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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Humanoide Roboter als zukünftige assistive Akteure in der Küche? Einblicke in die Herstellung eines Robot Companions

verfasst von : Pat Treusch

Erschienen in: Assistive Gesellschaft

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Wie wird aktuell ein Zusammenleben mit humanoiden Robotern als zukünftige Assistent_innen imaginiert und realisiert? Basierend auf Einblicken in eine Laborstudie nimmt dieser Artikel die Herstellung eines Roboters als assistiven Akteur in der Küche in den Fokus. Aus feministischer Perspektive wird die Herstellung dieser Maschine einerseits an ihren soziokulturellen, historischen Kontext und andererseits an das Handlungsgefüge innerhalb des Robotiklabors rückgebunden. Damit soll die Frage, ob humanoide Roboter ideale Assistent_innen im Alltag der Zukunft darstellen oder nicht, verkompliziert werden. Statt für oder gegen solche Maschinen zu argumentieren, schlägt die Autorin* vielmehr vor, die Herstellung solch einer_s Assistent_in in der Küche nicht davon abzukoppeln, zum einen wie Assistenz in diesem Raum gesellschaftlich als auch individuell organisiert und geleistet wird, zum anderen von den Mikropraktiken, welche die Schnittstelle Roboter/Mensch konstituieren. Über den Begriff des Performing the Kitchen wird zudem ein Verständnis von Intra-aktion zwischen Mensch/Roboter herausgefordert, um Möglichkeiten der Assistenz zwischen Menschen und Robotern neu auszuloten – jenseits von Visionen einer universell einsetzbaren immer dienstleistungsbereiten Maschine.

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Fußnoten
1
Für einen Überblick siehe Ichbiah (2005), Bekey et al. (2008).
 
2
Armar III habe ich in meiner Dissertation aus einer Perspektive der techniksoziologischen Laborstudien in situ – das heißt an Ort und Stelle, an [seinem, PT] […] „natürlichen Schauplatz“ (Amelang 2012, S. 148) beforscht. Ein zentraler Aspekt meiner Studie war es, über mehrere Zeiträume am Alltag in den Robotiklaboren des IAR teilzunehmen, um so die lokale Praxis der Herstellung dieses humanoiden Roboters detailliert analysieren zu können (Treusch 2015).
 
3
Zitat aus einer Beschreibung des Roboters Armar aus dem Video: https://​www.​youtube.​com/​watch?​v=​5x1G0nkSd9w, zugegriffen 25.01.2016.
 
5
Robotcompanions ist ein europäisches Forschungsnetzwerk, das von April 2012 bis April 2013 finanziert wurde. Den Kern bildeten 11 Institutionen aus 10 europäischen Ländern, der jedoch durch externe Partner erweitert wurde. Zentral für das Projekt ist, eine Plattform der „Robot Companions for Citizens“ zu erschaffen.
 
6
Zur Emotionalität zwischen Mensch und Maschine siehe beispielsweise Arbeiten von Sherry Turkle zum Computer als „evocative object“ (Turkle 2005) und Lucy Suchman zu „subject objects“ (Suchman 2011).
 
7
Zur Diskussion des Einsatzes von humanoiden Robotern als ‚helfende Hände‘ in der Pflege siehe von Bose und Treusch (2013).
 
8
Ich danke den beiden Herausgebern Peter Biniok und Eric Lettkemann für die vielen wertvollen Überarbeitungshinweise und insbesondere den Verweis auf die Arbeiten Dierkes.
 
9
Zur Kritik an einer funktionalistischen Reduktion der physischen Welt, die Brooks Konzept des embodied and embedded zugrunde liegt, siehe: (Adam 1998; Suchman 2007; Treusch 2015).
 
10
Zudem versteht Brooks diese Abwendung explizit als eine Rückkehr zur Kybernetik, im Speziellen zu den Arbeiten von Ross Ashby (vgl. Brooks 1991).
 
11
Der Begriff ‚Geanderte‘ soll auf die Prozesshaftigkeit eines in der transnationalen, vergeschlechtlichten Arbeitsteilung angelegten Otherings verweisen.
 
12
Schwarz Cowan (1976) zeichnet nach, wie sich in den USA historisch eine „Industrialisierung der Privathaushalte“ (S. 1, Übersetzung: PT) mit Veränderungen der Zuständigkeit für Fürsorge und der Standards für Hygiene und Sauberkeit verbindet, sodass die durch moderne Haushaltstechnologien frei werdende Zeit auf ein Wachstum an anderen Arbeiten trifft (vgl. Schwarz Cowan 1976). Dies hat den Effekt, die Gesamtarbeitszeit zu erhöhen, und bedeutet „more work for mother“ (Scharz Cowan 1983).
 
14
Diese und andere Beispiele diskutiere ich ausführlicher in Treusch (2015).
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Humanoide Roboter als zukünftige assistive Akteure in der Küche? Einblicke in die Herstellung eines Robot Companions
verfasst von
Pat Treusch
Copyright-Jahr
2017
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-13720-5_12

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.