Dies wird anhand konkreter Beispiele illustriert. Der Fokus liegt dabei auf Sicherheitsakteuren, -strukturen und -prozessen jenseits des Staates.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Sicherheit ist ein zentrales Thema der Politikwissenschaft im Allgemeinen und deren Teildisziplin Internationale Beziehungen im Speziellen. Aber warum ist das so? Was macht Sicherheit zu einem relevanten Thema für die Politikwissenschaft? Dieser Frage wird in dieser Einleitung nachgegangen (1.1). Des Weiteren wird erläutert, was die Politikwissenschaft unter Sicherheit versteht. Denn da es möglich ist, unter Sicherheit viele verschiedene Dinge zu verstehen, kann es sein, dass jede darunter etwas anderes versteht. Dies erschwert aber die wissenschaftliche Analyse und den wissenschaftlichen Diskurs über Sicherheit und daher ist es – wie mit anderen Begriffen auch – notwendig, das jeweilige Verständnis von Sicherheit zu explizieren (1.2). Schließlich wird in der Einleitung die Struktur des Buches erläutert (1.3).
Andrea Schneiker
2. Theoretische Perspektiven auf Sicherheit
Zusammenfassung
Die politikwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Sicherheit fällt je nach zugrunde gelegten theoretischen Annahmen unterschiedlich aus. Dies bedeutet, dass die Antworten auf die in Kapitel eins formulierten Fragen (Sicherheit für wen oder was? Sicherheit vor was? Sicherheit mit welchen Mitteln?) davon abhängen, aus welcher theoretischen Perspektive sie gestellt und beantwortet werden. Unterschiedliche Theorien lassen uns unterschiedliche Aussagen zu Sicherheit formulieren, weil sie unterschiedliche Annahmen zu den relevanten Akteuren und den ihrem Handeln zugrunde liegenden Logiken, zur Struktur des internationalen Systems und zu relevanten Prozessen machen. Die Antworten auf die genannten Fragen fallen nicht nur inhaltlich verschieden aus, sondern unterscheiden sich auch in ihren Ansprüchen. Während es aus Perspektive einiger Theorien vor allem darum geht, das Handeln von Akteuren zu erklären, geht es aus der Perspektive anderer Theorien darum, Machtverhältnisse zu hinterfragen und zu deren Veränderung beizutragen. In diesem Kapitel werden wesentliche Annahmen einzelner Theorieschulen und Ansätze der Internationalen Beziehungen zusammengefasst und es wird erläutert, wie auf Basis dieser Annahmen die einzelnen Fragen beantwortet werden können.
Andrea Schneiker
3. Wege zur Sicherheit I: Internationale Regierungsorganisationen
Zusammenfassung
Insbesondere aus Perspektive der in Kapitel zwei erläuterten institutionalistischen Denkschule kommt internationalen Regierungsorganisationen eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Sicherheit zu, weil sie durch ihre Strukturen und Prozesse Alternativen zur militärischen Konfliktbearbeitung bereitstellen. Internationale Regierungsorganisationen sind Organisationen, deren Mitglieder Staaten sind und die eine feste Organisationsstruktur aufweisen mit einem Hauptquartier und einem eigenen bürokratischen Apparat. Auf internationaler Ebene haben die Vereinten Nationen (VN) hier eine besondere Bedeutung. Daneben existieren eine Reihe von regionalen Organisationen, die sich primär mit Sicherheit befassen, zum Beispiel die North Atlantic Treaty Organization (NATO). In diesem Kapitel sollen mit den VN (3.1) und der NATO (3.2) zwei unterschiedliche Arten von Sicherheitsorganisationen vorgestellt werden. Während die VN ein weltumspannendes System kollektiver Sicherheit sind, ist die NATO ein kollektives, regionales Verteidigungsbündnis. Dabei wird erläutert, welche Sicherheitsaufgaben die beiden Organisationen haben und welche Instrumente ihnen hierfür zur Verfügung stehen.
Andrea Schneiker
4. Wege zur Sicherheit II: Normative Ebene
Zusammenfassung
Das in Kapitel drei erläuterte Handeln von Sicherheitsakteuren wie den Vereinten Nationen und der NATO ist eingebettet in Strukturen, wozu auch Normen gehören. Dieses Kapitel betrachtet daher Veränderungen auf normativer Ebene, die sicherheitspolitischen Entwicklungen zugrunde liegen. Während zu Zeiten des Kalten Krieges sowohl in der (Sicherheits-)Politik als auch der Wissenschaft ein staatszentriertes Sicherheitsverständnis vorherrschte, hat sich spätestens ab der Jahrtausendwende ein solches Sicherheitsverständnis etabliert, das Individuen in den Vordergrund stellt. Dieses wird auch menschliche Sicherheit (Human Security) genannt (4.1). Den Wandel des Sicherheitsverständnisses nachzuvollziehen ist notwendig, um zum Beispiel die Rechtfertigung humanitärer Interventionen mit einer Schutzverantwortung (Responsibility to Protect) zu verstehen (4.2). Ein Sicherheitsverständnis, das den Fokus auf Individuen legt, ist auch grundlegend für die Annahme, dass Frauen und Männer auf unterschiedliche Art und Weise von Unsicherheit betroffen sind, mit Unsicherheit umgehen und zur Überwindung von Gewalt und Kriegen beitragen können (4.3).
Andrea Schneiker
5. Wege zur Sicherheit III: Nichtstaatliche Akteure
Zusammenfassung
Nichtstaatliche Sicherheitsakteure sind kein neues Phänomen, aber bei der Analyse internationaler Sicherheit wurden sie lange Zeit vernachlässigt, weil dominante Theorien wie der Realismus und der Institutionalismus nichtstaatlichen Akteuren keine zentrale Rolle zuschreiben. Spätestens aber mit dem Konstruktivismus wird nichtstaatlichen Akteuren als Sicherheitsakteuren eine größere Beachtung geschenkt. Die Bedeutung von privaten Sicherheits- und Militärfirmen (PSMFs) (5.1) ist insbesondere nach den Anschlägen vom 11. September in den Kriegen in Afghanistan und Irak deutlich geworden, wo diese Firmen in großer Anzahl vertreten waren und Seite an Seite mit staatlichen Militärs operiert haben. Auch Nichtregierungsorganisationen (NGOs) (5.2) können Sicherheitsakteure sein. Sie setzen sich zum Beispiel dafür ein, dass bestimmte Normen – wie Gender Mainstreaming – von Staaten und internationalen Organisationen anerkannt und umgesetzt werden und sind auch selbst an der Umsetzung entsprechender Programme beteiligt. Darüber hinaus wirken NGOs auch an Prozessen zur Regulierung von PSMFs mit.
Andrea Schneiker
6. Schlussbetrachtung
Zusammenfassung
Das letzte Kapitel fasst nicht nur die bisherigen Inhalte kurz zusammen (6.1), sondern weist auch schlaglichtartig auf (neuere) Entwicklungen hin, die in diesem Buch nicht behandelt wurden, die aber für weitere Studien der Sicherheit in den internationalen Beziehungen relevant sein können, wie zum Beispiel Prozesse der Verrechtlichung oder Vorstellungen von Resilienz (6.2).
Andrea Schneiker
Backmatter
Metadaten
Titel
Sicherheit in den Internationalen Beziehungen
verfasst von
Andrea Schneiker
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-13576-8
Print ISBN
978-3-658-13575-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-13576-8