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2017 | Buch

Zwischen Dokumentar- und Spielfilm

Zur Repräsentation und Rezeption von Hybrid-Formen

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Über dieses Buch

Der Band leistet eine umfassende Text- und Kontextanalyse der Herstellung, Gestaltung und Rezeption von Hybridformen von Gattungen mit dem Fokus auf Dokumentarfilm und Spielfilm. In drei Schritten erfolgt eine Annäherung an Mischformen von filmischen und fernsehspezifischen audiovisuellen Texten. Zunächst wird dabei die historische Entwicklungslinie von Formen anhand von Beispielen und mithilfe theoretischer Ausführungen expliziert. Im Anschluss werden sowohl eine inhaltliche und pragmatische Systematisierung der Formen sowie eine Einbettung in die Bereiche von Produktion, Text- und Diskursgestaltung sowie Rezeption geleistet. Zuletzt rundet eine empirische Studie zum Zuschauerverhalten und zur kontextuellen Einbettung dreier Beispiele die Ausführungen ab.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Chapter 1. Einleitung
Zusammenfassung
Im Alltagsdiskurs von einem Film sprechen, bedeutet immer, seinen Inhalten, seiner Ästhetik und seinem Thema Namen zu geben, um das zu verbalisieren, was das entsprechende Beispiel aus der subjektiven Perspektive im Moment der Darstellung auszeichnet. Das Sprechen über Film dient dazu, um sich seiner eigenen Seherfahrung zu vergewissern, um anderen Personen Informationen über das Werk zukommen zu lassen und damit deren Anschlusshandlungen zu kanalisieren (etwa indem sie sich das Werk ansehen oder nicht ansehen) und um das Wahrgenommene vor dem Hintergrund der eigenen und gruppenbezogenen Wertelogik einzuordnen.
Florian Mundhenke
Chapter 2. Generische und konventionalisierte Kontexte – Zur Systematik und Dynamik von Genres und Gattungen
Zusammenfassung
Bevor sich die Arbeit im Folgenden der Hybridisierung – also der Vermischung, Differenzierung und Integration filmischer Gattungen – widmen will, soll hier zunächst die Grundlage einer gattungs- und genrespezifischen Definition hergestellt werden, ohne dass ein Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhoben werden soll (vgl. dazu beispielsweise die jungen Abhandlungen von Grant 2007 im englischsprachigen und von Schweinitz 2006 und Leschke/Venus 2007 im deutschsprachigen Raum, genereller Grant 1977, Neale 1992, Altman 2006).
Florian Mundhenke
Chapter 3. Stichwort Hybridisierung – Synthese und Differenzierung etablierter Formen in der Kunst
Zusammenfassung
Der Begriff der Hybridisierung hat über den Umweg aus Biologie (klassische Genetik, Molekulargenetik) und der Chemie (Valenzstrukturtheorie) über die Soziologie (Hybriditiät von Sprachen, politischen Diskursen und Kulturen) auch Einzug in die Geistes- und Kulturwissenschaften, so auch in die Medienwissenschaft, erhalten.
Florian Mundhenke
Chapter 4. Fakt und Fiktion – Theoretische Perspektiven auf begriffliche Differenzierungsprozesse
Zusammenfassung
Bevor im Folgenden auf Wirkungsmechanismen und Beispiele einer Hybridisierung filmischer Kategorien eingegangen werden soll, die sich zwischen den beiden großen Gattungsbereichen Spielfilm und Dokumentarfilm ansiedeln, soll in diesem Exkurs zunächst versucht werden, diese Kategorien mithilfe des zur Verfügung stehenden Instrumentariums, nicht nur aus der Medienwissenschaft, sondern auch aus der Literaturwissenschaft und Philosophie, verallgemeinert einzuholen. Dazu werden nach den Begriffsklärungen in dem sich direkt anschließenden Teil, nachfolgend die an dieser Trennung in der Regel beteiligten Prozesse, Merkmale oder Signale thematisiert.
Florian Mundhenke
Chapter 5. Tendenzen der Hybridisierung filmischer Gattungen – Historie und Definitionen
Zusammenfassung
Die in Kapitel 2 angestellten Überlegungen zu Synthese- und Differenzierungsprozessen filmischer Genres sollen in diesem Kapitel auch auf die zunächst aufgrund ihres Sockelcharakters innovationsresistent erscheinenden vier filmischen Gattungen Spielfilm, Dokumentarfilm, Animationsfilm und Experimentalfilm ausgeweitet werden. Vor allem die im letzten Kapitel theoretisch fundierte Annäherung des Faktisch-Realen und des Fiktiv-Imaginären, also der ersten beiden genannten, oft als Antipoden begriffenen Darstellungszusammenhänge, ist dabei in vielerlei Hinsicht ein Streitpunkt aktueller Debatten.
Florian Mundhenke
Chapter 6. Forschungsstand und Entwicklung einer pragmatischen Differenzierung von Lektüreformen
Zusammenfassung
Nach den im letzten Kapitel getätigten Ausführungen zu historischen Umbrüchen soll im folgenden Teilkapitel die theoretische Perspektive auf Hybridisierungsprozesse der Gattungen Spielfilm und Dokumentarfilm expliziert werden. Dazu wird ein Überblick über existierende Systematiken gegeben. Nach der Darstellung des allgemeinen Forschungsstands zum Thema der Hybridisierung von Gattungen wird danach noch einmal die pragmatische Perspektive Roger Odins in Bezug auf Lektüreformen eingegangen. Am Ende des Kapitels wird eine eigene dreiteilige pragmatische Systematik entwickelt, die im vorletzten Kapitel der Arbeit auf eine Reihe von Filmbeispielen bezogen wird.
Florian Mundhenke
Chapter 7. Das Spektrum filmischer Gattungshybride
Zusammenfassung
Die folgende Gliederung will vorschlagen, die hier genannten Filme in verschiedenen pragmatischen Wahrnehmungszusammenhängen zu kontextualisieren, in denen sie rezipiert werden. Es lässt sich dabei nicht immer ganz ausschließen, dass Filme auch innerhalb einzelner Beispiele hybrid sind und im Überschneidungsraum von mehreren der drei Wahrnehmungsweisen liegen. Dennoch kann auf diese Weise eine erste, vor allem an der Zuschauerwahrnehmung orientierte Einordnung der Filme vorgenommen werden, zumal der intendierte Effekt (Integration, Irritation, Reflexion) durchaus übergreifend und stabil für eine Reihe sehr unterschiedlicher Filme feststellbar ist.
Florian Mundhenke
Chapter 8. Kontexte und Bedingungen der Gattungshybridisierung
Zusammenfassung
Das nun folgende Kapitel beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen, sozialen und ideellen Rahmenbedingungen der Produktion und Verbreitung von Hybridformen. Damit ist es nicht allein auf die Seite der Herstellung von Filmen und Fernsehsendungen beschränkt, sondern greift auch Diskurse, Debatten und Umbrüche der Philosophie und Geistesgeschichte im weiteren Sinne auf. Kapitel 8.1 beschäftigt sich mit drei Kontexten gesellschaftlicher Debatten, die als ermöglichende Rahmen der Gattungshybridisierung angesehen werden können: Dazu gehören der Abschied von den großen Erzählungen in der Folge der Ausführungen zur Postmoderne durch Jean-François Lyotard, die Beschäftigung mit der Manipulation von fotografischen und Bewegtbildern sowie die Diskussion um Glaubwürdigkeit und Objektivität im Journalismus.
Florian Mundhenke
Chapter 9. Die Rolle des Zuschauers – Verstehen der filmischen Diskurse
Zusammenfassung
Nachdem im letzten Kapitel die Bedingungen und Kontexte der Herstellung sowie die gesellschaftliche Einbettung der hybriden Filmtexte zu fokussieren versucht wurde, soll in diesem Kapitel die gegenüberliegende Seite des Verstehens, Rezipierens und Einbindens in die aktive Realitätskonstruktion auf Zuschauerseite betrachtet werden. Gerade die im Anschluss an die Textlinguistik entstandene Semiopragmatik (in anderen Texten auch Pragmasemiotik genannt) hat sich als überzeugendes Modell erwiesen, um das Gefüge zwischen den drei Polen der Textproduktion, der formalen Ausgestaltung des Textes selbst und des Zuschauerverstehens zu perspektivieren.
Florian Mundhenke
Chapter 10. Das Produkt Film: Bausteine dokumentarisierender und fiktivisierender Strategien im kontrastierenden Dialog
Zusammenfassung
Die letzten beiden Kapitel haben einerseits den Kontext und die Diskurslogik in Gesellschaft, Medienwelt und deren Bestrebungen, Sinn zu kondensieren, sowie die Rolle des Zuschauers, die Vorgänge in seinem Denkapparat und seinen Umgang mit den hybriden Formen darzustellen versucht. In diesem letzten theoretischen Kapitel soll noch einmal explizit niedergelegt werden, welche Rolle nun das zentrale einzelne filmische Produkt in Beziehung zu Kontext und Rezipient in diesem Diskurs einnimmt. Es kann dabei nicht vermieden, werden dass sich einzelne Beobachtungen graduell wiederholen.
Florian Mundhenke
Chapter 11. Diskursanalyse der Präsentation und Rezeption dreier zeitgenössischer Beispiele hybrider Gattungsformen – Versuch einer Anwendung der theoretischen Matrix
Zusammenfassung
Es ist selbstverständlich wichtig und angemessen, die Komplexität der Strukturen bei der Kontextualisierung, der Produktion, der textuellen Herstellung und schließlich der Rezeption der Hybridformen zwischen den Gattungen theoretisch zu beschreiben. Eine solche überblicksartige Beschreibung, die in den vorangegangenen Kapiteln in strukturierter Form vollzogen wurde, gewinnt aber erst Tiefe, wenn sie durch pragmatisches Anwendungswissen gestützt und illustriert wird.
Florian Mundhenke
Chapter 12. Schlussbetrachtung
Zusammenfassung
Das letzte Kapitel wird in drei Schritten die Ergebnisse der Arbeit zusammentragen. Hier soll es zunächst überblicksartig um eine Zusammenfassung der zentralen Erkenntnisse gehen. Das nächste Teilkapitel stellt die Bilanz der Untersuchungen noch einmal bündig zusammen und benennt Probleme der Untersuchung und notwendige Grenzen, bevor am Schluss ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen und Forschungsdesiderate im Feld der Arbeit geworfen werden soll.
Florian Mundhenke
Backmatter
Metadaten
Titel
Zwischen Dokumentar- und Spielfilm
verfasst von
Florian Mundhenke
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-15603-9
Print ISBN
978-3-658-15602-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-15603-9