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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

3. Chaos, Täterschaft und (potenzielle) Unterlegenheit

verfasst von : Lisa-Katharina Weimar

Erschienen in: Bundesdeutsche Presseberichterstattung um Flucht und Asyl

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die ersten beiden Fallbeispiele sind geprägt von Bildern, die die Gesellschaft der Bundesrepublik im Kontext von Flüchtlingsaufnahme vor allem als übereinstimmend mit Normen und Werten zeigen, die den Bestand gesellschaftlicher Ordnungsvorstellungen und moralischer Integrität bestätigen. Über diese Bilder wird die Aufnahme von ‚Flüchtlingen‘ legitimiert. Die folgenden beiden Fallbeispiele zur Berichterstattung über das Asylverfahren in den 1980er Jahren und der Berichterstattung im Vorfeld des ‚Asylkompromisses‘ lassen sich entlang dieser Parameter vornehmlich auf der gegenüberliegenden Seite verorten.

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Fußnoten
1
Bei dem Zeitraum handelt es sich um den Schwerpunkt der Analyse, an einigen Stellen konnte die Verwendung von Motiven allerdings noch bis in die 1990er Jahre nachgewiesen oder relevante Vorläufer in den Jahren zuvor identifiziert werden. An diesen Stellen werden punktuell Vor- und Rückgriffe vorgenommen.
 
2
Der Merkur: Sprachexperte: „Asylant ist ein Schimpfwort“, 8.9.2016, (https://​www.​merkur.​de/​politik/​asylant-schimpfwort-6728709.​html. Zugriff: 13.6.2018).
 
3
Eine systematische, empirisch gesättigte Untersuchung von Wortverwendung und Wortbenutzer*innen auch im Verhältnis zu anderen Bezeichnungen steht nach wie vor aus.
 
4
Der sogenannte ‚De-Facto‘ Status sieht vor, dass Personen, denen nach den gängigen Kriterien des Asylrechts kein Flüchtlingsstatus zugebilligt wurde, dennoch aus unterschiedlichen Gründen (wie z. B. humanitären oder völkerrechtlichen) nicht abgeschoben werden dürfen.
 
5
Die Zahlen an sich waren nicht Grund für die Debatte. Sowohl Niels Seibert (2009, S. 18) als auch Serhart Karakayali (2008, S. 160) weisen darauf hin, dass andere Migrationsbewegungen, namentlich die Flucht nach dem Zweiten Weltkrieg, wesentlich mehr Personen in die Bundesrepublik führte und dass die Bewertung der Zahlen von den Akteur*innen abhängig sei, die sie vornehmen.
 
6
Ausführlich zur Argumentationsstruktur der Debatte auch bei Martin Wengeler (1997, S. 121–149). Speziell zu den Begriffen ‚Ausländerfeindlichkeit‘ und ‚Fremdenfeindlichkeit‘ vgl. Terkessides (2004, S. 13 f.).
 
7
Bei der Bezeichnung ‚Gemeinschaftsunterkunft‘ handelt es sich um diejenige, die im Asylverfahrensgesetz von 1982 verwendet worden war. In der Presseberichterstattung wurde dieser Begriff kaum verwendet, vielmehr dominierte die Bezeichnung ‚Lager‘. Während ‚Gemeinschaftsunterkunft‘ den Ort der Unterbringung positiv konnotiert, weckt das Wort ‚Lager‘ sowohl Erinnerung an die nationalsozialistischen Lager als auch an Lagersysteme in der Sowjetunion. Beide Vergleiche wurden in der Berichterstattung explizit gezogen.
 
8
Voraussichtlich wird dieses Desiderat mit der Promotion von Julia Kleinschmidt zu „Folter und Menschenwürde. Die Asylfrage als Bewährungsprobe für moralische Politik in den Niederlanden und der Bundesrepublik Deutschland.1965–1993“ (Arbeitstitel), zumindest teilweise gefüllt.
 
9
Das Motiv der männlich dominierten Menschenansammlung im Kontext der Berichterstattung zu Migration existierte bereits in der Berichterstattung über die sogenannten ‚Gastarbeiter‘. Es stellte also nicht an sich ein völliges Novum dar.
 
10
z. B. in Die Welt: Berlin erwartet im August neuen Rekord an Asylanträgen, 29.8.1978; Der Spiegel: Finished aus you go hau ab, 16.6.1980; Die Welt: Dregger in der Asyldebatte: Baum sollte seinen Hut nehmen, 3.7.1980; Die Welt: Richter klagen an, 13.3.1982; Die Welt: Kein Asyl für alle, 30.8.1985.
 
11
Der Spiegel: Asylrecht – Mit Masse Kasse, 31.7.1978.
 
12
Ebd.
 
13
Ebd.
 
14
Der Spiegel: Da sammelt sich ein ungeheurer Sprengstoff, 2.6.1980.
 
15
Ebd.
 
16
Ebd.
 
17
Ebd.
 
18
Ebd.
 
19
Der Spiegel: Abschreckende Wirkung, 24.8.1981.
 
20
In dieser Weise analysiert Birgit Rommelspacher (1992) die Rezeption der Schlangen vor den Geschäften im Osten Deutschlands nach der Wiedervereinigung aus Perspektive Westdeutschlands.
 
21
Die Welt: Berlin erwartet im August neuen Rekord an Asylanträgen, 29.8.1978.
 
22
Der Spiegel: Finished aus you go hau ab, 16.6.1980.
 
23
Frauen waren als ‚Schutzpolizistinnen‘ erst ab 1979 bei der Polizei und auch nicht in allen Bundesländern tätig.
 
24
Die Aufnahme findet sich gedruckt bei Jäger (2011, S. 253).
 
25
Im Kontext nationalsozialistischer Propaganda wurde in Bezug auf die sowjetische Armee ebenfalls mit Überflutungs- und Massemetaphern operiert (Hamann 2003, S. 18).
 
26
Der Spiegel: Stillstand der Pflege, 28.7.1980.
 
27
Ebd.
 
28
Der Spiegel: Ausländer – Schmerzhafte Grenze gezogen, 7.12.1981.
 
29
Jäger (1997a, S. 86), der sich vornehmlich mit Texten beschäftigt und die frühen 1990er Jahre in den Blick genommen hat, führt aus, dass die Medien Gewalt als akzeptierbar und notwendig erscheinen ließen, indem sie die Bundesrepublik als ein Subjekt in „absoluter Bedrohung“ erscheinen lassen hätten und sie so, sei hier ergänzt, immer scheinbar aus der Defensive agierte.
 
30
Die Person mit der dunkleren Farbe der Haut auf diesem Bild als nicht-türkisch zu identifizieren, folgt einem rassistischen ‚regime of looking‘, da anhand der Farbe der Haut Staatsangehörigkeit nicht zugeordnet werden kann.
 
31
Der Spiegel: Ausländer – Schmerzhafte Grenze gezogen, 7.12.1981.
 
32
Der Spiegel: Mister help me, help me, help me, 28.11.1977.
 
33
Memorandum der VN, Betr.; UNHCR – Bericht zur Lage der Asylsuchenden in der Bundesrepublik Deutschland, 1.7.1983 [von Candida Toscani]; BA B 149/ 59684, zitiert nach Herbert (2003, S. 267).
 
34
Ebd.
 
35
Ebd.
 
36
Merkmale von Skandalen sind zu finden bei Kepplinger (2018, S. 8, 2009, S. 118). Zur Aufklärungsabsicht der sozialdokumentarischen Fotografie siehe Spengler (2011, S. 158).
 
37
Der Spiegel: Könnte sein, 12.12.1983.
 
38
Ebd.
 
39
Zeit: Politisches Asyl: Empörung mit Methode, 23.9.1983.
 
40
Stern: Windige Geschäfte mit Asylanten, 29.1.1981.
 
41
Stern: Wo die Menschenwürde nichts mehr gilt, 29.9.1983.
 
42
Ebd.
 
43
Ebd.
 
44
Stern: Eine Nation legt ab, 16.7.1986. Weibliche Nacktheit wiederum galt je nach Kontext als selbstverständlich. Auch die Nacktheit von Schauspieler*innen oder Künstler*innen musste nicht unbedingt erwähnt werden. Wessen Körper wiederum in welchem Kontext in welcher Weise zeigbar war, müsste entlang von Differenzkategorien einer empirischen Analyse unterzogen werden. An dieser Stelle kann Nacktheit als Bildelement nur im Rahmen des Korpus und im Kontext der Zusatzrecherche eingeordnet werden.
 
45
Vgl. Silke Wenk (2011, S. 38) zur Funktion „maximaler Sichtbarkeit“ als Regierungstechnologie im kolonialen Diskurs; siehe auch Hentschel (2008a, S. 18).
 
46
Der Spiegel: Asylbewerber nur im Zwinger, 17.7.1989.
 
47
Ebd.
 
48
Ebd.
 
49
Ebd.
 
50
Beispiele aus den 2010er Jahren sind die Bilder der Särge von Lampedusa, die im Eingangszitat von Joachim Gauck als nicht vereinbar mit dem eigenen Selbstbild erklärt wurden (Kapitel 1), und die Fotografie Alan Kurdis der Fotografin Nilüfer Demir.
 
51
Berliner-Zeitung: Drama um Flüchtling Kemal Altun. Sprung in den Tod, 29.8.2013 (http://​www.​berliner-zeitung.​de/​berlin/​drama-um-fluechtling-kemal-altun-sprung-in-den-tod-3637460. Zugriff: 2.4.2018); Graeff und Kaupp Moles 1998, S. 139; Herbert 2003, S. 266.
 
52
Interview mit Altuns Anwalt Wolfgang Wieland in Berliner Zeitung: Drama um Flüchtling Kemal Altun. Sprung in den Tod, 29.8.2013 (http://​www.​berliner-zeitung.​de/​berlin/​drama-um-fluechtling-kemal-altun-sprung-in-den-tod-3637460. Zugriff: 2.4.2018); Graeff und Kaupp (1998, S. 139).
 
53
Berliner Zeitung: Drama um Flüchtling Kemal Altun. Sprung in den Tod, 29.8.2013. (http://​www.​berliner-zeitung.​de/​berlin/​drama-um-fluechtling-kemal-altun-sprung-in-den-tod-3637460. Zugriff: 2.4.2018).
 
54
Der Spiegel: Zugigster Ort, 28.3.1983; Der Spiegel: Geheimdienste: Dienst am Freund, 18.4.1984.
 
55
Der Spiegel: Bannmeile. Paar Fähnchen, 24.10.1983.
 
56
Diese Aussage stützt sich auf Fotografien im dpa-Korpus, die in der überregionalen Presseberichterstattung nicht rezipiert wurden.
 
57
Eine Erklärung bietet Terhoeven (2007, S. 394) zunächst nicht an, sondern sieht vielmehr weiteren Forschungsbedarf.
 
58
Auch vor der Berichterstattung über Cemal Kemal Altun waren einzelne Personen, die sich im Asylverfahren befanden, als Individuen sichtbar geworden. Dies war aber zum einen sehr selten und zum anderen betraf es vor allem Personen aus osteuropäischen Staaten. Vgl. Der Spiegel: Asyl. Hirnrissige Entscheidung, 16.2.1981.
 
59
Süddeutsche: Kemal tus nicht, 31.8.1983.
 
60
Stern: Das Ende eines Rechtswegs, 8.9.1983; taz: Es gibt viele Arten zu töten, 31.8.1983.
 
61
Der Spiegel: Die Spreu vom Weizen trennen (III). Türken und Kurden, 8.9.1986.
 
62
Ebd.
 
63
Stern: Standpunkt, 8.9.1983.
 
64
Tageszeitung: Trauer um Cemal Altun, 31.8.1983.
 
65
Biermann, Wolf: Asyl für den Türken (https://​www.​youtube.​com/​watch?​v=​BSTkhCWvySU. Zugriff: 3.4.2018).
 
66
Deutscher Bundestag – 10. Wahlperiode – 28. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1983 S. 1890 (http://​dipbt.​bundestag.​de/​doc/​btp/​10/​10028.​pdf, Zugriff: 2.10.2017)
 
67
Süddeutsche: ohne Artikel, 1.9.1983.
 
68
Vgl. z. B. den in Abschnitt 3.1.1 zitierten Spiegel-Artikel „Ausländer – Schmerzhafte Grenze gezogen“ vom 7.12.1981.
 
69
Tageszeitung: Angeblicher Sinneswandel im Fall Altun, 2.9.1983.
 
70
Stern: Ende eines Rechtswegs, 8.9.1983.
 
71
Ebd.
 
72
Ausführlich zur Repräsentation des Leichnams von Holger Meins, bei dem ebenfalls christliche Kodierungen prägend sind, Theinert (2017).
 
73
Stern: zu Hause wartet der Henker, 24.5.1984.
 
74
Als beteiligte Akteur*innen führt Claus Melter (2000, S. 52) Richter*innen, Ausländerbehörden, Pilot*innen und Crew, Seelsorger*innen, Ärzt*innen, Polizist*innen, Beamt*innen des Grenzschutzes, weitere private Unternehmen, die Mitarbeiter*innen der Aufnahmelager und Sicherheitsdienste auf.
 
75
Die Datierung wurde auf Grundlage des digitalen Archivs der Agentur Ullstein Bild ermittelt, das inzwischen nicht mehr abrufbar ist. Zwar konnten die im Korpus nachgewiesenen Bilder hier nicht ermittelt werden. Ein Vergleich der abgebildeten Personen mit denen auf den Fotografien des Archivs legt jedoch diesen Schluss nahe.
 
76
Oulios (2015, S. 403) stellt fest, das Thema Abschiebung oszilliere heute zwischen Verhinderung und Zulassung von Öffentlichkeit. Die Zulassung von Öffentlichkeit könne im Effekt auch den Anschein einer demokratischen Beteiligung der Öffentlichkeit erwecken.
 
77
Süddeutsche: Mißbrauch des Asylrechts – Irrfahrt ins gelobte Land, 9.12.1977.
 
78
Ebd.
 
79
Ebd.
 
80
Ebd. Diese identifiziert Miltiadis Oulios (2015, S. 411) im Zeitraum von den 1990er bis in die 2010er Jahre als Hauptargument der Gegner*innen von Einwanderung und den Befürworter*innen von Abschiebungen.
 
81
Der Spiegel: Tod vor Augen, 17.3.1986.
 
82
In den Eingangszeilen wird erläutert, dass zwei ‚Asylsuchende‘ mit zerschlagenen Flaschen die Crew eines Fluges (des Flugzeugs Augsburg) bedroht und den Piloten zur Kursänderung gezwungen haben. Der Spiegel: Asyl: Tod vor Augen, 17.3.1986.
 
83
Ebd.
 
84
Ebd.
 
85
Ebd.
 
86
Ebd.
 
87
Ebd.
 
88
Verbreitung, Konjunkturen und Effekte des Shoa-Vergleichs im Kontext der Produktion von Migration können in dieser Untersuchung nicht systematisch, sondern ausschließlich bezogen auf die einzelnen Fallbeispiele geklärt werden.
 
89
Der Spiegel: Asyl. Offen durchgemogelt, 15.12.1986.
 
90
Ebd.
 
91
Ebd.
 
92
Ebd.
 
93
Ebd.
 
94
Das bedeutet nicht, dass Personen, die als ‚Flüchtlinge‘ in die Bundesrepublik kamen, nie als Intellektuelle sichtbar gemacht wurden. An den Intellektuellen und anderen prominenten Persönlichkeiten aus der Sowjetunion bestand zeitweise reges Interesse. Wie im Fallbeispiel der ‚Ungarn-Flüchtlinge‘ (Abschnitt 2.​1) ausgeführt, stellten die migrierten Prominenten des sowjetischen Machtbereichs und ihre Repräsentation im Bild zeitweise eine symbolische Ressource im ‚Kalten Krieg‘ dar.
 
95
Der Spiegel: Ausländer. Abschreckende Wirkung, 24.8.1981.
 
96
Ebd.
 
97
Ebd.
 
98
Auch Richard Dyer (1997, S. 8) weist in seiner Studie zur visuellen Repräsentation von Whiteness darauf hin, dass weiße Menschen wesentlich mehr Einfluss auf die eigene Repräsentation haben als Schwarze Menschen.
 
99
Der Spiegel: Affären. Schlüssel zur Zelle, 5.9.1983.
 
100
Der Spiegel: Asyl. Kern heraus, 21.9.1987.
 
101
Ebd.
 
102
1986 wurden in Spiegel und Stern im Kontext des Landtagswahlkampfes in Bayern, wo das Thema ‚Asyl‘ unter dem Motto „Die Spreu vom Weizen trennen“ aufgegriffen wurde, einige Aufnahmen aus den Herkunftsländern publiziert. Diese zeigten auch Leichen, gefolterte Körper, Verhaftungen, sowie Aufnahmen, die mit Armut verknüpft sind. Die Aufnahmen brachten das Thema ‚Fluchtursachen‘ ins visuelle Repertoire zurück (Der Spiegel: „Die Spreu vom Weizen trennen“. Serie über Asylanten. I-VII, 1986; Stern: Die sechs Länder aus denen die meisten Asylbewerber kommen, 4.9.1986). Allerdings bildeten Fluchtursachen nicht länger den Ausgangspunkt der Berichterstattung und waren im Verhältnis zu anderen Bildthemen über einen längeren Zeitraum wenig dominant.
 
103
Der Spiegel: Ausländer – Abschreckende Wirkung, 24.8.1981.
 
104
Der Spiegel: Aller Laster Anfang, 3.7.1989.
 
105
Ausnahmen sind vor allem wissenschaftliche Publikationen und sehr vereinzelt auch Artikel in der Presse.
 
106
Tagesspiegel: Heimspiel nach 22 Jahren, 12.10.2002 (https://​www.​tagesspiegel.​de/​kultur/​heimspiel-nach-22-jahren/​354128.​html. Zugriff: 18.6.2018).
 
107
Spiegel-Titel: Zusammenbruch in der Sowjetunion. Massenflucht in den Westen?, 10.12.1990.
 
108
Die Welt: T-Shirts, Rauschgift und Pistolen, 9.9.1989.
 
109
Ebd.
 
111
Die Welt: T-Shirts, Rauschgift und Pistolen, 9.9.1989.
 
112
Ebd.
 
113
In der Ablösung des N-Wortes sei, laut Noah Sow, die primäre Funktion des Wortes zu sehen (2011, S. 667).
 
114
Jenseits des Kontextes können die Bilder auch gegenteilige Effekte erzielen. Unter einem oppositionellen Deutungshorizont, der hier nicht über den Text, sondern über das Wissen der einzelnen Leser*innen an die Bilder heranzutragen wäre, kann die Überlegenheit der Polizisten auch als unerwünschte Machtdemonstration gelesen werden und ihre emotionale Abgeklärtheit als ebenso abzulehnender Ausdruck der Überlegenheit.
 
115
Der Spiegel: Der Stoff versaut das Land, 9.7.1990.
 
116
Ebd.
 
117
Ebd.
 
118
Ebd.
 
119
Ebd.
 
121
Der Spiegel: Der Stoff versaut das Land, 9.7.1990.
 
122
Der Spiegel: Soldaten an die Grenzen, 9.9.1991.
 
123
In diesem Artikel kann Kathrin Hunsicker für den Spiegel zum ersten Mal die Herstellung einer Verbindung von Drogenhandel und Asyl nachweisen.
 
124
Der Spiegel: Soldaten an die Grenzen, 9.9.1991.
 
125
Dieser Lesart liegt ebenfalls ein rassistisches ‚regime of looking‘ zu Grunde, da sie der Prämisse, kurdisch sein müsse mit einer bestimmten Farbe der Haut einhergehen, folgt.
 
126
Der Spiegel: Soldaten an die Grenzen, 9.9.1991.
 
127
Von vereinzelten Ausnahmen abgesehen sind zu nennen die Figur des Zuhälters, der Kontext von Scheinehe oder Prostitution. Siehe auch Hunsicker (2018, S. 250).
 
128
Stern: Ende eines Vorurteils. Ausländerkriminalität, 31.10.1991.
 
129
Die Positionierung als Lehrender ist eine Anordnung auf der symbolischen Ebene. Mit rechtlicher Gleichstellung geht diese nicht unbedingt einher (vgl. dazu auch Abschnitt 4.​1).
 
130
Stern: Asylanten – Sturm auf Europa, 15.8.1991.
 
131
Der Spiegel: Zusammenbruch der Sowjetunion. Massenflucht in den Westen?, 10.12.1990.
 
132
Der Spiegel: Ansturm auf die Wohlstandsfeste, 25.3.1991.
 
133
Spiegel-Titel: Massenflucht in die Bundesrepublik. Gefahr für den Wohlstand?, 22.1.1990.
 
134
Der Spiegel: Ansturm auf die Wohlstandsfeste, 25.3.1991.
 
135
Der Spiegel: Krieg des dritten Jahrtausends, 19.8.1991.
 
136
Stern: Asylanten – Sturm auf Europa, 15.8.1991.
 
137
Stern: Asylanten – Sturm auf Europa, 15.8.1991; Der Spiegel: Krieg des dritten Jahrtausends, 19.8.1991; Die Welt: Flüchtlingsdrama in der Adria, 19.4.1991.
 
138
dpa-s/w-Archiv, Fotografie vom 16.7.1990.
 
139
Die Welt: Flüchtlingsdrama in der Adria, 9.8.1991.
 
140
Der Spiegel: Ansturm auf die Wohlstandsfeste, 25.3.1991.
 
141
Der Spiegel: Krieg des dritten Jahrtausends, 19.8.1991.
 
142
Ebd.
 
143
Die Welt: Die „Lästigen“ vertreiben, 13.8.1991.
 
144
Stern: Sturm auf Europa, 15.8.1991.
 
145
Ebd.
 
146
Der Spiegel: Ansturm der Armen, 11.9.1991.
 
147
Der Spiegel: Wer will Menschen das antun?, 9.11.1992.
 
148
Die Begriffe ‚Rechtsextreme‘ und ‚Linksextreme‘ werden nachfolgend beide in einfache Anführungszeichen gesetzt. Beide Bezeichnungen sind dem Berichterstattungskontext entnommen. Sie werden dort verwendet, um eine politische Mitte von den Rändern aus zu markieren, die historisch durchaus divers war und mit ihren ‚Extremen‘ oft größere Schnittmengen aufwies, als die Begriffe es suggerieren. Gleichzeitig werden die Begriffe in diesem Berichterstattungszusammenhang verwendet, um ‚linksextreme‘ und ‚rechtsextreme‘ Gewalt gleichzusetzen.
 
149
Die Welt: Ohren zu und durch in Bari, 13.8.1991.
 
150
Die Welt: Die „Lästigen“ vertreiben, 13.8.1991.
 
151
Der Spiegel: Asyl. Die Politiker versagen, 6.4.1992.
 
152
Der Spiegel: Krieg des dritten Jahrtausends, 19.8.1991.
 
153
Der Spiegel: Albanien. Den Hahn zudrehen, 11.3.1991.
 
154
Welt: Wir können helfen, 12.11.1956.
 
155
Ebd.
 
156
FAZ: ohne Artikel, 7.10.1991.
 
157
Mark Terkessides (2004, S. 13) kritisiert beide Begriffe zum einen, da sie die Kontinuitätslinien von Rassismus in der deutschen Geschichte verdeckten. Zum anderen basierten sie auf der Vorstellung homogener Gruppen, den Deutschen und den ‚Anderen‘, ‚Ausländern‘, ‚Asylanten‘ oder ‚Fremden‘.
 
158
Aufgrund ihrer geringen Dominanz im Vergleich zu anderen Bildthemen werden sie erst an dieser Stelle erwähnt.
 
159
Der Spiegel: Finished, aus, you go, hau ab, 16.6.1980; Der Spiegel: Titel. Ausländer raus? Fremdenhaß in der Bundesrepublik, 15.9.1980.
 
160
Der Spiegel: Ausländer. Schrumm Schrumm, 22.9.1986.
 
161
Ebd.
 
162
Stern: Randale von rechts, 3.9.1992.
 
163
An dieser Stelle kann keine umfassende Analyse visueller Repräsentationen von rassistischer Gewalt und Rechtsextremismus geleistet werden, der sich die historische Bildforschung bisher nicht gewidmet hat. Ebensowenig kann jedes der Ereignisse für sich bezüglich des komplexen Verhältnisses von Ereignis und medialer Repräsentation analysiert werden. Der Fragestellung und Logik der Arbeit folgend, wird auf einer allgemeineren Ebene auf das Dominante abgehoben, um Subjektpositionen und Bildformeln sowie ihre Bedeutung für Identitäts- und Differenzkonstruktionen im Vergleich zu den bisher rekonstruierten synchron gelagerten Motivkomplexen herauszustellen. Mit dem Zusammenhang rassistischer Gewalt und Presseberichterstattung im Vorfeld der Anschläge beschäftigt sich Siegfried Jäger (1997a), allerdings ohne sich dabei mit der visuellen Seite der Ereignisse zu befassen.
 
164
Stern: Die Saat geht auf, 17.10.1991.
 
165
Ebd.
 
166
Ebd.
 
167
Der Spiegel: Hass. Gewalt gegen Fremde, 30.9.1991.
 
168
Der Spiegel: Jagdzeit in Sachsen, 30.9.1991.
 
169
Stern: Ausländer-Hass: „Kampf bis der letzte Schwarze weg ist“, 2.10.1991.
 
170
Stern: „Wir müssen den ausländischen Mitbürgern helfen“, 31.10.1991.
 
171
Der Spiegel: „Die Seele des Volkes verbogen“,30.11.1992.
 
172
Ebd.
 
173
Stern: „Alte Dämonen kehren zurück.“, 24.9.1992.
 
174
Süddeutsche: Polizeigewalt, 24.9.1991.
 
175
Im Spiegel-Artikel „Jeder streichelt seinen Bimbo“ vom 30.12.1991 werden diverse Reaktionen und Aktionen gegen ‚Ausländer‘- und ‚Fremdenfeindlichkeit‘ benannt. Hier ist auch von durch Kommunen initiierten Plakatkampagnen die Rede. Diese könnten sich als Korpus für eine weitere Untersuchung von visuellen Positionierungen diverser Institutionen und Akteure eignen.
 
176
dpa-s/w-Archiv, 29.8.1992.
 
177
Die Welt: Geste der Solidarität gegen Klima der Angst, 5.10.1991.
 
178
Süddeutsche: Grundgesetzänderung löst das Asylantenproblem nicht, 5.10.1991.
 
179
Die Welt: Geste der Solidarität gegen das Klima der Angst, 5.10.1991.
 
180
Ebd.
 
181
Ähnlich argumentiert Martin A. Berger (2011), der die mediale Berichterstattung zur Bürgerrechtsbewegung in weißen Zeitungen der Nordstaaten der USA untersucht. Er kommt zu dem Schluss, dass Rassismus vor allem als interpersonelles Problem zwischen den prügelnden Polizisten und passiv repräsentierten Schwarzen Menschen gezeigt würde. Die Bilder würden sympathisierende Reaktionen hervorbringen und politische Reformen begünstigen, ohne allerdings die zu Grunde liegenden rassistischen Werthaltungen und soziale Ungleichheiten zu stören (ebd., S. 47).
 
182
Der Spiegel: Lieber sterben als nach Sachsen, 30.9.1991.
 
183
Ebd.
 
184
Der Spiegel: So müßt die Welt untergehen, 30.11.1992
 
185
Der Spiegel: Böse Deutsche, gute Ausländer, 18.11.1991.
 
186
dpa-s/w-Archiv, 14.10.1992.
 
187
Ebd.
 
188
Stern: Bewährungsprobe, 12.11.1992.
 
189
Ebd.
 
190
Stern: Die Böse Saat, 17.10.1991.
 
191
Ebd.
 
192
Die Welt: Der Kampf in Bonn um das Asylrecht. Jagdszenen im Regierungsviertel, 27.5.1993.
 
193
Ebd.
 
194
Ebd.
 
195
Ebd.
 
196
Die Welt: Der Kampf in Bonn um das Asylrecht, 27.5.1993.
 
197
z. B. Stern: Bewährungsprobe, 12.11.1992.
 
198
Die Welt: Der Kampf in Bonn um das Asylrecht, 27.5.1993.
 
199
Ebd.
 
200
Ebd.
 
201
Ebd.
 
202
FAZ: Bonn. Ökumenischer Gottesdienst im Bonner Regierungsviertel, 27.5.1993.
 
203
Ebd.
 
204
Ebd.
 
205
Der Spiegel: Krieg des Dritten Jahrtausends, 13.8.1991.
 
206
Der Spiegel: Ansturm auf die Wohlstandsfeste, 25.3.1991.
 
207
Die Welt: Die „Lästigen‘ vertreiben“, 13.8.1991.
 
208
Stern: Die böse Saat, 17.10.1991; Stern: Ohne sie läuft hier nichts mehr – Schwarze in deutschen Küchen, 10.12.1992.
 
209
Stern: Asylanten – Sturm auf Europa, 15.8.1991.
 
Metadaten
Titel
Chaos, Täterschaft und (potenzielle) Unterlegenheit
verfasst von
Lisa-Katharina Weimar
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-35601-9_3