Skip to main content
Erschienen in:
Buchtitelbild

Open Access 2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

Erfolgreiche Innenentwicklung durch Aktivierung privater Eigentümer*innen

verfasst von : Martina Dettweiler, Hans-Joachim Linke

Erschienen in: Von Beteiligung zur Koproduktion

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Zusammenfassung

Im BMBF-Forschungsprojekt AktVis wurden Methoden zur Aktvierung von Innenentwicklungspotenzialen durch ein dreistufiges Beteiligungsverfahren unter Anwendung einer 3D-Visualisierung erarbeitet und getestet. Dabei spielte die Sensibilisierung der Bürgerschaft, insbesondere der privaten Eigentümer*innen, für die Notwendigkeit und den Mehrwert einer Innenentwicklung vor Ort eine entscheidende Rolle. In diesem Beitrag soll die Frage beantwortet werden, wie die Notwendigkeit der Innenentwicklung privaten Eigentümer*innen bewusstgemacht werden kann, um damit geeignete Maßnahmen anzustoßen.

1 Innenentwicklung benötigt die aktive Mitwirkung der Eigentümer*innen

Das seit Jahrzehnten verfolgte Ziel der Innenentwicklung, dessen Umsetzung trotz politischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Konsenses immer noch hinter den politischen Vorgaben zurückbleibt, war Anlass für das Forschungsprojekt „Aktivierung von Flächenpotenzialen für eine Siedlungsentwicklung nach innen – Beteiligung und Mobilisierung durch Visualisierung“ (AktVis). Durch die Nachhaltigkeitsdebatte und das Wissen über die Endlichkeit der Ressource Boden sind ein sparsamer Umgang mit ihm sowie eine Optimierung der vorhandenen Siedlungsflächen ein wichtiges raumplanerisches Leitbild geworden (vgl. Franck und Overbeck 2012, S. 101). Innenentwicklung zielt auf die Deckung des zukünftigen Flächenbedarfs durch Nutzung innerörtlicher und bereits erschlossener Flächen, die Steigerung der städtebaulichen Qualität des Ortes und den Schutz von Freiflächen im Außenbereich (vgl. Seimetz 2008, S. 4). Potenziale zur Innenentwicklung sind in großem Umfang flächendeckend, allerdings regional unterschiedlich ausgeprägt, vorhanden. Die Wiedernutzung von Baulücken, Brachflächen und Leerständen ist ein wichtiger Beitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Trotz großer Bemühungen zur Aktivierung der Potenziale sind viele dieser Flächen weiterhin ungenutzt (vgl. Ferber et al. 2010, S. 3).
Hierbei ist die Rolle von privaten Eigentümer*innen im Prozess der Innenentwicklung in der fachlichen Diskussion aktuell relevant (vgl. u. a. Schmidt und Vollmer 2017). Sie sind in der Planung zentrale Akteure, da öffentliche Planung häufig in private Rechte eingreift und stark von der Mitwirkung privater Eigentümer*innen und deren Bereitschaft zur Zielerreichung abhängig ist. Diese Abhängigkeit hat Auswirkungen auf die Kommunikation in der Planung, und es werden konkrete Strategien benötigt, wie Private zur Innenentwicklung aktiviert werden können (vgl. Selle 2000, S. 70; Vollmer 2015, S. 15). Die aktive Mitwirkung der privaten Eigentümer*innen bei der Ortsentwicklung ist dementsprechend ein zentraler Baustein der Innenentwicklung. Insbesondere wird die fehlende Verkaufs- und Handlungsbereitschaft der Eigentümer*innen als Herausforderung gesehen. Die Gründe, warum Eigentümer*innen nicht an einer Nutzung der Potenziale oder dem Verkauf von Grundstücken interessiert sind, sind vielfältig. So können die Flucht in Immobilienwerte als Reaktion auf die Finanzkrise ein Grund sein oder komplexe Eigentumsstrukturen und Streitigkeiten in Erbengemeinschaften die Verwertung eines Potenzials behindern (vgl. BBSR 2013, S. 91 ff.). Auf kommunaler Seite gibt es zudem kaum Wissen über die vielfältigen Interessen der Eigentümer*innen und darüber, wie eine Aktivierung gelingen kann. Eine nähere Betrachtung dieser Gruppen zeigt deren große Heterogenität. Diese resultiert aus Unterschieden bei der räumlichen und emotionalen Bindung zur Immobilie, den Bewirtschaftungsstrategien, den Kompetenzen und den Motivlagen sowie beim Wissen bezüglich immobilienwirtschaftlicher Fragestellungen (vgl. Schmidt und Vollmer 2017, S. 27; Vollmer 2015, S. 84 ff.). Trotz Anerkennung der Relevanz dieser Akteursgruppe findet aktuell eine Ansprache der Eigentümer*innen noch wenig Zuspruch aufseiten der Politik, da die Thematisierung von Privateigentum als politisch umstritten sowie heikel gilt, einer sensiblen Vorgehensweise bedarf und ungewisse Erfolgsaussichten birgt (vgl. Müller-Herbers et al. 2011, S. 125; Umweltministerium BW und StMUG 2008, S. 4 f.). Deswegen wird die Ansprache von Privateigentümer*innen meist gescheut.
Im Zuge von Innenentwicklungsbestrebungen sind sowohl die betroffenen Eigentümer*innen der Potenzialflächen als auch die Anwohner*innen als Akteure der Stadtentwicklung in den Prozess einzubeziehen (Schmidt und Vollmer 2017, S. 27; Vollmer 2015, S. 15). Als Marktakteure entscheiden Bürger*innen, vor allem durch ihre (Wohn-)Standortentscheidung, über die Siedlungsentwicklung und sind für die Akzeptanz der Maßnahmen wichtig, die mithilfe einer Sensibilisierung für die Thematik erreicht werden kann. Neben der verstärkten Forderung nach Teilhabe an (Planungs-)Entscheidungen sind es die geringer werdenden finanziellen Gestaltungsspielräume der öffentlichen Akteure, die seit den 1990er-Jahren eine Verbreitung und Entwicklung verschiedener Beteiligungsformate bewirkten. Private werden als Kooperationspartner*innen in der Stadtentwicklung benötigt, und zugleich wollen sie sich einbringen und engagieren (vgl. Nanz und Fritsche 2012, S. 9 f.; Selle 2018, S. 21). Das Umweltministerium Baden-Württemberg und das Bayerische Staatsministerium für Umwelt haben folgende Schritte zur erfolgreichen Innenentwicklung definiert (vgl. Umweltministerium BW und StMUG 2008, S. 2 f.):
1.
Vorteile der Innenentwicklung erkennen
 
2.
Erfassung der Innenentwicklungspotenziale
 
3.
Kommunaler Grundsatzbeschluss
 
4.
Aktivierungsmaßnahmen (z. B. Ansprache der Eigentümer*innen)
 
AktVis greift diese Schritte auf und geht von den Annahmen aus, dass der Mehrwert von Innenentwicklung sowie ihre Herausforderungen der Bürgerschaft vermittelt und diese für die Thematik sensibilisiert werden muss sowie die Eigentümer*innen darauf aufbauend gezielt zur Umsetzung aktiviert werden können. Für die Aktivierung setzte AktVis auf verschiedene Beteiligungsangebote, eine Eigentümer*innenansprache und eine unterstützende 3D-Visualisierung, um so die Akzeptanz für Innenentwicklung zu erhöhen und ein aktives Handeln der Eigentümer*innen zu induzieren. Dieser Beitrag thematisiert die Frage: Wie können ein Bewusstsein für die Relevanz der Innenentwicklung bei privaten Eigentümer*innen und damit ein Anstoß zur Innenentwicklung erreicht werden?

2 Das Forschungsprojekt AktVis

Durch den Einsatz von Beteiligungs- und Visualisierungsinstrumenten wurde innerhalb von zwei Jahren (03/2017–02/2019) erprobt, welche Auswirkungen auf die Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen in kleinen und mittleren Kommunen zu beobachten sind. Dafür arbeitete das Forschungsprojekt interdisziplinär: die TU Darmstadt mit dem Fachgebiet Landmanagement sowie der Arbeitsgruppe Arbeits- und Ingenieurpsychologie, das Fraunhofer-Institut für graphische Datenverarbeitung IGD und drei Modellkommunen. Als Multiplikator zur Verbreitung der Ansätze und als strategischer Partner begleitete zudem das Regionalmanagement des Kreises Darmstadt-Dieburg das Vorhaben. Ziele waren die Erarbeitung von übertragbaren Strategien zur
  • Entwicklung von Prozessen und Instrumenten zur Flächenaktivierung,
  • Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung für das Thema Innenentwicklung und die damit verbundene gesellschaftliche Verantwortung,
  • Aktivierung der Mitarbeit und des Engagements für die Umsetzung der Innenentwicklung,
  • 3D-Visualisierung als Informationsträger und Arbeitsmittel für Workshops zur Verbesserung von Kommunikation und Kooperation,
  • Entwicklung und Erprobung von praxisnahen Entscheidungshilfen sowie von interaktiven Planungsinstrumenten,
  • Umsetzung der Innenentwicklung durch konkrete Projekte.
Um sich den Forschungsthemen zu nähern und Lösungsansätze zu identifizieren, wurde der Forschungsfokus bei AktVis auf drei eher ländlich geprägte Kommunen bzw. Ortsteile gelegt: Bensheim mit dem Ortsteil Langwaden, der historische Ortskern von Münster (Hessen) sowie der Ortsteil Ober-Klingen der Gemeinde Otzberg. Die Voraussetzungen einer Innenentwicklung sind in allen drei Kommunen vergleichbar. So besteht aufgrund der Lage innerhalb der Metropolregionen Frankfurt-Rhein-Main bzw. Rhein-Neckar (vgl. Abb. 1) und der damit verbundenen guten verkehrlichen Erreichbarkeit nahe gelegener Mittel- und Oberzentren sowie in Verbindung mit relativ günstigen Grundstückspreisen eine hohe Nachfrage nach Wohnraum. Im Bereich der historischen Ortskerne haben die drei Orte schwierige Verkehrssituationen sowie veraltete Gebäudestrukturen, die dem jetzigen und künftigen Bedarf nicht gerecht werden. Themen der Sicherung der Daseinsvorsorge sind neben der baulichen Innenentwicklung wichtige Zukunftsaufgaben. In allen drei Kommunen gibt es erhebliche, meist kleinteilige Innenentwicklungspotenziale wie Baulücken und Leerstände, und es liegen politische Beschlüsse vor, der Innenentwicklung Vorrang gegenüber Außenentwicklung einräumen. Erste Aktivitäten der Kommunen zur Intensivierung der Innenentwicklung haben jedoch gezeigt, dass die Kommunen selbst kaum über eigene Flächen oder Immobilien verfügen und somit zur Umsetzung von Innenentwicklungsmaßnahmen auf die Mitwirkung privater Eigentümer*innen angewiesen sind.
Ausgangspunkt der Flächenaktivierung bildeten die Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung für das Thema Innenentwicklung. Denn „viele Innovationen müssen zunächst ‚in die Köpfe der Leute‘, um eine Chance auf Realisierung zu haben“ (Selle 2000, S. 172). Zur Vermittlung der Notwendigkeit eines sparsamen Umgangs mit Flächen und zur Generierung der Akzeptanz für die Umsetzung von Innenentwicklungsmaßnahmen wurden zahlreiche Aktionen durchgeführt. Hierzu zählten Ortsrundgänge, mehrfache Gesprächsrunden mit Ortsbeiräten, die Einrichtung einer Webseite sowie eine erste Bürgerbefragung, die in Abschn. 3.1 näher erläutert werden. Durch diese Öffentlichkeitsarbeit sollte eine Diskussion über das Thema Innenentwicklung initiiert werden. Begleitet wurde der Prozess durch eine kontinuierliche Analyse der räumlichen Situation, u. a. eine Erhebung der Innenentwicklungspotenziale, sowie die Abstimmung innerhalb der Kommunen.
Im Anschluss erfolgte, um den aktuellen Problemen und Herausforderungen in den Kommunen zu begegnen, ein dreistufiger Beteiligungs- und Aktivierungsprozess (vgl. Abb. 2), der in Abschn. 3.2 und 3.4 dargestellt wird. Die aufeinander aufbauenden Stufen bestanden aus drei räumlichen Ebenen, die immer großmaßstäblicher und konkreter wurden (Ortsteil-, Quartiers- und Projektebene). Zuerst wurden im Rahmen von Workshops auf der Ortsteilebene vorhandene städtebauliche Defizite und Handlungsfelder identifiziert und diskutiert, u. a. anhand der Darstellung der Flächenpotenziale vor Ort. Nach dieser Diskussion über die Ortsentwicklung zur Information und ersten Sensibilisierung diente die Quartiersebene als Mittlerin zwischen der abstrakten Ebene des Ortsteils und der konkreten Umsetzungsebene des Projektes, auf der die Eigentümer*innen aktiv werden sollten. Für die Quartiersebene wurden räumliche Bereiche zur vertieften Auseinandersetzung festgelegt. Die Eigentümer*innen und Anwohner*innen dieser Quartiere wurden gezielt per Anschreiben durch die Kommune angesprochen und eingebunden. Die jeweiligen Workshops, die mit einem gemeinsamen Rundgang durch die betreffenden Quartiere starteten, sollten den Teilnehmenden verdeutlichen, dass ihr Grundstück möglicherweise Potenzial für weitere Nutzungen bietet. Durch eine begleitende Ansprache der Eigentümer*innen ließen sich Kenntnisse über deren Interessen gewinnen und gleichzeitig konnte ein zielführendes Beratungsangebot aufgebaut werden, das die Eigentümer*innen bei der Umsetzung ihrer Interessen unterstützte. Zu den identifizierten Potenzialen wurden anschließend auf Projektebene Beratungsgespräche geführt. Innerhalb des Aktivierungsprozesses standen stets die aktive Mitarbeit und die konkrete Umsetzung von Innenentwicklungsmaßnahmen durch die Privaten im Vordergrund. Mithilfe des Herantastens an konkrete Innenentwicklungsprojekte wurde versucht, die Hemmnisse für die Umsetzung zu verringern: Es wurden zunächst für die Fragen der Ortsentwicklung sensibilisiert und dann die konkreten Maßnahmen, die Einzelne ergreifen können, thematisiert. Im engen Zusammenhang standen hierbei das gestärkte Bewusstsein und die Akzeptanz für die Maßnahmen. Die abschließende zweite Befragung der Bürger*innen diente der Evaluation des Forschungsprojektes.
Erkenntnisse aus der Partizipationsforschung wie die Bedeutung eines ausreichenden Informationsflusses und einer frühzeitigen sowie eindeutigen Definition sowie Kommunikation der Ziele, der Grenzen und des Ablaufs der Beteiligung wurden bei der Konzipierung der Beteiligungsformate berücksichtigt. So wurde allen Beteiligten am Anfang der Veranstaltungen vermittelt, welche Wirkungen ihre aktive Teilnahme haben könnte und welche Rolle sowie Zuständigkeit sie im Verfahren innehaben. Zudem wurde u. a. durch die begleitende Öffentlichkeitsarbeit und die Moderation der Workshops versucht, gegenseitige Wertschätzung, Kommunikation auf Augenhöhe sowie Transparenz als ausschlaggebende Faktoren einer erfolgreichen Partizipation (vgl. Nanz und Fritsche 2012, S. 32 ff., 130 f.; Selle 2014, S. 414 ff.) sicherzustellen.
Ein weiterer Baustein bei der Sensibilisierung und Beteiligung stellte die interaktive Ortsentwicklung dar. Diese wurde im Forschungsprojekt durch den Einsatz eines webbasierten Geoinformationssystems (WebGIS) ermöglicht, der näher in Abschn. 3.3 beschrieben wird. Informationen können in Geoinformationssystemen (GIS) geografisch strukturiert und bearbeitet werden. Dies bietet den Vorteil, dass relevante Daten auf einer virtuellen Karte verortet werden, sich pflegen lassen und anderen Nutzenden zugänglich gemacht werden können. Zudem dient es nicht nur der Erfassung und Speicherung relevanter, raumbezogener Daten, sondern auch deren Präsentation (vgl. Bill 2016, S. 8 f.). In AktVis wurden als Informationsmittel und zur Verbesserung der Kommunikation sowie der Kooperation über ein WebGIS die Möglichkeiten der 3D-Visualisierung eingesetzt, durch die die bestehende örtliche Situation abgebildet und mögliche Veränderungen direkt interaktiv erprobt werden konnten. Visualisierung kann ein zentrales Element zur Aktivierung sein, indem sie unterstützt, die Nutzenden auf Themen aufmerksam zu machen, zu sensibilisieren sowie zur Teilhabe zu aktivieren. Mittels Visualisierung können der Ort und komplexe Zusammenhänge räumlich erfahrbar abgebildet werden, quasi ein virtueller Ortstermin (vgl. Manz 2015, S. 133 f.; Petrin 2017, S. 137). Das WebGIS diente als interaktives Planungstool, mit dessen Hilfe die Bürger*innen ihre Ideen und Anregungen äußern, aber auch erste, denkbare bauliche Veränderungen ausprobieren konnten (vgl. Abschn. 3.3). Entscheidend war, dass mithilfe einer interaktiven Ortsentwicklung mit Werkzeugen zur aktiven Gestaltung und zum Verfassen von Anmerkungen die passive Betrachterrolle aufgebrochen werden konnte (vgl. Coors et al. 2016, S. 323). Die Anwendung wurde bei den Veranstaltungen von AktVis auf einem Multitouch-Tisch (interaktive Datentische, an denen Planungsinhalte dargestellt und bearbeitet werden können und die ein digitales und interaktives Arbeiten ermöglichen) genutzt und diente dort als digitale Version einer Kartengrundlage sowie weiterer Arbeitsmaterialien (vgl. Abb. 7). Gleichzeitig konnte das WebGIS online von zuhause aus verwendet werden. Damit wurde eine Verknüpfung von lokaler, direkter und Online-Partizipation erprobt. Denn „bisherige Erfahrungen [deuten] darauf hin, dass eine Kombination aus Präsenzveranstaltung(en) und Online-Phasen sich förderlich auf die Entstehung eines verbindlichen Diskussionszusammenhangs auswirken kann“ (Nanz und Fritsche 2012, S. 113).
Die Chancen, aber auch Herausforderungen dieses Formates der Aktivierung in Verbindung mit den weiteren in AktVis erprobten Formaten zur Einbindung der Bürger*innen und Eigentümer*innen sollen nachfolgend vorgestellt werden.

3 Gezielte Einbindung der Bürger*innen und Eigentümer*innen

Wie in Kap. 1 beschrieben ist eine Einbindung der unterschiedlichen Akteure der Stadtentwicklung für den Anstoß in Richtung Innenentwicklung essentiell. Es sind Prozesse und Instrumente erforderlich, die sowohl potenzielle Mehrwerte einer Flächenaktivierung hervorheben und nachvollziehbar kommunizieren als auch ein Bewusstsein für die gesellschaftliche Verantwortung schaffen. Dafür sind aufbauend auf einer Öffentlichkeitsarbeit und einem Beteiligungsprozess die Ansprache und Beratung der Eigentümer*innen notwendig. Die im Forschungsprojekt AktVis erprobten Maßnahmen zur Aktivierung werden nachfolgend in den Abschn. 3.1 bis 3.4 erläutert sowie die gesammelten Erkenntnisse aus der Projektlaufzeit beschrieben und ihr Zusammenwirken im anschließenden Kap. 4 diskutiert.

3.1 Aktivierung durch Öffentlichkeitsarbeit

Der Einsatz von Methoden und Instrumenten zur öffentlichen Kommunikation wird als Öffentlichkeitsarbeit bezeichnet. Sie stellt den unterschiedlichen Zielgruppen wichtige Informationen zur Verfügung und soll ein öffentliches Interesse, im Kontext von AktVis, für Innenentwicklung generieren. Des Weiteren ermöglicht und unterstützt Öffentlichkeitsarbeit die Kommunikation zwischen Anbieter*innen und Zielgruppen, beispielsweise indem Veranstaltungen oder Ansprechpartner*innen für bestimmte Angebote publik gemacht werden (vgl. Brinker und Sinnig 2011, S. 32). Es können Online- und Offline-Komponenten der Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden. „Generell gilt dabei, dass die Offline-Berichterstattung der örtlichen Tageszeitung für regionale Informationen immer noch eine höhere Bedeutung hat als das Internet – auch bei der jüngeren Bevölkerung“ (BBSR 2017b, S. 34).
In AktVis sollte die Öffentlichkeitsarbeit nicht nur das Vorhaben bekannter machen, sondern zugleich als vorbereitende Maßnahme die Teilnahme an den Workshops erhöhen und im Nachgang die Ergebnisse sowie die WebGIS-Plattform weiter bekannt machen. Besonders das aktive Nachdenken über Innenentwicklung und das daraus induzierte Handeln sollten gefördert werden. Dazu war eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit erforderlich, durch die auch komplexe Planungsentscheidungen kommuniziert werden konnten. Sie nahm daher einen hohen Stellenwert innerhalb der gesamten Projektarbeit ein. Es zeigte sich, dass über die Vorteile und Notwendigkeit der Innenentwicklung kaum Kenntnisse in der Bevölkerung bestanden. Deshalb sollte die Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere durch eine crossmediale Ansprache mit indirekten Formaten wie Presse, Flyer und Webseite sowie direkten Formaten im öffentlichen Raum, auf eine stärkere Sensibilisierung durch Information hinwirken. So betont auch die Literatur den Mehrwert einer Verzahnung von Online-Angeboten und analogen Informationsangeboten, um Themen zielgruppenspezifisch und crossmedial in der Öffentlichkeit zu verankern (vgl. Difu 2008, S. 7).
Die Webseite stellte als ständig verfügbare und aktuelle Informationsquelle sämtliche Informationen rund um AktVis bereit. Bei ihr und weiteren Produkte der Öffentlichkeitsarbeit wurde auf eine allgemein verständliche Sprache sowie eine plakative, ansprechende grafische Darstellung geachtet, die bei der Vermittlung von Inhalten wichtig sind (vgl. Fahrenkrug und Kilian 2011, S. 180). Über die Webseite wurden Neuigkeiten und Termine publik gemacht sowie Informationen zum Thema Innenentwicklung und die Beteiligungsergebnisse bereitgestellt. Gleichzeitig bestand die Möglichkeit der Kontaktaufnahme. Pressemitteilungen wurden je nach Kommune an die örtlichen und überörtlichen Zeitungen sowie die kommunalen Internetseiten versandt. Des Weiteren wurde die Möglichkeit, Newsletter zu beziehen, angeboten, um interessierte Bürger*innen und kommunale Vertreter*innen gezielt über die Fortschritte in AktVis und Neuigkeiten informieren zu können. Diese Option ermöglicht einen zusätzlichen, flexiblen und bei geringem Budget leicht umsetzbaren Informationskanal, der direkt Interessierte anspricht und nach Umfang sowie Inhalt bedarfsgerecht angepasst werden kann (vgl. Ginski und Thissen 2017, S. 28; Fahrenkrug und Kilian 2011, S. 182).
Aktionen im öffentlichen Raum waren eine weitere Maßnahme der Öffentlichkeitsarbeit zur Aktivierung. Die Vorteile solcher Maßnahmen liegen in einer möglichen direkten Ansprache von Passant*innen und somit einer direkten Kommunikation. Außerdem können sie durch einen „Event-Charakter“ Aufmerksamkeit und Interesse generieren (vgl. BBSR 2017c, S. 55). Vor allem für städtebauliche Thematiken, wie die Bestandsentwicklung, bietet sich eine Verlagerung des Dialogs in den räumlichen Kontext an. Durch eine positive Kommunikation der örtlichen Besonderheiten besteht die Chance, ein stärkeres Bewusstsein für die Handlungsoptionen in der Bürgerschaft zu schaffen (vgl. Schmidt und Vollmer 2017, S. 246). Im Rahmen von AktVis wurden verschiedene Maßnahmen, wie eine Sprayaktion und Ortsrundgänge, im öffentlichen Raum initiiert. Die Sprayaktion fand in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Verwaltung und den Ortsbeiräten in zwei Kommunen statt. Die Aktion sollte innerhalb der Orte für Themen der Innen- und Ortsentwicklung sensibilisieren, die Bürger*innen zum Nachdenken anregen und sie zugleich auf AktVis aufmerksam machen. Die auf Gehwege mit Kreidespray gesprayten Symbole und Texte orientierten sich an den städtebaulichen und sozialräumlichen Herausforderungen, wie Leerstand und veraltete Gebäudestrukturen, fehlende Barrierefreiheit, Verkehrsproblematiken und mangelnde Attraktivität öffentlicher Räume (vgl. Abb. 3). Insgesamt verzeichnete die Aktion den gewünschten Erfolg. Die Symbole lösten Diskussionen über AktVis selbst und dessen Ziele aus. Dennoch waren die Reaktionen auf die Sprayaktion nicht durchweg positiv. Vereinzelt wurde die Aktion als „provokant“ bezeichnet. In Münster (Hessen) wurde als Alternative zur Sprayaktion ein Ortsrundgang als Element der Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld der ersten Beteiligungsstufe auf Ortsteilebene durchgeführt (vgl. Abb. 3). Weitere Ortsrundgänge fanden im Zuge der zweiten Beteiligungsstufe auf Quartiersebene als Einstieg in die Workshops statt. Spazier- und Rundgänge stellen in der Stadtentwicklung ein einfaches, aber hochkommunikatives Format der Öffentlichkeitsarbeit dar (vgl. BBSR 2017c, S. 12).
Eine weitere wichtige Maßnahme zur Aktivierung der Bürgerschaft sowie zur Anregung einer Beteiligung am Prozess war eine umfangreiche Bürger*innenbefragung. Ziel dieser ersten Befragung war die Untersuchung der Wohn- und Lebensverhältnisse sowie die Erfassung der Wünsche der betroffenen Bürger*innen an die Ortsentwicklung und ihrer Bedürfnisse. Diese Informationen dienten u. a. der Vorbereitung der ersten Workshops. Die Befragung erzielte insgesamt eine befriedigende Rücklaufquote. Während in Ober-Klingen und Langwaden, gemessen an den verteilten Bögen, die Rücklaufquote relativ hoch war (18 bzw. 22 %), war sie in Münster (Hessen) deutlich schlechter (6 %). Möglicher Grund für die Rücklaufquoten in Ober-Klingen und Langwaden könnte zum einen der Effekt der Sprayaktion sein, zum anderen wurden die Fragebögen in diesen Orten durch die Ortsbeiräte beworben.
Mit einer Kombination von rein informativen Formaten und direkter Ansprache sowie Maßnahmen mit „Event-Charakter“ konnte eine positivere Wahrnehmung von Innenentwicklung erreicht werden. Es fand eine frühzeitige Information über das Vorgehen und die Ziele von AktVis statt. Insgesamt konnte durch die Öffentlichkeitsarbeit ein gewisses Interesse am Forschungsprojekt erzielt werden. Dennoch bleibt zu berücksichtigen, dass wirksame Kanäle immer ortsspezifisch fungieren und zwischen den Kommunen stark variieren. Außerdem fand kein Vergleich der unterschiedlichen Intensitäten der Öffentlichkeitsarbeit in den einzelnen Modellkommunen statt.

3.2 Aktivierung durch Beteiligungsveranstaltungen

Seit Ende der 1960er-Jahre ist Partizipation ein stetig relevanter werdendes Thema in der Stadtentwicklung. In dieser Zeit wandelten sich das Verständnis sowie die Formate fortwährend. Aktuell steht die kooperative Planung, die neben der Beteiligung der Öffentlichkeit auch deren Mobilisierung und ein abgestimmtes Handeln der unterschiedlichen privaten und öffentlichen Akteure beinhaltet, im Vordergrund. Dabei besteht die Hoffnung auf mehr Akzeptanz sowie das Ergänzen des Wissens und der Ideen durch die kooperative Herangehensweise. Gründe für diesen Wandel sind des Weiteren die Notwendigkeit der öffentlichen Hand zur Kooperation in Zeiten kleiner werdender eigener finanzieller Spielräume (vgl. Selle 2018, S. 47). Unter Partizipation wird dabei nicht nur die Einbindung der Bürger*innen, sondern auch weiterer Organisationen, der Fachöffentlichkeit sowie Verwaltung und Politik verstanden. Dabei lässt sich Partizipation nach Sherry Arnstein in verschiedene Intensitätsstufen unterteilen (vgl. Arnstein 1969, S. 217). Diese reichen von Manipulation als Stufe geringer Partizipationsintensität über Information, Konsultation und Kooperation bis hin zu vollständiger Bürgermacht als Stufe höchster Partizipationsintensität. Für AktVis relevante Partizipationsstufen waren Information, Konsultation und Kooperation. Bei reiner Information werden zivilgesellschaftliche Akteure über die Planungen oder Entscheidungen lediglich informiert, können sie jedoch nicht mit beeinflussen. Klassischerweise gehören hierzu Informationsveranstaltungen, Vorstellung von Planungen sowie bereitgestellte Informationen auf Internetseiten oder in der Presse. Auf der nächsten Stufe, der Konsultation, können die Beteiligten darüber hinaus selbst zu den vorgestellten Entwürfen oder einer Frage Stellung nehmen und ihre Meinung äußern. Eine intensivere Form der Partizipation stellt schließlich die Kooperation dar. Hier werden Planungen gemeinsam erstellt. Hierdurch erhalten die Beteiligten Mitspracherecht bei anstehenden Planungen, sofern die fachlichen Kompetenzen und rechtlichen Rahmenbedingungen dies zulassen (vgl. BMVI 2014, S. 13 f.; Nanz und Fritsche 2012, S. 23).
Im Sinne von potenziellen Innenentwicklungsmaßnahmen, die durch private Eigentümer*innen sowie die lokale Bürgerschaft initiiert werden sollen, kann für AktVis von der Partizipationsform der Kooperation gesprochen werden. Die Privatpersonen sollten gemeinsam mit Politik und Verwaltung und mittels Unterstützung der Wissenschaft kooperieren, um so gemeinsam für eine Ortsentwicklung mit mehr Lebensqualität innerhalb ihrer Orte zu sorgen. Als Grundlage der Kooperation wurden stets die Information und Konsultation verstanden. Alle involvierten Akteure sollten über die relevanten Ziele und Inhalte von AktVis ausreichend informiert werden und ihre Meinung zu möglichen Innenentwicklungsmaßnahmen äußern können, bevor sie schließlich gemeinsam einen Plan zur Umsetzung erarbeiten. Bei den Beteiligungsveranstaltungen in AktVis (vgl. Kap. 2) zeigte sich, dass die erste Stufe, die Ortsteilebene, wichtig war, um den Gesprächsbedarf über die vielfältigen Themen der Ortsentwicklung zu decken. In der zweiten Stufe, der Quartiersebene, konnten daraufhin Möglichkeiten zur baulichen Umsetzung diskutiert werden. Die steigende Konkretheit der Planungen und Maßnahmen rief jedoch gleichzeitig Hemmnisse bei der Artikulierung von Umsetzungsvorschlägen aufseiten der Beteiligten hervor. Fehlende Handlungsbereitschaft war ebenso beobachtbar wie das Vorhandensein engagierter und motivierter Eigentümer*innen. Weitere Erkenntnisse aus den Beteiligungsveranstaltungen auf diesen beiden Ebenen werden im Folgenden erläutert.

3.2.1 Ortsteilebene

Auf der Stufe der ortsteilweiten Beteiligung wurden den Bürger*innen die Innenentwicklungspotenziale im jeweiligen Ortsteil vorgestellt, diese mit den Möglichkeiten der Außenentwicklung verglichen und erste Ansätze für städtebauliche Verbesserungen erarbeitet. Ziel war die Schaffung eines Bewusstseins für die Potenziale und Möglichkeiten der Innenentwicklung. Die erste Workshopstufe war der Auftakt der Beteiligung und fand jeweils an einem Samstag statt. Als erste Ebene der dreistufigen Beteiligung sollten allgemeine städtebauliche Rahmenbedingungen für eine Innenentwicklung als Konsenslösung zwischen Bürgerschaft, Eigentümer*innen, Politik und Verwaltung erarbeitet werden. Durch ein besseres Verständnis der Restriktionen und Potenziale vor Ort sollten der Mehrwert einer Innenentwicklung verdeutlicht und die Aktivierung unterstützt werden. Die Konzeption der Workshops basierte auf bestehenden Erfahrungen bei vergleichbaren Prozessen unter Berücksichtigung der Ergebnisse der ersten Befragung (vgl. Abschn. 2 und 3.1). Einladungen wurden mit der zuvor durchgeführten Befragung verteilt und zusätzlich durch Presse, örtliche Plakate und in einzelnen Fällen durch direkte Ansprache kommuniziert. Fünf verschiedene Arbeitstische griffen die Themen aus der Befragung auf, die trotz einiger Unterschiede zwischen den Kommunen viele Gemeinsamkeiten aufwiesen, sodass die gleichen Stationen für alle drei Kommunen vorbereitet wurden. Je nach Station wurden entweder eine leere Tischdecke, eine Tischdecke mit Karte oder der Multitouch-Tisch als Arbeitsgrundlage vorbereitet. Um eine umfassende Beteiligung zu erzielen, sollten die Teilnehmer*innen die Chance bekommen, durch Gruppenbildung und Rotation an allen fünf Thementischen mitzuwirken, dadurch nutzten alle Teilnehmenden den Multitouch-Tisch. Die Thementische mit dazugehörigen Zielrichtungen sind in Abb. 5 dargestellt.
Die Ergebnisse zeigten, dass in allen drei Kommunen offensichtliche Innenentwicklungspotenziale wie Leerstände und große Freiflächen wahrgenommen werden. Besonders Leerstände und ungepflegte Immobilien riefen bei den Teilnehmenden häufig den Wunsch nach Veränderung und Belebung hervor. Dennoch wurden Hemmungen deutlich, Grundstücke von Nachbar*innen als Potenzial einzustufen, da dies als anklagend hätte empfunden werden können. Innenentwicklungspotenziale wurden zumeist als Veränderungen im Bestand diskutiert. In allen drei Orten zeigte sich, dass die Teilnehmenden Interesse an ihrem Ort und seiner Zukunft haben. Im Anschluss wurden alle Anmerkungen analysiert und die Erkenntnisse für die weiteren Beteiligungsstufen und die kommunale Arbeit aufbereitet.

3.2.2 Quartiersebene

Mithilfe der Ergebnisse der ersten Beteiligungsstufe auf Ortsteilebene konnten, ergänzt durch räumliche Analysen, Quartiere mit möglichen Handlungsoptionen und Potenzialen für eine Weiterentwicklung identifiziert werden. Es kristallisierten sich mit den alten Ortskernen jeweils Quartiere heraus, denen besonderes Augenmerk geschenkt werden sollte. In diesen Quartieren wurden weitere Workshops durchgeführt. Ziel der Workshops war es, konkrete bauliche Projektideen in den Quartieren zu generieren sowie die städtebaulichen Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung festzuhalten. In Vorbereitung der Workshops wurden die Immobilieneigentümer*innen und Anwohner*innen der identifizierten Quartiere intensiv eingebunden. Alle Eigentümer*innen wurden persönlich zu den Workshops eingeladen. Diese erfolgte schriftlich durch die Kommunen, die die Adressen und Daten der Eigentümer*innen für die Kontaktaufnahme u. a. im Grundbuch bzw. ihrem Register zur Grundsteuer einsehen können. Ergänzend ist ein Abgleich mit den Daten der Einwohnermeldeämter möglich (vgl. Schmidt und Vollmer 2017, S. 224). Im Fall von Langwaden wurden die Einladungen durch den Ortsvorsteher sowie eine Mitarbeiterin der Stadt verteilt. In Ober-Klingen wurden die Anwohner*innen in den Quartieren durch den Ortsbeirat zur Teilnahme motiviert.
Den Beginn der Workshops bildete ein Quartiersrundgang, bei dem über Potenziale des Quartiers gesprochen wurde. Anschließend wurden in Gruppenarbeit konkrete bauliche Projektideen in den Quartieren entwickelt sowie die städtebaulichen Rahmenbedingungen für diese Weiterentwicklungen erörtert (vgl. Abb. 4). In Langwaden stand beispielsweise die Bebauung in zweiter Reihe neben der Nutzung von Scheunen im Mittelpunkt des Workshops. Hier wurden durch die Teilnehmenden konkrete städtebauliche Lösungen, auch in Varianten, entwickelt und diskutiert. Ein Grund für die qualitativ hochwertigen Ergebnisse könnte der hohe Anteil der anwesenden Eigentümer*innen und die insgesamt hohe Zahl an Interessierten sein, die gemeinsam ihren Ort weiterentwickeln wollen. Dies ist ein Hinweis, dass die aufwendige persönliche Einladung wirkungsvoll war.

3.3 Aktivierung mithilfe des WebGIS

Verschiedene Formate der Online-Partizipation prägen seit den späten 1990er-Jahren in Deutschland die Bürger*innenbeteiligung. So werden webbasierte Medien für Anliegenmanagement, kommunale Bürger*innenhaushalte, formelle Bauleitplanungen, informelle Planungsprozesse, Civic Hacking, zivilgesellschaftliche Plattformen und Blogs zur Vernetzung, zur Organisation, zum Protest oder zur Information von Fachplanungen bzw. Einzelvorhaben eingesetzt (vgl. BBSR 2017b, S. 20 ff.; Klemme et al. 2017, S. 17 f.). Der Einsatz webbasierter Medien in Partizipations- und Stadtentwicklungsprozessen beinhaltet vielfältige Chancen, aber auch Herausforderungen, wie u. a.
  • die hohe Geschwindigkeit der Kommunikation und der Vernetzung von Themen und Personen,
  • die Steigerung der Quantität und Qualität der Beteiligung,
  • die orts- sowie zeitunabhängige Zugänglichkeit und Visualisierungsmöglichkeiten,
  • den hohen Aufwand durch ständige Beobachtung und erforderliche schnelle Rückmeldung,
  • eine Überforderung durch die Informationsfülle und
  • zusätzliche Ressourcen bei Ergänzung der Offline-Formate.
Strittig bleibt besonders die Auswirkung auf die Selektivität der Beteiligung. Eine Tatsache ist, dass webbasierte wie klassische Partizipation selektiv ist. Jedoch besteht die Möglichkeit, durch die digitale Beteiligung und deren niederschwellige Nutzung weitere durch klassische Beteiligungsformate nicht erreichbare Bevölkerungsgruppe anzusprechen (vgl. BBSR 2017b, S. 40, 56 ff.). Beispielsweise wird in solchen Diskussionsforen Menschen, denen in klassischen Präsenzveranstaltungen der Mut oder die Erfahrung zur Artikulation von Redebeiträgen fehlen, die Chance gegeben, sich aktiv zu beteiligen. Die Heterogenität sowie die Zahl der Teilnehmenden an der Diskussion kann durch die Bereitstellung eines Onlineangebotes potenziell erhöht werden. Eine Online-Beteiligung führt allerdings nicht automatisch zu mehr Mitwirkung (vgl. BBSR 2017a, S. 15; Nanz und Fritsche 2012, S. 88 ff.).
Eine Visualisierung als zentrales Element zur Aktivierung zielt darauf, die Nutzenden auf Themen aufmerksam zu machen, zu sensibilisieren sowie zur Teilhabe zu aktivieren. Bei Stadtentwicklungsfragen ist eine räumliche Visualisierung besonders wichtig, denn eine genaue Darstellung des Ortes, in verschiedenen räumlichen Dimensionen, unterstützt bei der Ideenfindung. Zudem verhilft die analoge und digitale Visualisierung, geografische sowie topografische Merkmale eines Ortes abzubilden, da diese verbal oft nicht ausreichend beschrieben werden können (vgl. Manz 2015, S. 133 f.; Petrin 2017, S. 137).
Die Chancen der E-Partizipation sowie der Visualisierung innerhalb der Beteiligungsveranstaltungen wurden im neu entwickelten WebGIS (vgl. Kap. 2) zusammengeführt (vgl. Abb. 6). Neben der Verwendung des Systems während der Workshops auf dem Multitouch-Tisch als digitale Arbeitsplattform bot AktVis die Möglichkeit, das Instrument online zur Beteiligung zu nutzen. Der Einsatz des WebGIS in AktVis bot mit seinen visuellen Möglichkeiten einen wichtigen Anknüpfungspunkt bei räumlichen Entwicklungen, indem es die dortigen Veränderungspotenziale zeigte und half, mögliche Innenentwicklungsmaßnahmen auf einfache Art und Weise und in ihren möglichen Ausformungen darzustellen. Mit den Basisinformationen der Luftbilder, Gelände- und Gebäudemodelle existierte eine Datenbasis zur Visualisierung der virtuellen Landschaft, in der die wesentlichen Elemente zur Orientierung vorhanden waren. Die Nutzenden konnten sich im WebGIS durch ihren Ort bewegen und dabei verschiedenste Blickwinkel einnehmen. Dabei sollte die Interaktion im virtuellen Raum nicht nur Spaß machen, sondern auch bisher unbekannte Zusammenhänge verdeutlichen und die Komplexität reduzieren. Um den Dialog zwischen Kommunen und Bürger*innen sowie diese untereinander zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen einzubringen, wurden innerhalb des WebGIS verschiedene Tools zur Beteiligung entwickelt.
Zu Beginn des Projekts startete das WebGIS u. a. mit der Funktion „Flächen markieren“, mithilfe derer Flächen farblich dargestellt und mit Informationen angereichert werden konnten. Darüber hinaus konnten thematische Symbole gesetzt werden. Diese gliedern sich in verschiedene Kategorien, die die Diskussion auf ein bestimmtes Thema lenken sollten und die Beiträge zudem visuell unterscheidbar machten. Die verwendeten Symbole der zuvor durchgeführten Sprayaktion wurden hierbei wieder aufgegriffen. Die veröffentlichten Inhalte konnten durch weitere Anwender*innen kommentiert und bewertet werden. Hierdurch wurde ein gemeinsamer Austausch über die Ortsentwicklung ermöglicht. Erweitert wurde das Angebot für die zweite Beteiligungsstufe um die Funktion der „Gebäudeverwaltung“. Die Nutzenden hatten somit die Möglichkeit, neue Gebäude zu setzen und diese zu verändern sowie bestehende Gebäude virtuell zu entfernen oder farblich hervorzuheben. Von zuhause oder in den Veranstaltungen konnten damit gemeinsam der Ort baulich verändert und erste Ideen in der virtuellen Welt umgesetzt werden. Gleichzeitig konnte verfolgt werden, welche Auswirkungen die Baumaßnahme auf das Ortsbild haben.
Wenn das neue Gebäude gesetzt wurde, ist eine Einschätzung der Wirtschaftlichkeit sowie der baurechtlichen Genehmigungsfähigkeit entscheidungsunterstützend. Mit den entwickelten Feedbackfunktionen, einer automatisierten überschlägigen Wirtschaftlichkeitsberechnung sowie einer ersten Einschätzung des Planungsrechtes, wurde eine unkomplizierte, nutzerfreundliche erste Rückmeldung zu diesen beiden Fragen erarbeitet. Nur mit Überprüfung der beiden Aspekte kann eine fundierte Abschätzung der zukünftigen Entwicklung einer Immobilie erfolgen. Neben der Unterstützung dafür wurden den Eigentümer*innen, die meist über kein oder nur ein geringes fachspezifisches Wissen verfügen (vgl. Kyrein 2009, S. 13), durch das Feedbacktool mit seinen integrierten Erläuterungen Informationen vermittelt. Gleichzeitigt wurde deutlich gemacht, dass eine verbindliche Aussage, z. B. im Sinne einer Bauvoranfrage, nicht gegeben werden kann.
Durch die Anzeige von zusätzlichen Daten wird der Informationsgehalt der Anwendung wesentlich erhöht. Generell besteht die Möglichkeit, unterstützende Informationen (z. B. Denkmalschutz oder Bebauungspläne) im WebGIS einzublenden. Es können große Datenbestände erfasst und in unterschiedlicher Zusammensetzung dargestellt werden. AktVis konzentrierte sich bezüglich der Informationsvermittlung darauf, die Ergebnisse aus den Workshops durch Flächenmarkierungen der identifizierten Quartiere sowie Notizen der Hauptaussagen darzustellen und den Nutzenden die Möglichkeit zu geben, diese zu kommentieren sowie weitere Informationen zu verorten. Durch die Online-Veröffentlichung werden diese Informationen weiteren Bevölkerungskreisen zugänglich gemacht. So sind die Diskussion von Themen und Ideen sowie ein Weiterdenken von zuhause aus möglich. Die Veröffentlichung einer Idee bietet weiterhin die Chance, bereits vor dem eigentlichen Planungsvorhaben ins Gespräch zu kommen und Vor- und Nachteile gemeinsam zu diskutieren.
Der Einsatz des Multitouch-Tischs und des zugehörigen WebGIS haben sich als hilfreiche Methoden erwiesen und wurden gut, in weiten Teilen sogar sehr gut angenommen. Innerhalb des Forschungsprojektes wurde festgestellt, dass besonderes die 3D-Ansicht auf den Ort sowie die vielfältigen Möglichkeiten der schnellen und präzisen Veränderungsmöglichkeiten als Vorteile gegenüber klassischen Planungsmethoden gesehen werden können. Beispielsweise können eigene Ideen zur baulichen Weiterentwicklung ohne zeichnerische Fähigkeiten vorgenommen werden. In der zweiten Befragung sowie innerhalb der Workshops bestätigten die Nutzenden diese Beobachtung. Sie wurden durch die visuellen Werkzeuge zur interaktiven Ortsentwicklung in die Lage versetzt, den Ort mitzugestalten. Die Qualität des Prozesses konnte durch die visuelle Darstellung der Ideen und Erkenntnisse gesteigert und den Nutzenden neue Blickwinkel auf den Ort ermöglicht werden. Wie intensiv das WebGIS von zuhause aus genutzt wurde, kann jedoch nicht abgeschätzt werden. Lediglich über die wenigen veröffentlichten Inhalte, die Anmeldungen und die Aussagen der Nutzenden wurde das Ausmaß der Verwendung des Systems sichtbar. Der Fokus in AktVis lag allerdings auf der Entwicklung des neuartigen WebGIS mit einem begrenzten Nutzer*innenkreis für erste Rückmeldungen. Erkennbar war ein kontinuierlich steigendes Interesse anderer Kommunen an der Verwendung des WebGIS.

3.4 Aktivierung durch Beratungsgespräche (Projektebene)

Aufbauend auf der Ansprache der Eigentümer*innen und den Beteiligungsveranstaltungen unterstützte ein Beratungsangebot Interessierte bei der Umsetzung von Innenentwicklungspotenzialen. Dieses Mobilisierungsinstrument wird zunehmend in der Forschung und Praxis als wichtiger und erfolgversprechender Baustein in der Innenentwicklung wahrgenommen, da im Innenbereich ein hoher Beratungsaufwand durch den komplexen Planungsprozess besteht. Privatpersonen haben meist einen spezifischen Beratungsbedarf (vgl. Zwicker-Schwarm 2011, S. 121). Vielfach ist eine Unkenntnis der eigenen Handlungsoptionen und der tatsächlichen Marktperspektive hinderlich. Durch Beratung der Immobilieneigentümer*innen können diese Hürden teilweise abgebaut werden. Die Immobilieneigentümer*innen benötigen besonders bei den Themen Baurecht, Nutzungsoptionen sowie Finanzierung Unterstützung.
In der dritten Beteiligungsstufe auf Projektebene fanden Beratungen zu Baulückenschließungen, Wiederbelebungen von Leerständen sowie Umnutzungen von Nebengebäuden statt. Die Ansprache von Eigentümer*innen erfolgte direkt durch persönliche Kontaktaufnahme per Telefon oder durch ein Anschreiben der Kommune. In einigen Fällen erfolgte die Beratung auf Anfrage der Eigentümer*innen. Ein Vergleich, welche Ansprache effektiver ist, kann bei der geringen Anzahl der Ansprachen nicht unternommen werden und unterliegt zudem ortsspezifischen und situativen Faktoren. Interesse an einer Beratung war oftmals vorhanden, aber ebenso Bedenken hinsichtlich des Aufwandes und der Umsetzbarkeit einer tatsächlichen baulichen Veränderung. Es konnten zehn Einzelgespräche in den drei Orten vereinbart werden. In den durch einen Leitfaden strukturierten Beratungsgesprächen sollten die Eigentümer*innen ihre Ideen und Wünsche für eine denkbare bauliche Veränderung möglichst konkretisieren. Ziel der Gespräche war es, gemeinsam weitere Handlungsschritte im Prozess der baulichen Veränderung einzuleiten und die Eigentümer*innen für diesen vorzubereiten. Die Gespräche wurden vor Ort geführt, damit ein Eindruck von den baulichen Möglichkeiten gewonnen werden konnte, und starteten mit einem Rundgang. Dabei wurde über die Wünsche und Bedürfnisse der Eigentümer*innen gesprochen. Es zeigte sich schnell, dass ein Beratungsgespräch zur Umnutzung der Immobilie erst sinnvoll ist, wenn sich die Eigentümer*innen selbst bereits erste Gedanken über ihre zukünftigen Pläne mit der Immobilie gemacht haben. Dieser entscheidende Schritt muss zunächst von ihnen eigenständig vollzogen werden. Durch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Objekt und auf Basis einer groben Vorstellung von der zukünftigen Nutzung kann die dringend notwendige intrinsische Motivation zur Umsetzung erreicht werden.
Unterstützend und inspirierend kann eine Zusammenstellung von Best-Practice-Beispielen und weiteren Informationen rund um das Thema sein, die insbesondere bei den Workshops auf Quartiersebene gegeben wurden und so einen positiven Effekt hatten. Erfolgreiche Gespräche mit Eigentümer*innen müssen umfassend vorbereitet werden, denn der inhaltliche Beratungsbedarf erfordert sowohl rechtliche, finanzielle als auch örtliche Kenntnisse. Die Ergebnisse dieser Gespräche waren meist erste Ideen für mögliche bauliche Veränderungen. Teilweise bestand seitens der Eigentümer*innen die Hoffnung, dass AktVis mit fertigen Konzepten in die Gespräche starten würde. Dies war aber nicht im Sinne des Vorgehens im Projekt und ist auch nicht kommuniziert worden. Die privaten Akteur*innen sollten aktiviert und bei der Entwicklung eigener Ideen unterstützt werden. Insofern musste eine stärkere Eigenverantwortung vonseiten der Eigentümer*innen eingefordert werden. Eigentümer*innen müssen den Aufwand und die Kosten für die Einbeziehung von Expert*innen wie Architekt*innen einplanen. Im Idealfall kann die Kommune grundlegende baurechtliche Möglichkeiten erörtern, Verfahrens- und Vorgehensweisen für die Genehmigung oder Ansprechpartner*innen für weiterführende Themen, wie Denkmalschutz oder Förderung, benennen. Weitere Gespräche wären in vielen Fällen zielführend gewesen, um den Anstoß zu einer baulichen Entwicklung weiter zu begleiten, waren jedoch innerhalb der Projektlaufzeit nicht vorgesehen. Festgehalten werden kann, dass mit einem Beratungsangebot zum einen Informationen über die Eigentümer*innen und ihre Wünsche sowie Pläne mit den Grundstücken in Erfahrung gebracht und sie zum anderen in der Umsetzung unterstützt werden. Allerdings darf bei diesem Instrument nicht auf schnelle Erfolge gehofft werden, denn „ein Beratungsangebot braucht Zeit zur Verstetigung und wird insbesondere dann gut angenommen, wenn es sich über eine gewisse Zeitspanne als kontinuierliches Angebot bewährt hat. Zudem sind private Investitionen häufig mit längerfristigen Entscheidungsprozessen verbunden. Beratung kann letztere zwar unterstützen, jedoch nicht zwangsläufig beschleunigen“ (Brinker und Sinning 2011, S. 30).

4 Zusammenwirken von Sensibilisierung und Aktivierung

Am Anfang des Forschungsvorhabens war nicht absehbar, ob schlussendlich Beratungsgespräche zu Innenentwicklungsprojekten zustande kommen würden. Die zehn Gespräche, die mit potenziellen Innenentwickler*innen durchgeführt wurden sowie weitere Ansprachen in den Kommunen, die geplant sind, zeigen, dass Veränderungen initiiert und die Mobilisierung der Potenziale vorbereitet werden konnte. Innerhalb der zwei Jahre wurde eine gesellschaftliche wie auch politische Diskussion über Innenentwicklung in den Modellkommunen angestoßen. Wie nachhaltig diese in Politik und Gesellschaft verankert wurde, kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht beurteilt werden.
Durch die Schaffung eines Bewusstseins ist die Basis für den weiteren Prozess und ein aktives Mitwirken gelegt. Im Bereich der Sensibilisierung war besonders wichtig, durch die Öffentlichkeitsarbeit und die Beteiligung eine Diskussion über die Ortsentwicklung zu starten. Dabei ist der Erfolg einer Strategie zur Öffentlichkeitsarbeit abhängig von der Verfügbarkeit lokaler, bestehender Kanäle, die auf Kontinuität und Vertrautheit bauen können, und der Reichweite bzw. Intensität neuer, ungewohnter Formate, die gleichermaßen Kontrast und Ergänzung darstellen. Obwohl ein breites Portfolio an Maßnahmen zur Sensibilisierung mit AktVis umgesetzt wurde, bleibt eine große Zahl an Optionen zukünftig Forschungsgegenstand. So fand beispielsweise keine Kommunikation im Bereich der Sozialen Medien statt, wenn man vom WebGIS als Austauschmedium absieht. Dies war im Zuge von AktVis allerdings nicht der Fokus und mit den gegebenen Ressourcen nicht leistbar. Die umgesetzte Öffentlichkeitsarbeit konnte trotzdem eine ausreichende Sensibilisierung erzielen und war Start und kontinuierlicher Begleiter des Aktivierungsprozesses.
Die befragten Bürger*innen bestätigten in der zweiten Befragung (vgl. Kap. 2), dass in den Workshops die eigenen Meinungen und Ideen zur Ortsentwicklung eingebracht werden konnten. Darüber hinaus führten die Workshops dazu, dass sich die Befragten intensiver mit der Ortsentwicklung beschäftigten. Die meisten Befragten gaben allerdings an, dass die Workshops sie eher nicht dazu veranlassten, selbst über bauliche Veränderungen nachzudenken. Ohne konkreten Handlungsdruck und ohne dass die Personen bereits selbst über Veränderungen nachdenken, ist demnach die Beteiligung, auch unter Zuhilfenahme der Visualisierung, keine ausreichende Strategie. So nahmen insbesondere diejenigen, die bereits im Vorfeld von AktVis zumindest ansatzweise über andere Nutzungen oder zusätzlichen Wohnraum in Bestandsgebäuden nachgedacht hatten, ein Beratungsgespräch in Anspruch. Viele Eigentümer*innen bestehen hingegen nach wie vor darauf, dass der Status quo ihrer Grundstücke erhalten bleibt. Diese werden nicht als Teil des gesamtgesellschaftlichen Bedürfnisses nach räumlicher/kommunaler Weiterentwicklung gesehen. Private Innenentwicklungspotenziale können damit nicht nur aufgrund einer altruistischen und am gesamtgesellschaftlichen Mehrwert orientierten Argumentationslinie aktiviert werden. Die Innenentwicklung muss auf einen konkret bestehenden individuellen Handlungswillen aufseiten der Eigentümer*innen treffen, kann diesen jedoch durch großräumig angelegte Entwicklungskonzepte, Förderprogramme und bauleitplanerische Steuerungen unterstützen. Weiterhin wurden die Befragten bei der zweiten Befragung darum gebeten, allgemeine Aussagen rund um das Forschungsprojekt zu bewerten. Vor allem die große Zustimmung zur Aussage, dass ihnen durch AktVis verdeutlicht wurde, dass die Ortskerne erhalten bleiben müssen, Leerstände belebt und ungenutzte Räume wieder genutzt werden sollten, ist dabei positiv hervorzuheben. Zumindest ein Teil der Befragten konnte somit durch AktVis für Themen der Innenentwicklung sensibilisiert werden. Positiv bewertet wurde, dass durch das Vorhaben die Möglichkeit geboten wurde, gemeinsam den Ortskern zu gestalten, und dass durch solche Aktionen die Gemeinschaft gestärkt werden könne.
Demnach konnten eine Aktivierung und ein gemeinsamer Diskurs über Innenentwicklung erreicht werden. Durch die direkte Ansprache und gezielte Einbindung von Betroffenen in Kombination mit der Bereitstellung verfügbarer Hintergrundinformationen wurde eine stärkere Mitwirkungsbereitschaft erzielt. Die Einbeziehung von Eigentümer*innen in den Stadtentwicklungsprozess bietet über die Innenentwicklung hinaus Vorteile. Durch den Dialog werden Bedürfnisse, Vorstellungen und Absichten der Eigentümer*innen sichtbar. Dies schafft Planungssicherheit für Kommunen und sorgt für einen Überblick über die tatsächlich aktivierbaren Innenentwicklungspotenziale und den vorhandenen Markt. Weiterhin können so Kontakte mit der Bürgerschaft geknüpft und Informationen ausgetauscht werden. Dabei ist zu beachten, dass eine Mitwirkungsbereitschaft erst durch Berührungspunkte mit dem eigenen Leben oder einen erkennbaren Nutzen erreicht wird (vgl. Selle 2014, S. 357). Wenn die intrinsische Motivation zur Veränderung gegeben ist, können Kommunen helfen, indem sie als Ansprechpartner*innen und Wegweiser fungieren.
Bei den durchgeführten Workshops ließ sich beobachten, dass die Zahl der Teilnehmenden nicht die Qualität der Ergebnisse und der Zusammenarbeit bestimmte. In der Forschung wird diskutiert, inwieweit die Zahl der Teilnehmenden relevant ist. Große Zahlen bringen Aufmerksamkeit und suggerieren Bedeutung sowie Gewicht, aber sie sind kein Indikator für Prozessqualität oder eine Legitimationsgrundlage für Entscheidungen. Möglicherweise bedeutet sogar eine geringe Resonanz eine Zufriedenheit mit der kommunalen Planungspraxis und der Lebensumgebung. (vgl. Fugmann et al. 2018, S. 129) Der Anstoß mittels Visualisierung und interaktiver Beteiligung in AktVis unterstützte und verbesserte die Vorstellungskraft und erlaubt im Kontext der Innenentwicklung die räumliche Verortung von Ideen. So konnten die gesammelten Erkenntnisse innerhalb der Beteiligung entweder auf Papier gebracht oder in das WebGIS integriert werden. Des Weiteren konnte die Visualisierung dabei helfen, Wissen zu vermitteln, indem Inhalte wie Innenentwicklungspotenziale visuell aufgearbeitet werden oder ein Denkmalschutzbereich nicht nur verbal erläutert, sondern anhand einer Karte gezeigt werden kann. Visualisierung ist ein Schlüssel zur Kommunikation von Ideen und zur Beteiligung der Öffentlichkeit (vgl. Al-Kodmany 2000). Mit Hinblick auf die Tatsache, dass ein WebGIS Fragen nicht direkt beantworten kann, ist es besonders als Ergänzung zu Vor-Ort-Beteiligungsformaten effektiv und kann so zu einem Mehr an Beteiligung führen. Die Verwendung des WebGIS bei Präsenzveranstaltungen mittels Multitouch-Tisch (vgl. Abb. 7) oder auch großflächig projiziert bietet hierfür ideale Bedingungen. Neben einer verbesserten Visualisierung des Ortes können anwesende Moderator*innen die notwendige Unterstützung und Zusatzinformationen bieten.
Bezüglich der Relevanz von lokalen Multiplikator*innen und Netzwerken innerhalb der Bürgerschaft wurde schnell deutlich, dass die aktiven Mitglieder der Ortsbeiräte über ein großes Netzwerk in den Orten verfügen und deren Unterstützung maßgeblich für den Erfolg oder auch Misserfolg eines solchen Projektes ist. Hierbei konnten zwischen den drei Kommunen Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Umgang mit städtebaulichen Entwicklungschancen beobachtet werden. Die beiden Ortsteile Langwaden und Ober-Klingen profitieren von einem engagierten Ortsbeirat, der gleichermaßen als gesellschaftliches Sprachrohr und Multiplikator fungiert. Eine bloße schriftliche Ansprache durch die kommunale Verwaltung, die zudem noch in einem anderen Ortsteil sitzt, hätte nicht den gleichen Erfolg gebracht, wie Gespräche in den Workshops belegten. Durch die insgesamt sehr gemeinschaftlich eingestellte Nachbarschaft sind städtebauliche Themen in einer eher konstruktiven und kooperativen Atmosphäre diskutiert worden. Das Fehlen eines Ortsbeirats und seiner Mittlerfunktion hat sich in Münster (Hessen) bemerkbar gemacht. Die Personen wiesen in den Workshops auf eine Anonymität und Distanziertheit im alten Ortskern hin. Quartiersbezogene und grundstücksübergreifende Ansätze konnten hier nur vereinzelt entwickelt werden. Somit werden die Aktivierung der Bürgerschaft und die damit verbundene Bereitschaft, Präsenzveranstaltungen zu besuchen, durch gute Netzwerke in den Orten erleichtert. Bestehen vor Ort bereits starke Beziehungen unter den Bewohner*innen, kann dies die Teilnahme an solchen Veranstaltungen und die Atmosphäre erheblich verbessern. Gemeinsam mit engagierten Bürgermeister*innen können Ortsbeiräte wichtige Impulse für Akzeptanz und Vernetzung innerhalb der Stadtgesellschaft setzen. Diese Beobachtung wird in anderen Orten bestätigt (vgl. Fahrenkrug und Kilian 2011, S. 180 f.; Rüger und Meyer 2013, S. 427).
Insgesamt konnten durch die dreistufige Beteiligung inklusive Ansprache der Eigentümer*innen sowie die begleitende Öffentlichkeitsarbeit mehrere Innenentwicklungsprojekte angestoßen werden. Durch die Einbettung der Ansprache zu einzelnen Potenzialflächen in einen großräumigen Entwicklungsprozess übertrugen die betreffenden Eigentümer*innen die erarbeiteten Handlungsansätze auf die eigene Immobilie. In der Regel ist mit diesen Aktivitäten ein großes persönliches Engagement der Kommunen verbunden, das im Hinblick auf einen nachhaltigen Erfolg eine verlässliche Zeit- und Finanzierungsstruktur benötigt. Damit ist die Ansprache der Eigentümer*innen ein sensibles und gleichzeitig erfolgversprechendes Betätigungsfeld. Eine schriftliche Ansprache allein bei fehlender örtlicher Kommunikationskultur scheint nicht hilfreich zu sein, um Gespräche über etwas so Persönliches wie das eigene Grundstück zu initiieren. Tatsächlich favorisierten einige Eigentümer*innen explizit den persönlichen Kontakt. Der hohe Aufwand des „Klinkenputzens“, auch des mehrmaligen, ist lohnend. Hier kommen wiederum die bestehenden Netzwerke, über die insbesondere Bürgermeister*innen und Verwaltungsmitarbeitende in kleinen und mittleren Kommunen verfügen, zum Zuge.
Schlussendlich erfordern die wechselseitigen Abhängigkeiten in der Innenentwicklung, besonders aufgrund des Privateigentums, zwischen der öffentlichen Hand und Privaten eine kommunikative Ausgestaltung der Zusammenarbeit. Dafür stehen verschiedene Instrumente und Methoden, wie u. a. eine intensive Öffentlichkeitsarbeit, Bürger*innenworkshops oder eine Eigentümer*innenansprache, zur Verfügung (vgl. Kap. 3). Die vielen Akteure und ihre unterschiedlichen Interessen müssen in einem moderierten und koordinierten Prozess integriert werden. Die Erkenntnisse aus AktVis zeigen hierbei, dass Eigentümer*innen auf verschiedenen Wegen aktiviert werden können. Mit der Schaffung eines Bewusstseins für die Notwendigkeit des Flächensparens und die Mehrwerte einer verstärkten Innenentwicklung sowie der Ansprache der Bürger*innen konnte eine Umsetzung von geeigneten Maßnahmen in den drei Modellkommunen angestoßen werden. Neben der Ansprache von Einzelpersonen können Gruppen offline und online erreicht werden. Mit einer flexiblen Verwendung der Möglichkeiten können durch Herantasten, Austesten und gegenseitiges Kennenlernen Eigentümer*innen in kommunale Innenentwicklungsprozesse eingebunden werden. Teilweise bedeutet diese Flexibilität, dass Kommunen spontan und an unterschiedlichen Stellen Chancen zur Mitwirkung identifizieren und ergreifen müssen. Wichtig dafür sind eine gute Informationsgrundlage und der Überblick über die örtlichen Entwicklungen.

5 Fazit zur Aktivierung privater Eigentümer*innen

Innenentwicklung ist aufgrund komplexer Fragestellungen als Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen, die nicht nur hoheitlichem Planungswillen Ausdruck verleiht, sondern alle wichtigen Akteure in den Entwicklungsprozess einbezieht. Da allgemein Stadtentwicklung als Gemeinschaftsaufgabe immer einen Prozess mit unterschiedlichen Akteuren darstellt, sind die verwendeten Methoden zur Aktivierung und Sensibilisierung übertragbar. Insbesondere Grundstückseigentümer*innen sind aufgrund ihrer Eigentumsrechte an vielen Potenzialflächen zwingend als Beteiligte auf Augenhöhe einzubinden. Aber nicht nur private Eigentümer*innen sind Schlüsselpersonen. In AktVis wurde die Relevanz von lokalen Multiplikator*innen und Netzwerken innerhalb der Bürgerschaft deutlich. Eine Aktivierung der Bürgerschaft wird maßgeblich durch gute Netzwerke in den Orten erleichtert. Ortsbeiräte sind wichtige Ansprechpartner*innen mit unterschiedlichsten örtlichen Netzwerken und damit sehr wichtige Multiplikator*innen für die Ortsentwicklung. Sie oder vergleichbare Gremien können, wie auch engagierte Bürgermeister*innen, der Motor für Innenentwicklung sein.
Die Erkenntnisse aus AktVis zeigen, dass Sensibilisierung und Beteiligung ein aktives Handeln im Bereich der Innenentwicklung induzieren können. So konnten durch die dreistufige Beteiligung auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen und die Öffentlichkeitsarbeit, nicht zuletzt unterstützt durch die Schlüsselakteure, mehrere Beratungsgespräche durchgeführt werden. Die Bereitschaft, an diesen teilzunehmen, kann hierbei als Indiz dafür angesehen werden, dass AktVis erfolgreich für die Relevanz und Chance der Innenentwicklung sensibilisiert hat. Es gibt Eigentümer*innen, die durchaus Interesse an Veränderungen zeigen. Eine klare visuelle, quantitative und nachvollziehbare Kommunikation der Potenziale ist hierbei hilfreich, um ihr Vorhandensein in der Gesellschaft zu verdeutlichen. Durch eine umfassende und kontinuierliche Sensibilisierung durch Öffentlichkeitsarbeit und stetigen Dialog mit den Beteiligten kann ein grundsätzliches Verständnis für eine sparsame Flächenpolitik erreicht werden. Die eigene Immobilie ist und bleibt jedoch für die Eigentümer*innen in der Regel deren unantastbarer Machtbereich, mit dem sowohl persönliche als auch finanzielle Werte verknüpft sind. Nur wenn Innenentwicklung für die Einzelnen Mehrwerte erbringt, die den Aufwand einer Umsetzung übersteigen, ist mit einer Aktivierung zu rechnen.
Die Feststellung, dass Innenentwicklung „kein Selbstläufer“ (Damm 2008, S. 79) ist, kann in AktVis bestätigt werden. Sie muss als komplexe Managementaufgabe verstanden werden, die im Vergleich zu Aufgaben der klassischen Außenentwicklung einen erhöhten Planungs- und Abstimmungsaufwand beinhaltet. Aus diesem Grund benötigen kleine Kommunen fachliche Unterstützung im anspruchsvollen Feld der Bestandsentwicklung. Es konnte keine Standardlösung zur Aktivierung der privaten Immobilieneigentümer*innen in AktVis identifiziert werden. Gefordert ist stattdessen ein flexibler und situationsgebundener Einsatz von Methoden und Instrumenten der Flächenaktivierung aufseiten der Kommunen. Wichtig ist hierbei zum einen, dass Kommunen frühzeitig aktiv werden und nicht nur reaktiv agieren, sowie zum anderen, dass ein in der Kommune abgestimmtes Innenentwicklungskonzept vorhanden ist. Die kommunale Seite muss dafür teilweise ihre Ausrichtung anpassen, weil die Gemeinschaftsaufgabe Innenentwicklung mit neuen Kooperationsformen zusammenhängt, die in der aktuellen Praxis nur eingeschränkt vorhanden sind. Kooperation erfordert außerdem einen hohen personellen Einsatz, der als eine Daueraufgabe der Verwaltungen anzusehen ist. Es müssen selbsttragende, dauerhaft finanzierte und nicht nur auf Einzelvorhaben ausgerichtete Strukturen etabliert werden, die eine langfristige und kontinuierliche Begleitung der Innenentwicklung gewährleisten. Wie in Kommunen Innenentwicklung erfolgreich angestoßen und umgesetzt werden kann, wird ein wichtiges Forschungsfeld der nächsten Jahre bleiben.
Open Access Dieses Kapitel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz (http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de) veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
Die in diesem Kapitel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen.
Literatur
Zurück zum Zitat Al-Kodmany, Kheir. 2000. Public Participation: Technology and Democracy. Journal of Architectural Education Heft 4, 220–228.CrossRef Al-Kodmany, Kheir. 2000. Public Participation: Technology and Democracy. Journal of Architectural Education Heft 4, 220–228.CrossRef
Zurück zum Zitat Arnstein, Sherry R. 1969. A Ladder of Citizen Participation. Journal of the American Planning Association Heft 35, 216–224. Arnstein, Sherry R. 1969. A Ladder of Citizen Participation. Journal of the American Planning Association Heft 35, 216–224.
Zurück zum Zitat Bill, Ralf. 2016. Grundlagen der Geo-Informationssysteme (6. Aufl.). Berlin. Bill, Ralf. 2016. Grundlagen der Geo-Informationssysteme (6. Aufl.). Berlin.
Zurück zum Zitat Brinker, Dörthe, und Heidi Sinning. 2011. Innerstädtische Entwicklung fördern: Beratungsangebote zur Revitalisierung von Brachflächen und Immobilienleerständen. Erfurt. Brinker, Dörthe, und Heidi Sinning. 2011. Innerstädtische Entwicklung fördern: Beratungsangebote zur Revitalisierung von Brachflächen und Immobilienleerständen. Erfurt.
Zurück zum Zitat Coors, Volker, Christine Andrae, und Karl-Heinz Böhm. 2016. 3D-Stadtmodelle: Konzepte und Anwendungen mit CityGML. Berlin. Coors, Volker, Christine Andrae, und Karl-Heinz Böhm. 2016. 3D-Stadtmodelle: Konzepte und Anwendungen mit CityGML. Berlin.
Zurück zum Zitat Damm, Gerd-Rainer. 2008. Neue Strategien zur Förderung der Innenentwicklung im Saarland. In Innenentwicklung unter neuen Vorzeichen, Hrsg. Willy Spannowsky, und Andreas Hofmeister, 71–80. München. Damm, Gerd-Rainer. 2008. Neue Strategien zur Förderung der Innenentwicklung im Saarland. In Innenentwicklung unter neuen Vorzeichen, Hrsg. Willy Spannowsky, und Andreas Hofmeister, 71–80. München.
Zurück zum Zitat Difu. 2008. Flächenpost – nachhaltiges Flächenmanagement in der Praxis: Gesucht – gefunden: Wohnstandortberatung hilft Flächen und Kosten sparen. Berlin. Difu. 2008. Flächenpost – nachhaltiges Flächenmanagement in der Praxis: Gesucht – gefunden: Wohnstandortberatung hilft Flächen und Kosten sparen. Berlin.
Zurück zum Zitat Fahrenkrug, Katrin, und Dagmar Kilian. 2011. Gestaltung einer Image- und Wissenskampagne zum sparsamen Flächenmanagement. In Nachhaltiges Flächenmanagement – in der Praxis erfolgreich kommunizieren: Ansätze und Beispiele aus dem Förderschwerpunkt REFINA, Hrsg. Stephanie Bock, Ajo Hinzen, und Jens Libbe, 178–184. Berlin. Fahrenkrug, Katrin, und Dagmar Kilian. 2011. Gestaltung einer Image- und Wissenskampagne zum sparsamen Flächenmanagement. In Nachhaltiges Flächenmanagement – in der Praxis erfolgreich kommunizieren: Ansätze und Beispiele aus dem Förderschwerpunkt REFINA, Hrsg. Stephanie Bock, Ajo Hinzen, und Jens Libbe, 178–184. Berlin.
Zurück zum Zitat Ferber, Uwe, Detlef Grimski, Susanne Glöckner, und Fabian Dosch. 2010. Stadtbrachenpotenziale: Von Leuchttürmen und Patchwork. Informationen zur Raumentwicklung Heft 1, 1–11. Ferber, Uwe, Detlef Grimski, Susanne Glöckner, und Fabian Dosch. 2010. Stadtbrachenpotenziale: Von Leuchttürmen und Patchwork. Informationen zur Raumentwicklung Heft 1, 1–11.
Zurück zum Zitat Franck, Enke, und Gerhard Overbeck. 2012. Raumplanerische Strategien vor dem Hintergrund des Klimawandels. In Anpassung an den Klimawandel durch räumliche Planung: Grundlagen, Strategien, Instrumente, Hrsg. Jörn Birkmann, Jochen Schanze, Peter Müller, und Manfred Stock, 89–105. Hannover. Franck, Enke, und Gerhard Overbeck. 2012. Raumplanerische Strategien vor dem Hintergrund des Klimawandels. In Anpassung an den Klimawandel durch räumliche Planung: Grundlagen, Strategien, Instrumente, Hrsg. Jörn Birkmann, Jochen Schanze, Peter Müller, und Manfred Stock, 89–105. Hannover.
Zurück zum Zitat Fugmann, Friederike, Sarah Ginski, Klaus Selle, und Fee Thissen. 2018. Multilaterale Kommunikation in Prozessen der Stadtentwicklung. Querauswertung von 50 Praxisbeispielen. PT_Materialien Heft 40/1.Aachen. Fugmann, Friederike, Sarah Ginski, Klaus Selle, und Fee Thissen. 2018. Multilaterale Kommunikation in Prozessen der Stadtentwicklung. Querauswertung von 50 Praxisbeispielen. PT_Materialien Heft 40/1.Aachen.
Zurück zum Zitat Ginski, Sarah, und Fee Thissen. 2017. Digital multilateral?: Die Rolle des Internets in dialogischen Prozessen der Stadtentwicklung. Informationen zur Raumentwicklung Heft 6, 24–37. Ginski, Sarah, und Fee Thissen. 2017. Digital multilateral?: Die Rolle des Internets in dialogischen Prozessen der Stadtentwicklung. Informationen zur Raumentwicklung Heft 6, 24–37.
Zurück zum Zitat Klemme, Marion, Claus-C. Wiegandt, und Lars Wiesemann. 2017. Partizipation online – Gemeinsam Stadt entwickeln: Einführung. Informationen zur Raumentwicklung Heft 6, 4–11. Klemme, Marion, Claus-C. Wiegandt, und Lars Wiesemann. 2017. Partizipation online – Gemeinsam Stadt entwickeln: Einführung. Informationen zur Raumentwicklung Heft 6, 4–11.
Zurück zum Zitat Kyrein, Rolf. 2009. Interdisziplinäre, stakeholder- und prozessorientierte Immobilienprojektentwicklung. Handbuch für Praxis und Lehre. Wiesbaden. Kyrein, Rolf. 2009. Interdisziplinäre, stakeholder- und prozessorientierte Immobilienprojektentwicklung. Handbuch für Praxis und Lehre. Wiesbaden.
Zurück zum Zitat Manz, Katja. 2015. Sichtbares und Unsichtbares: RaumBilder und Stadtplanung – ein Perspektivenwechsel. In Visuelle Geographien: Zur Produktion, Aneignung und Vermittlung von RaumBildern, Hrsg. Antje Schlottmann, und Judith Miggelbrink, 133–145. Bielefeld. Manz, Katja. 2015. Sichtbares und Unsichtbares: RaumBilder und Stadtplanung – ein Perspektivenwechsel. In Visuelle Geographien: Zur Produktion, Aneignung und Vermittlung von RaumBildern, Hrsg. Antje Schlottmann, und Judith Miggelbrink, 133–145. Bielefeld.
Zurück zum Zitat Müller-Herbers, Sabine, Frank Molder, und A. Baader. 2011. Eigentümeransprache bei Baulücken. In Nachhaltiges Flächenmanagement – in der Praxis erfolgreich kommunizieren: Ansätze und Beispiele aus dem Förderschwerpunkt REFINA, Hrsg. Stephanie Bock, Ajo Hinzen, und Jens Libbe, 124–129. Berlin. Müller-Herbers, Sabine, Frank Molder, und A. Baader. 2011. Eigentümeransprache bei Baulücken. In Nachhaltiges Flächenmanagement – in der Praxis erfolgreich kommunizieren: Ansätze und Beispiele aus dem Förderschwerpunkt REFINA, Hrsg. Stephanie Bock, Ajo Hinzen, und Jens Libbe, 124–129. Berlin.
Zurück zum Zitat Petrin, Julian. 2017. Vom Desktop-Modus zur Dauerteilhabe: Überlegungen zum Zustand und zur Zukunft der digitalen Teilhabe an Planungsprozessen. Informationen zur Raumentwicklung Heft 6, 134–143. Petrin, Julian. 2017. Vom Desktop-Modus zur Dauerteilhabe: Überlegungen zum Zustand und zur Zukunft der digitalen Teilhabe an Planungsprozessen. Informationen zur Raumentwicklung Heft 6, 134–143.
Zurück zum Zitat Rüger, Werner, und Thomas Meyer. 2013. Flurneuordnung und Innenentwicklung am Beispiel Creglingen-Finsterlohr – Bürgerschaftliches Engagement als Schlüssel zum Erfolg. Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement Heft 6, 424–429. Rüger, Werner, und Thomas Meyer. 2013. Flurneuordnung und Innenentwicklung am Beispiel Creglingen-Finsterlohr – Bürgerschaftliches Engagement als Schlüssel zum Erfolg. Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement Heft 6, 424–429.
Zurück zum Zitat Schmidt, Holger, und Maximilian Vollmer. 2017. Fokus Wohnungsleerstand: Ausmaß – Wahrnehmung – Kommunale Reaktionen. Ludwigsburg. Schmidt, Holger, und Maximilian Vollmer. 2017. Fokus Wohnungsleerstand: Ausmaß – Wahrnehmung – Kommunale Reaktionen. Ludwigsburg.
Zurück zum Zitat Seimetz, Hans-Jürgen. 2008. Das Nebeneinander wachsender und schrumpfender Regionen als neue Herausforderung. In Innenentwicklung unter neuen Vorzeichen, Hrsg. Willy Spannowsky, und Andreas Hofmeister, 1–9. München. Seimetz, Hans-Jürgen. 2008. Das Nebeneinander wachsender und schrumpfender Regionen als neue Herausforderung. In Innenentwicklung unter neuen Vorzeichen, Hrsg. Willy Spannowsky, und Andreas Hofmeister, 1–9. München.
Zurück zum Zitat Selle, Klaus. 2000. Was? Wer? Wie? Warum?: Voraussetzungen und Möglichkeiten einer nachhaltigen Kommunikation. Dortmund. Selle, Klaus. 2000. Was? Wer? Wie? Warum?: Voraussetzungen und Möglichkeiten einer nachhaltigen Kommunikation. Dortmund.
Zurück zum Zitat Selle, Klaus. 2014. Über Bürgerbeteiligung hinaus: Stadtentwicklung als Gemeinschaftsaufgabe?: Analysen und Konzepte. Lemgo. Selle, Klaus. 2014. Über Bürgerbeteiligung hinaus: Stadtentwicklung als Gemeinschaftsaufgabe?: Analysen und Konzepte. Lemgo.
Zurück zum Zitat Selle, Klaus. 2018. Stadt entwickeln: Arbeit an einer Gemeinschaftsaufgabe. Lemgo. Selle, Klaus. 2018. Stadt entwickeln: Arbeit an einer Gemeinschaftsaufgabe. Lemgo.
Zurück zum Zitat Vollmer, Maximilian. 2015. Der Dreiklang der Eigentümermobilisierung: Kommunikative Strategien zur Revitalisierung innerstädtischer Quartiere. Wiesbaden. Vollmer, Maximilian. 2015. Der Dreiklang der Eigentümermobilisierung: Kommunikative Strategien zur Revitalisierung innerstädtischer Quartiere. Wiesbaden.
Zurück zum Zitat Zwicker-Schwarm, Daniel. 2011. Kooperation mit privaten Akteuren. In Nachhaltiges Flächenmanagement – in der Praxis erfolgreich kommunizieren: Ansätze und Beispiele aus dem Förderschwerpunkt REFINA, Hrsg. Stephanie Bock, Ajo Hinzen, und Jens Libbe, 121–123. Berlin. Zwicker-Schwarm, Daniel. 2011. Kooperation mit privaten Akteuren. In Nachhaltiges Flächenmanagement – in der Praxis erfolgreich kommunizieren: Ansätze und Beispiele aus dem Förderschwerpunkt REFINA, Hrsg. Stephanie Bock, Ajo Hinzen, und Jens Libbe, 121–123. Berlin.
Metadaten
Titel
Erfolgreiche Innenentwicklung durch Aktivierung privater Eigentümer*innen
verfasst von
Martina Dettweiler
Hans-Joachim Linke
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-36181-5_4